Linguine Linguine

Eine köstliche Linguine mit zarten Meeresfrüchten, frischem Pesto und einem Hauch von Zitronensaft.

Embassy Gastronomie

Embassy Gastronomie

Zimmerweg 1, 60325, Frankfurt am Main, Germany

Cafés • Pasta • Fast Food • Lieferdienste


"Ich weiß nicht, ob es anderen ähnlich ist, aber je nachdem, in welches Hotel ich zurückkomme, gehe ich morgens und abends regelmäßig an lokalen Menschen vorbei, die ich immer in eine völlig falsche Schublade stecke. So war es auch in diesem Fall. Intern hatte ich diesen Ort als eine moderne Kneipe abgestempelt, in der müde Banker ihren Abendcocktail schlürfen. Das mag durch das lokale Leben verstärkt worden sein, denn abends sind hier oft junge Leute anzutreffen, die sich ein Getränk gönnen, aber nie etwas essen. Daher wäre ich nie auf die Idee gekommen, hier nach etwas Essbarem zu suchen, hätte mir kein Tipp im Hotel gegeben. Also habe ich mein Glück versucht und ich kann im Nachhinein sagen, dass ich nicht enttäuscht wurde. Nachdem ich das Steingelände vor dem Eingang passiert hatte, fand ich eine sehr moderne Umgebung aus dunklem Holz vor. Am Eingang stehen einige Tische im Inneren, weiter hinten sind dann lange Tische aufgestellt, wodurch es leider etwas eng wird. Ein intimes Gespräch gestaltet sich ziemlich schwierig, da die Tische zum Teil näher beieinander stehen. Nachdem ich ein paar Schritte ins Restaurant gegangen war, wurde ich freundlich von einer jungen Dame begrüßt und zu einem kleinen Tisch geleitet, der zwar etwas ungünstig im Raum steht, aber keine zu nahen Nachbarn hat. Der Tisch war mit weißen Tischläufern, Besteck, verschiedenen Gewürzen und einem „hübschen“ Plastikgecko gedeckt. Mir wurde schnell die Getränkekarte überreicht und ich wurde gefragt, was ich trinken möchte. Ich wollte erst mal abwarten, was die Karte zu bieten hat. Die Karte umfasste Pasta, Pizza, verschiedene Schnitzel, Burger und andere Fleischgerichte – alles in einer italienisch inspirierten, bunten Mischung, die mir eigentlich etwas suspekt war. Die Speisen, die ich wählte, hatte ich mir zwar ohne ganz großes Studium der Karte ausgesucht, aber zumindest optisch sah alles recht ansprechend aus. Heute hatte ich besonders Hunger auf Fleisch und das angebotene Cordon Bleu mit Pommes frites und Salat (12,90 €) kam mir gerade recht. Ich gab dem Service Bescheid, dass ich den Salat gerne im Voraus hätte. Dazu sollte es einen alkoholfreien Wein (0,5l 3,90 €) geben. Das Bier wurde mir sehr schnell und gut gekühlt an den Tisch gebracht und nach praktisch einem weiteren Flüstern kam auch der Salat, ein Körbchen mit Brot sowie eine Kugel Quark-Fisch-Creme mit rosa (Beep-Beeren, wahrscheinlich tatsächlich als Amuse Bouche gedacht, die vor dem Essen serviert werden sollte). Ich hatte kaum ein Bild gemacht, da nahm der Salat etwas näher unter die Lupe, und einige am Nachbartisch baten bereits um ihre Cordon-Boule. Auf meinen Hinweis, dass ich ausdrücklich gesagt hatte, dass ich den Salat zuerst essen wollte, sagte das Personal mit einem Lächeln: „Ja, die Küche war heute etwas schneller.“ Auf so scharfsinnige Erkenntnisse wollte ich nicht weiter eingehen, schob den Salat zur Seite und machte Platz für den anderen Teller. Der Salat bestand aus einer bunten Mischung frischer Blattsalate, Tomaten, Gurke, Karotten und einem kleinen Chicorée. Alles wirkte sehr frisch und obwohl der Salat anscheinend eine Weile auf die Gäste gewartet hatte, war er keineswegs matschig. Das Dressing wirkte hausgemacht und war sehr schmackhaft – eine gelungene Mischung aus Säure und Süße mit einer leichten Senf-Note. Das Brot und die frische Käse-Creme benötigten keine besondere Erwähnung, weder besonders gut noch schlecht. Das Cordon Bleu sah zunächst recht unscheinbar aus, stellte sich aber als gut gefüllt heraus. Obwohl es vermutlich frittiert war, war die Panade gut gelungen und hinterließ keinen unangenehmen Nachgeschmack. Das Fleisch war gleichmäßig dünn und schön zart. Die Füllung war klassisch, hatte aber einen sehr hohen Käseanteil, der vielleicht etwas besser geschmolzen hätte sein können. Die Pommes waren gute TK-Ware, nichts Besonderes. Alles in allem war es ein gelungenes Abendessen. Am Ende gab es einen ziemlich guten Espresso (2,10 €) und auch der Zahlungsvorgang war unkompliziert und mit ordentlichen Belegen. Ich möchte kurz den 300g Cheeseburger erwähnen, den ich bei einem Folgebesuch bestellt habe (leider ohne Foto). Dieser lag bei 14,90 € (ohne weitere Beilagen wie Pommes oder Salat), war aber geschmacklich im oberen Bereich. Bewertung: Ambiente: Eigentlich ein sehr schöner Ort, um sowohl nach dem Essen etwas zu trinken als auch eine Kleinigkeit zu essen. Die engen Tische und Stühle sowie das teilweise sehr schummerige Licht ließen mich etwas zögern. 3 Sterne Service: Die junge Dame, die mich bediente, war sehr freundlich und bemüht. Tatsächlich hätte ich hier 4 Sterne gegeben, aber das gleichzeitige Servieren von Salat und Hauptgang, obwohl ich extra darauf hingewiesen hatte, ließ mich auf 3,5 Sterne zurückfallen. 4 Sterne: Besser als erwartet. Guter Salat, gutes Cordon Bleu und auch der Burger, den ich während eines Wiederbesuchs hatte, waren deutlich mehr als nur okay. 4 Sterne Sauberkeit: Was ich gesehen habe, war absolut in Ordnung. Ich habe die Toiletten nicht besucht. 4 Sterne Preis-Leistungs-Verhältnis: In Anbetracht der Tatsache, dass wir uns in Frankfurt befinden, sind die Preise durchaus angemessen. Das Bier ist ein paar Cent günstiger zu haben, das Cordon Bleu inklusive Salat war für die lokalen Verhältnisse fast ein Schnäppchen. 4 Sterne Insgesamt: Mir hat es gut gefallen und wie erwähnt, habe ich bereits einen zweiten Besuch in Erwägung gezogen. Tendenziell eher so gut oder sogar besser (Service). Als Kneipe wäre es etwas zu cool und zu eng, aber für ein Bier und einen Burger oder ein Schnitzel nach der Arbeit komme ich gerne wieder."

