Schafskäse Gebacken
Akropolis

Akropolis

Am Christinentor 3, 44532 Lünen, Luenen, Germany

Käse • Salat • Eiscreme • Griechisch


"Die Tatsache, dass es sich auch in kleineren Städten wie Lünen lohnt, die Hauptgeschäftsstraße zu verlassen und die Nebenstraßen zu erkunden, habe ich bei einem meiner letzten Besuche dort erfahren. Es war ein sehr heißer Augusttag, und trotz der Hitze bekam ich ein unangenehmes Hungergefühl. Am Christinentor, etwas abseits der Hauptstraße, entdeckte ich den wunderbar schattigen Außenbereich des Restaurants Acropolis. Leider waren alle Tische besetzt, und die Gespräche waren teilweise sehr leidenschaftlich und laut. Also blieb mir nur das Innere des Restaurants. Die Einrichtung ist gemütlich mit schönen Deko-Elementen, aber meiner Meinung nach sind die Tische zu dicht beieinander; dennoch ist der Platz aufgrund der Gäste gefragt. Alle Mitarbeiter waren sehr freundlich und zuvorkommend, meine Bestellung wurde schnell aufgenommen. Angesichts der Hitze entschied ich mich für einen griechischen Bauernsalat, was mir etwas peinlich vorkam, und bestellte zusätzlich eine Kreation. Zunächst gab es einen klaren Haus-Aperitif, der meine Stimmung aufhellte. Der Bauernsalat war einfach wunderbar frisch und knackig, der Käse schmolz auf der Zunge. Auch für meine Unterhaltung wurde gut gesorgt; am Nebentisch saß eine Familie mit Kind, und es war sehr interessant zu beobachten, wie der Familienvater im Handumdrehen Frau und Kind bestellte. Zu beachten ist, dass die Dame eher damit beschäftigt war, die Karte zu studieren, während das Kind nur Interesse an den Accessoires zeigte, die vermutlich kurz zuvor für ein Fantasy-Spiel gekauft worden waren. Doch das Nachbar-Tisch-Drama hatte etwas sehr Unterhaltsames: die drei bestellten sich zum Dessert Rawani, dessen Duft so verlockend war, dass ich es entgegen aller guten Vorsätze ebenfalls bestellte. Rawani ist ein karamellisierter Grießpudding, serviert in Kombination mit Eiscreme. Wie verführerisch und gut das schmeckte, merkte ich erst, als es fast von meinem Teller verschwunden war. Zunächst wollte ich noch eine zweite Portion für ein gutes Foto bestellen, aber dann… Am Ende gab es auch einen fruchtigen alkoholischen Gruß des Hauses, und so fühlte ich mich gestärkt und gut vorbereitet gegen die Hitze, natürlich erst nach der Bezahlung. Preise: Krefelder 0,3 €2,10, griechischer Bauernsalat €7,80, Rawani €3,50. Fazit: Ein gemütlicher Ort mit guter griechischer Küche und sehr freundlichem Personal, wirklich empfehlenswert. Übrigens ist mir aufgefallen, dass dies der dritte Ort mit dem Namen Acropolis ist, den ich bewertet habe."

