Portion Mayonnaise
Pfannkuchenhaus

Pfannkuchenhaus

Calenberger Str. 27, 30169, Hannover, Lower Saxony, Germany

Käse • Steak • Deutsch • Nachtisch


"Einmal ist keinmal, sagt man. Oder eben genau einmal zu viel. Seit 1984 bietet das Pfannkuchenhaus in der Calenberger Neustadt schon pfann tastisches und bereits beim Eintritt in das Lokal glaubt man ohne weiteres, dass das Pfannkuchenhaus schon in den 80er aus der Taufe gehoben wurde. Inneneinrichtung und Möbel scheinen sich zumindest in den letzten fast dreißig Jahren kaum erneuert zu haben. Auf reichlich abgewetzten Bänken nimmt der Gast Platz zwischen einem Sammelsurium von Modellen, Ramsch und Trödel. Hinzu kommt, dass der durch einen offenen Durchgang abgeteilte Raucherraum seinen Geruch nach kalter Asche ungehindert in den Gastraum verströmt, wo er sich mit dem Bratfettaroma aus der halboffenen Küche vermischen darf, nur um sich dann auf dem Besteck abzulegen, das in kleinen Körbchen offen auf jedem Tisch bereit gehalten wird. Das mag praktisch gemeint sein, hygienisch ist es nicht angesichts der Tatsache, dass jeder Gast mit seinen mehr oder weniger unsauberen Händen in den Korb greifen muss. Nun kann man zu solcherlei Dingen stehen wie man will, sie sogar urig finden. Wäre wenigstens das Essen brauchbar. Sollte bei einem so trivialen Gericht wie es ein Pfannkuchen nun einmal sind, doch Problem sein, meint man. Aber auch das geht anscheinend noch. Allein die erste Bestandsaufnahme in Sachen Speisekarte weckte meinen Argwohn. Man stelle sich die Speisekarte eines gutbürgerlichen Restaurants der 80er vor und denke sich zu den Standardgerichten einfach einen Pfannkuchen als Basis dazu. Gut, auch das mag Geschmackssache sein, aber Pfannkuchen mit Braunkohl und Bregenwurst klingt für mich doch sehr angsteinflößend. In Ermangelung größerer Auswahl für Vegetarier wählte ich also den Pfannkuchen Toskana die obligatorisch einfallslose Tomate Mozzarella Variante. Mit immerhin stolzen 8,90 € machte der Pfannkuchen den sonst gemeinhin als das Gericht mit der höchsten Gewinnspanne bekannten Spaghetti Aglio e Olio heiße Konkurrenz. Ein Preis, der aus meiner Sicht nur dann gerechtfertigt gewesen wäre, wenn a) hervorragende Zutaten verwendet worden oder b) die Portionen entsprechend üppig wären. Doch weder das eine, noch das andere traf auf den frittierten Fladen zu, der mir schließlich serviert wurde. Obwohl aus der Kategorie deftig , dominierte eine fast unangenehme Süße den Pfannkuchen, die möglicherweise von der Balsamicocreme stammte. Pfannkuchen und Mozzarella hingegen hatten so gut wie keinen Eigengeschmack. Ebenso geschmacklos war der Belag der Grünen Minna , dem Pfannkuchen meiner Begleitung. Billigstes Schafskäse Immitat ohne jeglichen Geschmack und reichlich aufgetauter Blattspinat. Hungrig geblieben versuchte ich mich sogar an der traurigen Salatbeilage aus einigen Blättern Eisbergsalat und einer Tomatenscheibe, die den Pfannkuchen geschmacklich in nichts nachstanden. Für mich eine absolute Enttäuschung."