Mamma Lina

Mamma Lina

Lange Straße 83, 76530, Baden-Baden, Germany

Pizza • Fisch • Suppe • Italienisch


"Ausgezeichnetes Essen, lassen Sie sich durch interessante Dienstleistungsstufen ab. Erstens kümmerten wir uns, wie wir auf der Autobahn waren und in um wenige Minuten ankommen würden, und wollten einen Tisch sichern. Es wurde uns gesagt, dass sie voll gebucht waren, also baten wir, ein ... wenig später, wieder zu reservieren, den ganzen Tag vollständig gebucht! Meine Frau sagte, lass es uns trotzdem versuchen, da es viele gute Bewertungen hat, also kamen wir an, um Dutzende leere Tische sehr seltsam und potenziell teuer für das Management zu finden. Wir saßen schnell und serviert sofort Brot und Öl, was sehr guter Qualität war. Unsere Bestellung wurde ergriffen und die Getränke wurden geliefert. Leider begann es hart zu regnen, und Sie könnten sehen, dass die Mitarbeiter herumlaufen, um Kissen, Gläser usw. von den voreingestellten Tischen zu sammeln. Dies ist jedoch teilweise verständlich, wenn Sie keinen Schutz gegen das Wetter haben, vielleicht haben Sie die Tische, als die Gäste eintreffen, wenn die Gäste ankommen, die uns stundenweise ohne Essen warten. Ich hob dies mit einem netten Kerl, der möglicherweise Raffaele entschuldigte und versuchte, das Problem zu beheben. Kurz danach kam unser Essen an. Es war ziemlich gut in Qualität, Geschmack und Wert für Geld, und wir wurden aufgrund der langen Wartezeit mit einem kostenlosen Dessert kompensiert. Ich denke, das könnte ein hervorragendes Restaurant in Badenbaden sein, mit etwas mehr Gedanken an der Training an Personal und dem allgemeinen Lauf des Ortes. Hoffentlich wird Ihre Erfahrung Stars sein und wir waren nur unglücklich"

