"Das ist ein ziemlich tolles italienisches Restaurant ein bisschen schicker als die berlinübliche Umma Ecke Billich Pizzeria, doch dafür bekommt man auch vernünftiges Essen in vorzüglicher Qualität! Aber langsam, fangen wir mal mit dem Anfang an: Das Mare e Monte hatte laut Berichten aus der Nachbarschaft jahrelang ein eher dümpliges Dasein geführt. Ich habe bei einem Spaziergang durch den winterlichen Kiez entdeckt, dass sich etwas geändert hatte. Da stand plötzlich eine Kreidetafel hm ... und da saßen auch plötzlich Menschen im Restaurant hm, hm ... der Blick auf die Speisekarte aha, die war auch neu dreimal hm ... ein neuer Betreiber also, juhuuu! Kaum ergab sich eine Gelegenheit, schon standen wir im Lokal, der aufmerksamste Ehemann der Welt und ich. Wir gönnten uns zu Testzwecken eine gemeinsame Vorspeisenplatte. Probe bestanden! , jubelten wir einander bei einem Glas Weißwein zu. An diesem Abend war das Restaurant sehr gut besucht, eine schier unübersehbare Menge von Servicepersonal (mindestens 5) war unterwegs, um die Gäste zu versorgen. Wir hatten einen Kellner, der gut geschult und wirklich nett war, angenehm lustig, ganz ungekünstelt. Bei diesem ersten Besuch entdeckten wir, dass es jeden Montag ein großes Abendbüfett gibt. Beim nächsten Mal kamen wir also am Montag, und wir brachten Verstärkung mit: ein befreundetes Paar. Der Abend wurde ein voller Erfolg, und das Büfett war ein echter Knüller! Es gab eine große Auswahl an unterschiedlichen Vorspeisen, gut zubereitet, lecker angerichtet und sehr schmackhaft. Ich liebe es, mal hier und mal dort was zu picken und zu probieren, wobei ich vorweg gerne zu Gemüse und Fisch greife. Das Vitello tonnato war sehr okay, außerdem probierte ich ein bisschen mariniertes und gebratenes Gemüse und einen leichten Salat mit frischen Champignons ebenfalls ausgezeichnet. Zum Hauptgang musste ich leider zwei Mal von den sehr guten gebratenen Sardinen probieren. Danach folgte notwendigerweise eine längere Pause, und zum Schluss hatte ich einen gemischten Dessertteller mit Pannacotta und Obst. Alles bestens. Wir alle waren sehr angetan vom Essen, meine drei Begleiter futterten sich ebenfalls quer durchs Büfett, und alles, was auf den Tellern landete, wurde eifrig gelobt. Ständig wurde nachgelegt, was gut war, denn das Lokal war bruchvoll, alle Tische waren besetzt, auch auf der überdachten Terrasse. Dennoch funktionierte der Service spitzenmäßig. Bestimmt waren an diesem Abend mindestens 5 6 Kellnerinnen und Kellner unterwegs, aber der Ablauf war reibungslos. Toll organisiert! Beim nächsten Besuch war es schon Sommer, und ich entschloss mich für ein leichtes Gericht von der Tageskarte: sehr feine gebratene Tintenfischleins (Calamaretti) auf Rucola. Der Rucola schmeckte wirklich frisch und würzig, was deshalb erwähnenswert ist, weil es in Berlin inzwischen oft vollkommen geschmacksfreien Rucola gibt. Frische kleine, leicht angebratene Tomaten gaben ein bisschen Süße, die sehr gut mit dem leichten Sößchen harmonierte. Genau mein Geschmack! Ich war begeistert und genoss glückselig jeden einzelnen Bissen. Mein gut gelaunter Begleiter war ebenfalls angetan: Er gönnte sich einen Meeresfrüchtesalat natürlich ohne die berüchtigten Surimi, sondern mit echtem Fisch und echten Shrimps und mit sehr gutem Olivenöl verfeinert. Dazu trank er einen angenehm weichen und leichten weißen Hauswein. Auch diesmal fiel uns der aufmerksame, schnelle Service auf. Als plötzlich ein mächtiger Sturm losbrach, waren alle Mitarbeiter inklusive Padrone, den wir mittlerweile ebenfalls kennengelernt hatten, sofort auf der Terrasse und halfen den Gästen, mitsamt Gläsern und Tellern den Weg ins geschützte Restaurant zu finden. Besonders schön: Ältere Gäste wurden bevorzugt und besonders liebevoll als erste ins Restaurant geführt. Erst als alle Gäste in Sicherheit waren, kümmerte sich das Team um Kissen, Decken und alles andere. Da zuckten schon die Blitze, und wir entschlossen uns spontan, noch ein bisschen länger zu bleiben. Das fiel uns nicht schwer, denn hier fühlen wir uns wohl."
