"Tantchen darf nicht die Krone in Großheubach sein. Sie sagt, es gibt keinen Toast Hawaii, und deshalb sind die Reste, die Wirte der Krone, nicht für die kleinen Leute gegangen, und daher dürfen Tangenten nicht dorthin gehen. Ich schätze und ehre Tante, aber hier würde ich sie anwidern, wenn ich ihr vertrauen würde. aber tangens donnert dagegen - wenn überhaupt - erst ab älteren, und das wird schwierig, weil tangens fast 100 ist. also gehe ich heimlich, ohne zu sagen, ein bisschen in die krone. Seit meiner Jugend besuchen wir regelmäßig Großheubach. tantchen hat damals immer gekocht wie ein wildes, und – bei gottfried – konnte sie jetzt richtig kochen. mit der zeit ist es etwas älter geworden, und wir sind öfter essen gegangen, sogar im nelken (ich glaube nicht, ob es damals noch toast hawaii gab), und so bin ich irgendwie bei ralf restel geworden, dem patron und Koch des Hauses, kulinarisch erwachsen. Weiter – in den 70er und 80er Jahren – gab es im Kronendorf tatsächlich Schnitzen und Braten, wie man es sich vorstellt. mit den jahren wurde rlf restel immer besser, anspruchsvoller, einfallsreicher, seine frau niki bildete sich zur sommelière aus und führt heute einen eifrigen weinkeller mit regionalen, aber auch klug ausgewählten internationalen spitzenweinen, alles zu relativ mäßigem lob. und die alten restels sind in den pausenzeiten noch im restaurant aktiv. Die krone liegt an der bundesstraße mitten in großheubach bei miltenberg am main. die Restauranteinrichtung ist solide-konservativ-ländlich, ganz unprätentiös, wie eine richtige Dorfgasthofwohnung, niedrige Decken, massives Holz, etwas düster, mit Liebe zum Detail dekoriert, wechselnd, glitzergepflegt, mit stoffbespannten Tischen: gediegen, bürgerliche Wohlfühlatmosphäre, ohne großes Theater und ohne die innere Angst, damit etwas falsch zu machen. Hinter dem Haus befindet sich im Gasthof ein schöner Biergarten und ein umgebauter Schattenplatz für Festlichkeiten aller Art. das publikum ist auch bürgerlich, mittleren alters, wahrscheinlich meist leute aus der umgebung, die regelmäßig hier essen kommen. Die preise sind moderat, jedoch für's dörfliche sport: vorspeise und kleine gerichte 10 – 15 €, hauptgerichte 15 – 30 €, Ich esse knapp 10 €, der 4-Gänge-Spirituosen um die 50 €. aber ich kann ihnen versichern, dass die Lebensmittel durchweg jeden Cent wert sind. Zum einen bietet die Speisekarte Hausmannskost in perfekter Qualität: doppelte Soße Rindenkraftbrühe, die wirklich „doppelt“ ist mit Einlagen, eine Art Schnitzel oder Sülze mit Bratkartoffeln (alle Bratkartoffeln sind zum Niederknien) auf der Stelle gebraten rinde, selbstgemachte kroketten (habe ich im riesenrestaurant nicht mehr gesehen) ralf restel bietet auch internationale gerichte in toller qualität. und wieder steht selbstgemachte gänseleber terrarium auf dem menü, und jedes mal ist es anders und besser, kalbsbries mit garnel und grüner sauce ist nicht mein ding, aber eine interessante idee, nudeln mit trüffeln, panierte sellerie aasfresser, die ganze nacht auf dem weg Punkt erhitztes Thunfischsteak (hier muss ich den Köchen die armen In der Corona braten, ehrgeizig aber unprätentiös sind ständig ehrgeizig und von Leidenschaft bei den Werken bewirtet, die sich ständig weiterentwickeln und besser werden, ohne in Spinnereien oder mäßig hinterherzulaufen. Molekular-Bucking- geschmack zum beispiel wurde meines wissens nie in der krone geprüft, obwohl fast jedes haus das irgendetwas hatte diese spinnerei irgendwie auf der speisekarte hatte vor ein paar jahren habe ich die nacht lang im klumpen plaziert, nach 23 uhr nahm ich den patron mit an der tresen standen zwei, drei sackler, und wir plauderten ein wenig über das essen des wetters und der welt an sich.am nächsten morgen kam ich – ich war beruflich unterwegs – kurz nach 7 zum frühstück, und im halboffene küche ralf restel war schon am arbeiten. „Respekt“, rief ich in die Küche, „aber die sind früh dran!“ „Ja, sie denken“, tönte es aus der Küche, „diese Gelder und Beulen gehen von alleine?“ eigentlich respekt! Immer mehr werden in Convenience-Zutaten eingreifen, sich quasi „selbst machen“ finanzieren, sich hin und her wälzen und etwas länger schlafen. nicht so im Krone in Miltenberg. Ein Wort zu den Zimmern: Sie sind – jetzt ja – ausreichend. kein Fahrstuhl, schnarchende Treppen, kleine Kammern, kleine, nachträglich eingebaute Nasszellen, alte Gastrosystemmöbel mit klaren Nutzungsspuren, Zimmer gehen nach vorne zur Bundesstraße, nach hinten zum Küchendach mit der Lüftungsanlage, aber die Zimmer sind sauber . Auch das Frühstück ist so la-la, aber man sollte auch ab Abend müde sein. Summa summarum ist das Krone in Großheubach seit Jahrzehnten eines meiner liebsten Gasthäuser, wo sich die Küche ständig weiterentwickelt und besser wird, ohne jemals G’spinnert zu werden. Ich bin mindestens zwei Mal im Jahr dort, um ein bisschen zu sein, obwohl es 300 km für mich sind."