Rinder-Tatar
Patio

Patio

Poelchaukamp 33, 22301 Hamburg, Germany

Tee • Käse • Tapas • Schokolade


"Eigentlich hätte ich es wissen müssen: spanische Tapas und die latent arrogante Art der Spanier waren noch nie wirklich mein Ding. Dennoch wollte ich den Sonntag entspannt und allein mit einem guten Abendessen ausklingen lassen. Da ich beinahe täglich am Patio vorbeifahre und mich das Ambiente anspricht, entschied ich kurzerhand, einzukehren. Schon die Begrüßung war ein wenig naja. »Oh, sind essen allein?!« Immerhin durfte ich mir einen Tisch aussuchen und wurde nicht – wie gerne üblich – an einen Tisch neben der WC-Tür verwiesen. Ich entschied mich für eine Platz vor der offenen Küche mit Blick in den Speiseraum, unmittelbar unter dem riesigen, laufenden Plasma-TV, damit ich nicht ständig hineingucken musste. Der Ober erklärte mir kurz die Karte/das Konzept. Da ich mich zwischen all den sogenannten kalten und warmen Tapas – darunter auch Königsberger Klopse und Wiener Schnitzel – nicht entscheiden konnte, wählte ich das Gericht »Chef Choice« [5 Tapas nach bester Koch-Auswahl des Tages] für (stolze) € 19 – in der Hoffnung, damit einen generellen Gesamteindruck über die fachliche Kompetenz des Ladens zu erhalten. Eine Weinempfehlung zu diesem Gericht konnte der Ober nicht wirklich aussprechen. Sein nebulöser Tipp: »Wenn sich der Koch für die Variante mit Lamm entscheidet, empfehle ich einen roten Spanier.« Aha!?Schon leicht gedanklich angefixt vom Lamm, entschied ich mich für einen italienischen Barbera zu € 7 für ein Glas 0,2 l. Der Wein folgte prompt, zusammen mit Brot, Oliven und einer nichtssagenden Majonaise. Dann kam mein Chefs Choice, wahllos angerichtet auf einem (!) Teller: Wiener Schnitzel (warm) mit einer Drilling-Katoffel und Karotten, gegrillter Pulpo (warm) mit undefinierbar, Räucherlachs (kalt), Roast Beef (kalt) sowie Ziegenkäse an einem grünen Salat (Ruccola + Feldsalat) an Kirschen. Ich will mich kurz fassen: Wiener Schnitzel aus der Fritteuse ist schon ein No Go, lauwarm ist es ungenießbar ... Das beste waren die fein marinierten grünen Oliven, der Wein sowie das Salätchen. Das finde ich für € 26 (!!) mehr als spärlich.Auf die Frage vom Ober, wie es mir geschmeckt habe, antwortete ich sehr zögerlich süffisant mit »Nun, ich war sehr überrascht!« und bekam als kurze Antwort: »Sehr schön!« und wurde in der Folge 13 Minuten ohne Nachfrage, ob ich noch einen Nachtisch o. ä. wolle, links sitzen gelassen.Dann kam wohl der Chef mit der Frage, ob ich zufrieden war? Ich erklärte ihm nach einem Lob fürs Ambiente meine Kritikpunkte, die er zusammenfassend in etwa so beantwortete: »Das höre ich das erste Mal! Und wenn wir für € 19 auch noch für jedes Tapas einen separaten Teller reichen würden, würden wir ja gar nichts verdienen. Und nein, ich glaube nicht, dass Ihnen unser Brunch am Sonntagmorgen zusagen würde.« Kurzum: Kein Bedauern, kein Angebot in Form eines Kaffees o. ä. Stattdessen pure Arroganz.Sorry, aber für mich wird es keine zweite Chance geben!"

Enoteca Rossini

Enoteca Rossini

Marschweg 14, 26122 Oldenburg, Germany, Germany

Wein • Pizza • Italienisch • Vegetarisch


"Was erwartet man von einem Italiener? Richtig: Italienische oder zumindest mediterrane Gerichte und Weine, eine handgeschriebene Speisekarte auf einer Schiefertafel, Ambiente mit Holzfässern, Weinflaschen, Kerzen, Grafiken mit Weisheiten wie In vino veritas, Balustrade oder Galerie, viele Damen und Herren, Ü45-Bussi-Bussi-Publikum, Grüße aus der Küche, vorgewärmte Teller, San Pelle Auf der Website kann man einen Teil der Speisekarte sehen. Wir hatten für 19:00 Uhr reserviert. Das war auch am Freitag notwendig. Keine freien Parkplätze innerhalb von 50 m. Um 20:00 Uhr waren alle wenigen Tische besetzt. Die Begrüßung war freundlich. Der Kellner oder war es der Chef? stellte den Tisch auf einen leeren Stuhl vor unserem Tisch und brachte die Karte. Neben verschiedenen mediterranen Gerichten gab es keine Pizza, großes Lob auch asiatisch. Das ließ uns dann die ganze Nacht schmuggeln, ob wir es mit einem echten oder nur gemalten Italiener zu tun hatten. Dann gab es etwas Brot, Oliven und eine Creme zum Abgleich. Nach der Bestellung gab es einen Gruß aus der Küche: Zwei Schnapsgläser mit einer Spargel-Kreation; eine kleine kulinarische Vielfalt. Wir bestellten 'Fettucine di Gamba' € 16,90 und 'Fettuccine Garibaldi' mit Jakobsmuscheln und zwei 0,25 Karaffen à € 7,90 Weißburgunder aus der Pfalz! So wollte der Koch uns Norddeutsche mit dem klangvollen Namen des italienischen Freiheitshelden beeindrucken. Der Wein stammte aus dem Weingut Diehl in Weisenheim am Berg. Vom Preis-Leistungs-Verhältnis ein Geheimtipp. Die Flasche von 2014 kostet gute € 4,20 [hier Link]. Er duftete nach Nelken und Himbeeren und war fein-fruchtig und pikant im Geschmack; die Fettucine noch al dente, die Gambas köstlich, die Jakobsmuscheln glasiert und nicht trocken, ein wenig Parmesan und Knoblauch fehlten nicht. Alles paletti? Fast, der Gambateller ist ein wenig tomatenlastig und auf meinem Garibaldi-Teller befinden sich 3-5 mm kleine Zitronenschalenstücke in der Garibaldisauce. Eine Geschmacksexplosion beim Biss! Du erschießt den Geschmackseindruck der Muscheln tot. Vielleicht wurden sie so an Garibaldis Feldlager gefüttert? Alles i.O.? Nur, Zustand! In Windeseile bekam ich einen neuen Teller mit FG, der ebenfalls erhitzt war, dieses Mal ohne Zitronenschalenmalerei. Jetzt war alles perfekt. Fazit: Hervorragender, aufmerksamer Service. Mängel in der Küche; Überlastung kann nicht gewesen sein, da das Haus um 19:30 Uhr noch nicht voll war, leicht theatralisches Ü45-Publikum, gehobenes Preisniveau, keine Flasche Wein unter € 26,90."