Raffaele Restaurant Lounge Bar

Raffaele Restaurant Lounge Bar

Industriestr. 7a, 76829 Landau In Der Pfalz, Landau in der Pfalz, Germany

Cafés • Fast Food • Vegetarisch • Mittagessen


"Fällt der Name „Raffaele“, so weiß der auf Pizza und Pasta gepolte Landauer worauf er sich einlässt. Der freundliche Italiener Raffaele Luca gilt mittlerweile als alteingesessene Gastro Institution in der ehemaligen Garnisonsstadt an der Queich. Sein kulinarisches Wirken nahm 1973 in der Landauer Reiterstraße seinen Anfang. Dort betrieb er bis in die 90er Jahre eine kleine Trattoria, die so richtig brummte.   Bumsvoll war seine Hütte – jeden Abend. Er war es leid, täglich so viele Gäste aus Platzmangel wieder wegzuschicken. Die logische Folge: er vergrößerte sich. Die passenden Räumlichkeiten dazu fand er im Zentrum direkt neben dem Alten Kaufhaus. Dort am historischen Rathausplatz bezog er die obere Etage des Böckingschen Hauses, dessen Terrasse nach wie vor als einer der begehrtesten Logenplätze Landaus gilt. Bis 2016 war er dort ansässig, als er den Platz an der Luitpold Statue räumte bzw. räumen musste. Nähere Gründe dazu sind mir jedoch nicht bekannt.   Im Mai 2017 dann der Neustart in der Industriestraße. Wo zu Zeiten des ehemaligen „Green“ eifrig getanzt, gebruncht und gecocktailt wurde, hielt der Landauer Pizza Pate Don Raffaele Einzug. Abends vor dem Hause... Im modern eingerichteten Klinkerbau werden seitdem die üblichen Verdächtigen in Sachen Italokost aus der Pfanne bzw. dem Ofen gehoben. Modernes Bistroambiente Familie Luca fährt kein überbordendes Programm, das den Gast in allzu große Entscheidungsnöte bringt, sondern belässt es lieber bei einer durchdachten Sammlung von Altbewährtem. Mit Gerichten, die schon vor gut 40 Jahren funktioniert haben, macht man in der Regel auch heute nichts falsch. Kein avantgardistischer, aber ein durch und durch verlässlicher Ansatz, der die Stammklientel in kulinarischer Sicherheit wiegt.     Besuch 1 im September   Zu eben jener gehören weder meine Frau noch ich. Und trotzdem verschlug es uns kurz vor der Geburt unserer Tochter im Anschluss an einen Kinobesuch Ende September dorthin. Es war eine dieser Bauchentscheidungen in mehrfacher Hinsicht , der ein kurzes Telefonat zur Klärung der Platzverhältnisse vorausging und die uns einen – vorerst – letzten Abend zu zweit im Restaurant bescherte.   Die rückseitig gelegene Terrasse war uns dann aber doch zu voll, um unter freiem Himmel zu speisen. Dass wir uns als nahezu einzige Gäste im hübsch gestalteten Inneren des Lokals niederließen, hatte durchaus positiven Einfluss auf die Tischromantik, die noch zusätzlich von italienischen Schmacht Pop Hymnen aus den 70ern – spätestens bei „Tornerò“ von I Santo California schmolz ich wie Pizzakäse dahin – nostalgisch unterfüttert wurde. Aber so „a Überdosis G’fühl“ hat ja noch keinem werdenden Vater geschadet.   An diesem Abend bediente uns die Tochter von Raffaele Luca, die ihre Sache wirklich ganz ausgezeichnet machte und eine bemerkenswert zugewandte Bedienung darstellte. Nachdem wir uns den Tisch ausgesucht hatten – natürlich den, mit den besten Lichtverhältnissen –, hielten wir auch bald die Speisenkarten in den Händen und blätterten uns durch Raffaeles Pizza Pasta Kompenium. Eine Flasche San Pellegrino 0,75l für 5,30 Euro sowie ein Pils in der Halbliterklasse 4,30 Euro fanden wenig später den Weg auf unseren Tisch.   