Telefon: +4964346262
Adresse: Strackgasse 4, Bad Camberg, Germany, 65520
Stadt: Bad Camberg
Gerichte: 5
Bewertungen: 1178
"Bei meinem heutigen Besuch im Mylady wurde mir gesagt, dass ein Tisch in einem gemütlichen Ambiente reserviert sei und ich überrascht werden sollte. Am Mittag folgte ich der Dame meines Herzens durch die Altstadt von Bad Camberg und schließlich irgendwann vor den alten Keller. Am Eingang ein paar Treppen hinunter und wir waren im Gastraum, wo wir freundlich von einer jungen Dame empfangen und zu unserem Tisch geleitet wurden. Eine glückliche Frau hatte reserviert, denn die beiden Gäste, die nach uns kamen, mussten wieder gehen, da kein Platz mehr frei war. Der Gastraum hat einen Grundriss in Form eines großen L, unser Tisch und ein weiterer Tisch für vier Personen standen in einer Ecke des kleineren Teils des L. Der größere Teil des L bietet Platz für ca. 30 Personen. Die Beleuchtung war dezent, wodurch das Ambiente mit der gewölbten Decke gut zur Geltung kam. Die Speisekarten wurden schnell durchgesehen; ich erinnere mich an fünf Vorspeisen und etwa 8 bis 10 Hauptgerichte. Madame wählte den Fischteller mit Reis, Brokkoli und Salat für 13,90 €, ich bestellte das rumpsteak, medium rare, mit Kräuterbutter, Bratkartoffeln und Brokkoli für 16,90 €. Nach einem Schluck Coke (0,3l für 2 €) und einem Krombacher Weizen (0,5l für 3,20 €) nahm die junge Dame alles auf, bedankte sich höflich und verschwand in Richtung Küche. Zwei Minuten später kam eine etwas korpulentere Frau an unseren Tisch und fragte recht burschikos im Camberger Dialekt: „Habder schunn bschdelld? Für nicht Hesse, haben Sie bestellt?“ Es war weniger die Frage, die mich überraschte, sondern mehr der Anblick der Person, die sie ansprach, genauer gesagt ihr Outfit. Mir ist es egal, ob jemand im Service auch mal in der Küche hilft, aber dann sollte man den Kittel mit den dicken Fettflecken besser in der Küche lassen, bevor man zu den Gästen kommt – das geht einfach nicht! Als wir nachfragten, zog sie sich zurück, um anderen Gästen das Essen zu bringen, natürlich weiterhin im schmuddeligen Kittel. Die Getränke wurden uns von der jüngeren Servicemitarbeiterin gebracht, und kurz darauf folgte der zusätzliche Salat zum Fischteller von Madame. Da Sie nicht auf den Salat warteten, kamen leichte Magenprobleme auch gut dazu. Aber Glück gehabt, denn nach den letzten beiden flop Salaten war dieser wirklich köstlich. Nur das leckere Joghurt-Dressing des Blattsalats war mir ein wenig zu viel; der Feldsalat, Gurkensalat, Kräutersalat und Karottensalat waren frisch und gut mariniert. Außerdem erhielt ich ein Steakmesser – lobenswert! Trotz der guten Auslastung des Restaurants mussten wir nicht allzu lange auf das Hauptgericht warten. Auf dem Fischteller waren zwei Zanderfilets und ein Lachsfilet auf dem Reisbett angerichtet, umgeben von einer sehr leckeren, hellen Sauce. Die Sauce war selbstgemacht, im Gegensatz zur Sauce Hollandaise, die über die bissfesten Brokkoli verteilt war. Ich finde es nicht zu streng, aber der alte Stadtkeller ist kein Sterne-Gourmet-Tempel. Beide Fischarten waren genau auf den Punkt gegart und innen noch leicht glasig, wie es sein sollte. Dazu gab es einige Scheiben frischer Champignons, die kurz in Butter geschwenkt wurden, mitten zwischen den Fischstücken. Mein Rumpsteak wog geschätzt 250 Gramm und war von der Kochplatte genau so, wie ich es wollte – ein Punktlandung! Außerdem hatte das Fleisch eine Qualität, die ich nicht erwartet hatte. Es hatte so viel Saft, dass der Fleischsaft sich hervorragend auf dem Teller verbreiten konnte und nicht einfach weggelaufen ist! Die Bratkartoffeln waren schmackhaft, aber etwas mehr Röstaromen hätten nicht geschadet; ein paar Zwiebelwürfel wären nicht verkehrt gewesen – minimale Verbesserung. Die Brokkoliröschen waren, wie bereits erwähnt, sehr gut; die Hollandaise hätte ich nicht gebraucht. Als ich das Restaurant verließ, konnte ich einen Blick in die Küche werfen, und ich war ein wenig überrascht. Auf etwa 12 m² wurde hier eine mehr als solide Leistung abgeliefert; außer dem Koch trug nur eine Küchenhilfe einen Kittel, und es sah in dieser Mini-Küche nicht einmal besonders chaotisch aus – Hut ab! Fazit: Die Überraschung im Mylady war gelungen, das Ambiente stimmte, das Essen hat sehr gut geschmeckt, überdurchschnittliche Qualität zu fairen Preisen. Daher komme ich zu folgendem Urteil: Service: freundlich und zuvorkommend 4* Ambiente: gemütlich 4* Sauberkeit: eigentlich perfekt, nur der Kittel mit den Fettflecken verhindert mehr als 3* Essen: besser als erwartet 4* PLV: leckeres Essen zu fairen Preisen 4* Nach einem Küchenbesuch: 4 nochmals!"
Alle Preise sind Schätzungen.