Patio

Patio

Poelchaukamp 33, 22301 Hamburg, Germany

Tee • Käse • Tapas • Schokolade


"Eigentlich hätte ich es wissen müssen: spanische Tapas und die latent arrogante Art der Spanier waren noch nie wirklich mein Ding. Dennoch wollte ich den Sonntag entspannt und allein mit einem guten Abendessen ausklingen lassen. Da ich beinahe täglich am Patio vorbeifahre und mich das Ambiente anspricht, entschied ich kurzerhand, einzukehren. Schon die Begrüßung war ein wenig naja. »Oh, sind essen allein?!« Immerhin durfte ich mir einen Tisch aussuchen und wurde nicht – wie gerne üblich – an einen Tisch neben der WC-Tür verwiesen. Ich entschied mich für eine Platz vor der offenen Küche mit Blick in den Speiseraum, unmittelbar unter dem riesigen, laufenden Plasma-TV, damit ich nicht ständig hineingucken musste. Der Ober erklärte mir kurz die Karte/das Konzept. Da ich mich zwischen all den sogenannten kalten und warmen Tapas – darunter auch Königsberger Klopse und Wiener Schnitzel – nicht entscheiden konnte, wählte ich das Gericht »Chef Choice« [5 Tapas nach bester Koch-Auswahl des Tages] für (stolze) € 19 – in der Hoffnung, damit einen generellen Gesamteindruck über die fachliche Kompetenz des Ladens zu erhalten. Eine Weinempfehlung zu diesem Gericht konnte der Ober nicht wirklich aussprechen. Sein nebulöser Tipp: »Wenn sich der Koch für die Variante mit Lamm entscheidet, empfehle ich einen roten Spanier.« Aha!?Schon leicht gedanklich angefixt vom Lamm, entschied ich mich für einen italienischen Barbera zu € 7 für ein Glas 0,2 l. Der Wein folgte prompt, zusammen mit Brot, Oliven und einer nichtssagenden Majonaise. Dann kam mein Chefs Choice, wahllos angerichtet auf einem (!) Teller: Wiener Schnitzel (warm) mit einer Drilling-Katoffel und Karotten, gegrillter Pulpo (warm) mit undefinierbar, Räucherlachs (kalt), Roast Beef (kalt) sowie Ziegenkäse an einem grünen Salat (Ruccola + Feldsalat) an Kirschen. Ich will mich kurz fassen: Wiener Schnitzel aus der Fritteuse ist schon ein No Go, lauwarm ist es ungenießbar ... Das beste waren die fein marinierten grünen Oliven, der Wein sowie das Salätchen. Das finde ich für € 26 (!!) mehr als spärlich.Auf die Frage vom Ober, wie es mir geschmeckt habe, antwortete ich sehr zögerlich süffisant mit »Nun, ich war sehr überrascht!« und bekam als kurze Antwort: »Sehr schön!« und wurde in der Folge 13 Minuten ohne Nachfrage, ob ich noch einen Nachtisch o. ä. wolle, links sitzen gelassen.Dann kam wohl der Chef mit der Frage, ob ich zufrieden war? Ich erklärte ihm nach einem Lob fürs Ambiente meine Kritikpunkte, die er zusammenfassend in etwa so beantwortete: »Das höre ich das erste Mal! Und wenn wir für € 19 auch noch für jedes Tapas einen separaten Teller reichen würden, würden wir ja gar nichts verdienen. Und nein, ich glaube nicht, dass Ihnen unser Brunch am Sonntagmorgen zusagen würde.« Kurzum: Kein Bedauern, kein Angebot in Form eines Kaffees o. ä. Stattdessen pure Arroganz.Sorry, aber für mich wird es keine zweite Chance geben!"

Anno 1897

Anno 1897

Filderbahnstr. 57, 70567 Stuttgart, Baden-Wurttemberg, Germany

Tee • Bier • Deutsch • Griechisch


"Anno 1897: Rudolf Diesel baut einen Motor, La Bohème wird uraufgeführt und Sepp Herberger wird geboren. Und auch in Möhringen muss etwas passiert sein, sonst würde das Restaurant ja nicht so heißen. Wurde es damals eröffnet? Oder wurden die Kastanien im Biergarten gepflanzt? Wie auch immer – die große Terrasse im Schatten ebendieser Bäume wirkte ebenso verlockend wie die Flammkuchen auf der Karte, also nahmen wir Platz. Die Enttäuschung folgte auf dem Fuße: Flammkuchen gebe es heute nicht, wurde uns ohne Bedauern, aber immerhin bevor wir bestellten, mitgeteilt. Nun ist es durchaus nicht so, dass es nichts anderes zu essen gäbe. Der Rest der umfangreichen Karte beinhaltet teils typisch griechische, teils typisch schwäbische Gerichte, also im Wesentlichen viel Fleisch und wenig Innovation. Was macht man da? Man bestellt Käsespätzle und wundert sich dann einen Augenblick lang darüber, dass man einen Teller Rührei bekommt. Natürlich waren es bei näherer Betrachtung dann doch Spätzle, allerdings in Form einer orangegelben Masse, die mehr Sahnesauce als Käse (und erst an dritter Stelle Spätzle) enthielt. Positiv dagegen war, dass es sich um eine wirklich große Portion handelte – insbesondere angesichts des moderaten Preises von knapp unter zehn Euro. Andererseits: Ist ein großer Teller mittelmäßiger Spätzle wirklich besser als ein kleiner? Bei näherer Betrachtung blieb als einzig wirklich positiver Bestandteil unseres Besuchs das hübsche Ambiente im Biergarten. Wenn das die Leute wüssten, die anno 1897 hier möglicherweise gepflanzt haben – man weiß nicht, ob sie lachen oder weinen würden."