Damals teilten wir uns vorweg die mit kalabresischer N’duja, einem wahrhaft scharfen Rachenräuber, und getrockneten Tomaten ausgestattete Bruschetta Calabrese 7,50 Euro , um dann mit Spaghetti Diavola 13 Euro und einer Pizza Marinara 13,50 Euro in sättigender Absicht nachzuziehen. Da meine Frau schon ein paar Tage über ihrem Entbindungstermin war, wollte sie wahrscheinlich mit scharfer Kost die „Sache“ anstoßen, was jedoch außer einem brennenden Gaumen keinerlei pränatale Konsequenzen hatte.   Hätten wir zu dem Zeitpunkt schon gewusst, dass es erst einer saftigen Fasanenbrust im Speckmantel mit glasierten Träubchen, Rahmkraut und Kartoffelpüree bedürfe, um den Geburtsvorgang „ins Rollen“ zu bringen, wären wir vermutlich noch am selben Abend zu unseren Freunden nach Ilbesheim in den Hubertushof gefahren und nicht erst am Freitag darauf…   Zurück zur Bruschetta nach „Stiefelspitzenart“. Bruschetta Calabrese mit N 'Duja Die mit der Paprikawurst aus der südlichsten Region Italiens bestrichenen Weißbrotscheiben waren noch leicht warm. Selbst kein großer Freund von getrockneten Tomaten, ließ ich mir sie in dieser Kombination dennoch gefallen. Fruchtige Säure traf hier auf würzige Schärfe. Einer schnöden, leicht angetoasteten Ciabattascheibe könnte Schlimmeres widerfahren, so die einhellige Vorspeisenmeinung am Tisch. Scharfe kalabresische Bruschetta Nach diesem gelungenen Einstand duftete mir eine mit frischen Meeresfrüchten – keine Gummiware aus dem Glas – belegte Pizza Marinara entgegen. Poseidons Früchte bestanden hierbei aus Mies und Venusmuscheln, Baby Calamari, in Ringe geschnittene Tuben vom Kalmar und nicht zu klein geratenen Shrimps. Gib mir Frutti, gib mir Mare! Ein 1A Meeresteppich, der dieses ansehnliche Hefeerzeugnis bedeckte. Vom Belag her gab es da nicht das Geringste auszusetzen. Pizza Marinara Äußerst saftig und mit einem ausgewogenen Käse Tomatensauce Verhältnis auf dem Teigfladen gaben sich der wohl dienstälteste Padrone Landaus und sein Pizzaiolo in der Küche keine Blöße. Nur dem an sich recht fluffig geratenen Pizzaboden hätte eine etwas längere Verweildauer im Ofen gutgetan.   Als wir im November mit dem kollegialen Club Culinaire dort speisten, bestätigten meine Kollegen den etwas zu lax gebackenen Untergrund bei ihren Pizzen. Keine Ahnung, warum man bei Raffaele die wohlbelegten Rundlinge so früh aus dem Ofen holt. Zusammen mit dem vor frischen Zutaten strotzenden Belag ergab das nämlich ein recht durchweichtes Vergnügen, das – je weiter man sich dem Mittelpunkt der Scheibe näherte – zur labberigen Angelegenheit avancierte.   Um es gleich vorwegzunehmen: dies blieb der einzige kleine kulinarische Lapsus an diesem Abend. Die mit Tomatenwürfeln, Sardellenpaste, Kapern, Oliven, Petersilie und Chilischoten verfeinerten Knoblauch Spaghetti meiner Gattin fielen wie angekündigt sehr „diavola“ aus. Hier wurde definitiv kein gustatorischer Etikettenschwindel betrieben. In Teufels Namen, die waren ihr Geld wert! – so jedenfalls die Meinung der „heißhungrigen“ Genießerin am Tisch. Spaghetti Diavola Nach einem netten Austausch mit Signore Luca über die Option, die kalabresische N’Duja als neuen Pizzabelag ins Repertoire aufzunehmen, einem zuckersüßen Marsala aufs Haus und den besten Wünschen für die bevorstehende Geburt verließen wir das Lokal in gut gesättigter Zufriedenheit.   Da hätte ich eigentlich gleich in die Tasten hauen sollen, um den Abend mit einer entsprechenden Rezension zu würdigen. Aber viel ist passiert seit diesem Septemberabend in der Landauer Industriestraße und die Zeit danach war aufgrund der Geburt unserer Tochter knapp bemessen.   Außerdem plante ich da bereits die Wiederholungstat, die sich dann rund zwei Monate später auch tatsächlich ereignen sollte.   Besuch 2 im November   Nicht zu zweit, sondern, wie bereits erwähnt, mit meinen drei Futterfreunden aus dem Kollegenkreis machten wir Raffaele Luca Mitte November unsere Aufwartung. Zwei davon kannten das Etablissement wesentlich besser als ich, da sie dort schon früher gerne einkehrten.   Und so saßen wir dann zu viert an einem Dienstagabend als nahezu einzige Gäste im stimmig beleuchteten Gastraum. Wir werteten dies als Auswirkung der in die Höhe geschnellten Corona Zahlen und der damit verbundenen, allgemeinen Unsicherheit. Meinem Wunsch nach Tisch Nr.6 „der hinten rechts“ wurde gerne entsprochen. Allein der Fotoqualität wegen steuerten wir dieses etwas heller beleuchtete Eck zielstrebig an. Tisch 6, hinten links einer der wenigen mit ausreichend Licht für Food Fotos Dass an diesem Abend kaum etwas los war, störte den Padrone wesentlich mehr als uns. Wir fühlten uns nach der obligatorischen Impfnachweiskontrolle und dem Check In per Luca App pudelwohl und freuten uns auf einen entspannten Abend in geselliger Runde. Eine gemütliche Atmosphäre durchwehte den von modernem Bistromobiliar geprägten Gastraum. Auf den bequem gepolsterten Stühlen ließ es sich ebenfalls gut aushalten. Angenehme Atmo im Gastraum Eine junge Dame hieß uns freundlich willkommen und händigte uns umgehend die Speisenlektüre aus. Natürlich hatten sich die Aspiranten am Tisch bereits auf der übersichtlich gestalteten Homepage vorinformiert. Einer aus unserer Runde sprach schon im Vorfeld von der Absicht einen Burger zu vernichten. Ein anderer erinnerte sich an die Cocktails, die er früher hier gebechert hatte. Er konnte gar nicht umhin, die alte Tradition wieder aufleben zu lassen – wenn auch aus fahrtechnischen Gründen ohne alkoholischen Anteil.   Auch Padrone und Namensgeber des Ristorantes Raffaele Luca ließ sich nicht lange bitten. Anekdotenreich und um keinen Schwank aus der goldenen Gastrozeit früherer Tage verlegen, gab er den südländischen Vorzeigewirt alter Schule. Charmant, witzig und dankbar zugleich hätte er uns sicherlich jeden kulinarischen Extrawunsch erfüllt. Selbst die kalabresische Feuerwurst von der Bruschetta wäre auf der Pizza kein Problem gewesen.   Aber nach Pizza war mir an dem Abend irgendwie nicht. Dagegen ließen mich die von ihm mündlich vorgetragenen Empfehlungen aufhorchen. Spätestens bei den Linguine alla Vongole Venusmuscheln hatte er mich überzeugt. Der Burgerspezi schräg gegenüber ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen. Bei den beiden anderen Kollegen überwog letzten Endes die Pizzapassion.   Doch zuvor wurden erste Durstlöscharbeiten in Angriff genommen. Ein Caipirinha mit 7,90 Euro und eine Virgin Ausgabe ohne Alkohol 7 Euro , eine große Flasche San Pellegrino 5,30 Euro und eine Viertel Lambrusco 5,60 Euro bevölkerten bald unsere Tischplatte.   Unserem ersten Hunger boten eine Bruschetta Calabrese 7,50 Euro , ein kleiner Beilagensalat 4,10 Euro , eine Fischsuppe nach Art des Hauses 7,20 Euro und eine Tomatensuppe 4,90 Euro trotzig Paroli. Die Bruschetta hatte ich meinem Kollegen wärmstens – um nicht zu sagen schärfstens – empfohlen. Die Zuppa di Pesce wählte der Kenner neben mir in routinierter Manier.   Eine Tomatensuppe ist für mich seit jeher eine Art kulinarischer Lackmustest für die allgemeine Küchenleistung italienischer Verköstigungsbetriebe. Wenn ihre Qualität stimmt, künden in der Regel auch die übrigen Speisen von handwerklich einwandfreier Zubereitung.   Verlockend knallte mir das pürierte Rot in zeitgemäßer Keramik entgegen. Mit ein paar Tröpfchen Sahne verlieh man dem Aussehen meiner Zuppa di Pomodoro etwas mehr Dynamik. Also nix wie ran an die Tomatenturbine! Feines Tomatensüppchen Gleich beim ersten Löffel stellte sich Glückseligkeit ein. Basierend auf einem aromatischen Basisfond mit eben genau jenem perfekten Süße Säure Verhältnis, das auf die Verwendung vollreifer Protagonisten schließen ließ.   Keine Frage, da hatte man Rotes zur richtigen Zeit eingeweckt, um nun im kalten Herbst mit vollmundiger Präsenz am Gaumen zu punkten. Ein Hauch von Knoblauch durfte da natürlich nicht fehlen, während Olivenöl und Zwiebeln um den Oskar des besten Nebendarstellers rangen. Vielleicht war es aber auch der berühmte Tropfen Gin, der diese Terrine geschmacklich fast zum Überlaufen brachte. In der Summe war das zwar keine „gröTaZ“ größte Tomatensuppe aller Zeiten , aber definitiv eine aus besseren Pürierstabkreisen.   Gleiches, nur mit ein paar Leckereien aus dem Meer drin, hatte mein Nebenmann auszulöffeln. Zwei leicht angeröstete Scheiben Ciabatta Brot hatte man ihm gleich als Saug und Sättigungsbeilage mit hineingelegt. Auch er zeigte sich von seiner Fischsuppe hellauf begeistert. Da wurde nicht mit fruchtiger Meereseinlage gegeizt. Tomatensuppe in der Meeresversion aka Zuppa di pesce Der überzeugte Bruschettarier lobte seine drei scharfen, mit N’Duja und eingelegten Trockentomaten verfeinerten Stullen. Respekt vor ihm, hatte er noch das Burgerexperiment im Hauptgang zu wuppen. Unser präsidiales Oberhaupt zeigte sich indes von all den extravaganten Vorweggerichten sichtlich unbeeindruckt und genoss seinen fast schon frugal anmutenden, mit Joghurtdressing angemachten Beilagensalat in aller Gemütsruhe. Beilagensalat Dann begann die Hauptgerichtsverhandlung. Gleich vorweg möchte ich erwähnen, dass etwas weniger Tomatensauce meinen Linguine mit Vongole 16 Euro nicht geschadet hätte. Auch die Nudeln wären mir etwas „al denter“ lieber gewesen. Aber das waren alles nur Nuancen, die den schmackigen Inhalt meines eckigen Porzellantellers kaum schmälerten. Linguine mit Venusmuscheln Der gehaltvoll knoblierte Sugo wusste auch beim Hauptgang zu überzeugen. Das war nach der aus dem gleichen Nachtschattengewächs zubereiteten Suppe auch keine allzu große Überraschung. Die Muschelschalen konnten auf einem extra dafür gereichten Teller schnell entsorgt werden. Erfreulich zu sehen: der Service dachte mit.   Auch der Kollege neben mir nutzte so die Gelegenheit, die Miesmuschelschalen von seiner Pizza Marinara 13,50 Euro loszuwerden. Mit seiner Pizza war er übrigens genauso zufrieden wie ich rund zwei Monate zuvor. Pizza Marinara vom Kollegen Über den etwas zu hell geratenen Boden herrschte die ein“hell“ige Meinung am Tisch, dass hier ein 30 Sekunden längerer Aufenthalt im Ofen ein Vielfaches an Knusprigkeit bewirkt hätte. Wenn sich so gewiefte Hobby Pizzabäcker an einem Tisch zusammenfinden, fällt die Analyse umso leichter.   Von der mit Salami, Kochschinken, Paprika und frischen Champignons belegten Pizza Toscana 12,30 Euro meines Gegenübers durfte ich dann auch mal ein Stück probieren. Auch an ihr gab es geschmacklich wenig auszusetzen. Nur von der Textur her hätte auch seine Erquickungsscheibe italienischer Provenienz etwas rescher ausfallen dürfen. Pizza Toskana Und dann war da ja auch noch der Kollege mit Burgerbeteiligung. Sein Raffaele Burger 13,40 Euro , den ein recht ordinär wirkendes Bun wahrscheinlich aus der Aufbacktüte umgab, hatte ein saftiges Innenleben vorzuweisen. Das Rindfleischpatty hatte den Grill mit ausreichend Röstaromen verlassen. Parmaschinken, Parmigiano und Cheddar fassten es mit reichlich Geschmacksfülle ein. Der Raffaele Burger Daneben zeichneten sich rote Zwiebeln, Tomate und Rucola für die frischeren Momente rund um das Patty verantwortlich. Dem passionierten Burgerrechtler schien dies sichtlich zu gefallen. Nur der gut gesalzene, wohlwollend portionierte Pommes Frites Anteil erlaubte ihm keinen Komplettverzehr. Erste, deutliche Sättigungsanzeichen, die den wackeren Bruschetta Bruder spätestens beim Dessert in ernsthafte Verzehrnöte bringen sollten.   Unter Normalbedingungen hätte wohl keiner der Akteure einen Nachtisch gebraucht, zumal ein paar zusätzliche Cocktails zuvor schon die Runde gemacht hatten. Ob es nun dem Gruppenzwang oder einfach nur der guten Stimmung am Tisch geschuldet war, kann ich retrospektiv gar nicht mehr so richtig einschätzen. Wahrscheinlich eine Melange aus beidem. Tatsache war jedoch, dass dreimal Tiramisu zu je 6,50 Euro und einmal das Mandel Parfait 7 Euro geordert wurden.   Die drei Mascarpone Biskuit Quader sahen aber auch zum Weglöffeln gut aus! Das Tiramisu Natürlich ließ auch mein mit großzügig darauf verteilter Karamellsauce verziertes Mandeldessert keinen Unterzucker aufkommen. Mandel Parfait Besonders das darin enthaltene Röstmandelaroma lieferte jede Menge Assoziationen zu früheren Kirmesbesuchen. Da fehlte letztlich nur noch das „Nappo“ zum Mitnehmen…   Aber es kam, wie es kommen musste. Der Biskuitblender von schräg gegenüber gab buchstäblich den Löffel ab. Und das ohne sein venezianisches Nationaldessert zu Ende gegessen zu haben. Damit brachte er Schimpf und Schande über unseren Spachtelclub und musste zur Strafe noch einen Marsala aufs Haus hinabkippen. Wie übrigens die zwei anderen Alkoholbejaher am Tisch auch. Die hatten aber, im Gegensatz zu ihm, ihre Dessertaufgabe „cum laude“ erfüllt.   Es war mal wieder ein richtig gemütlicher Abend in bester Gesellschaft, der auch dank eines redseligen Patrons mit viel guter Laune endete. Ich bin gespannt auf unser nächstes, offizielles „Clubtreffen“ Anfang Dezember. Sofern es das Infektionsgeschehen erlaubt, machen wir uns auf den Weg nach Neustadt. Der Schreiber dieses Genussaufsatzes sucht aus und gibt vorab schon mal eine Gaumenfreudengarantie!"

Ovest

Ovest

Schlüterstraße 47, 10629 Berlin, Germany, Germany

Wein • Europäisch • Italienisch • Mediterrane


"Als Italiener ist die Suche nach einem guten italienischen Restaurant in Berlin eine große Herausforderung. Bisher haben nur wenige Orte meine Erwartungen erfüllt. Durch Zufall sind wir gestern Abend in Ovest zum Essen gelandet, da wir etwas in der Nähe von zu Hause und leicht zu erreichen brauchten. Obwohl das Restaurant sehr schön aussieht, habe ich nicht viel erwartet und war doch sehr überrascht. Nach dem Sitzen bekamen wir den üblichen Brotkorb. Das Brot selbst war nicht besonders gut oder frisch, aber das Olivenöl auf dem Tisch war unglaublich! Sehr hohe Qualität! Wir bestellten unser Essen und ich hatte Bruschetta und Linguine alla Puttanesca. Mein Mann nahm Zucchini-Carpaccio und Risotto-Tomaten-Mozzarella. Mein Essen war unglaublich. Die Bruschetta war sehr gut und die Linguine waren super lecker. Es ist wirklich schwer, mich mit Essen zufrieden zu stellen, und Ovest hat es geschafft. Mein Mann war nicht so zufrieden mit seinem Essen. Sein Zucchini-Carpaccio sei durchschnittlich, sagte er, und das Risotto auch, nichts Erwähnenswertes. Wir beendeten das Essen mit einem Tiramisu (ich bestellte ein Limoncello, aber sie hatten es nicht Ehrlich gesagt war das Tiramisu das Schlimmste: schlechte Kaffeeauswahl, Sahne geschmacklos. Ich gebe Sterne, weil: Der Service war sehr schlecht und langsam. Nicht freundlich noch Fürsorglich Es dauerte ewig, bis das Essen kam, obwohl das Lokal nicht voll war. Mein Mann war mit seinem Abendessen nicht zufrieden. Ich persönlich werde höchstwahrscheinlich wiederkommen, aber ich bezweifle, dass mein Mann mitkommen wird."