Gasthof Zur Einkehr

"Auf der Suche nach einer Unterkunft habe ich versucht, andere Hotels zu finden (nicht telefonisch auf dem Bauernhof „Zur Reception“ in Strößwitz, Thüringen, 60 km südöstlich von Erfurt, 20 km southöstlich von Jena), eine Entscheidung, die ich nicht bereut habe. Die telefonische Reservierung war einfach und unkompliziert. Der Anfahrtsweg gestaltete sich jedoch schwieriger, da die Gegend umbenannt wurde (gehört jetzt zu Neustadt (Orla)) und keine Navigation den richtigen Weg fand, zudem war die Beschilderung auch spärlich. Das breite Haifisch-Plakat half tatsächlich – das wusste ich! Nach etwa 2 km bog ich in eine sehr enge Seitenstraße ab, vorbei an Breitenhainer-Strößwitz, und konnte schließlich das Dorf und das Gasthaus auf einem Plateau sehen. Der Weg zum Gasthaus hatte fast Offroad-Charakter. Vor der Unterkunft gibt es einen kleinen Parkplatz. Ursprünglich war das Gasthaus ein Bauernhof. Heute wird er von den Betreibern geführt und gekauft. Die Atmosphäre ist ländlich-rustikal. Pension: In den benachbarten Gebäuden werden einige einfache Pensionzimmer angeboten. Es handelt sich um ein Doppelzimmer. Die Ausstattung ist einfach, aber ausreichend: Bett, Schrank, Tisch, Stuhl, SAT-TV sowie ein Badezimmer mit WC und Dusche. Ich hatte das Zimmer für mich alleine, und es war absolut ausreichend. Für 2 Personen würde ich es jedoch als etwas eng bezeichnen. Kostenloses und schnelles WLAN steht den Mietern zur Verfügung. Ansonsten ist man von der Außenwelt abgeschnitten: Es gibt kein praktisches mobiles Internetnetz. Wer zuverlässig mobil telefonieren möchte, muss ins benachbarte Breitenhaina gehen. Das Frühstück wird im Restaurant im Hauptgebäude angeboten. Für mich als Einzelgast wurde ein kleines Buffet aufgebaut: ein wenig Wurst und Käse, hausgemachte Marmeladen, Obst, Joghurt, Säfte, Milch und Brötchen. Kaffee (auf Wunsch auch frisch gebrühter Tee) und ein Frühstück vom lokalen Huhn wurde ebenfalls angeboten. Es gab nichts zu beanstanden. Mein Zimmer kostete 39 Euro, was ich angemessen finde. Wer es rustikal mag, kann auch das Heuhotel buchen. Dort gibt es Schlafplätze mit Schlafsäcken auf Heu und Stroh. Es gibt auch einen Raum mit Betten, in dem man sich statt auf einer Matratze auf einem Bett findet. Die Umgebung ist gemütlich und strahlt eine "gute Stube" aus. Um es noch gemütlicher zu gestalten, wurde eine Art Bögen mit Säulen installiert. Die Wirtin und die Familienmitglieder sind freundlich, nett und aufmerksam. Die Speisekarte bietet einige Gerichte der regionalen Küche im günstigen bis mittleren Preissegment (Vorspeisen, Hauptgerichte, Eis). Es handelt sich nicht um eine gesunde und diätetische Küche, sondern um eine bodenständige und deftige Hausmannskost. Da die Mahlzeiten frisch zubereitet werden, muss man etwas Geduld mitbringen. An meinem ersten Abend hatte ich Sauerbraten mit Rotkohl und Thüringer Klößen (11,90 €), am nächsten Abend dann Hirschbraten mit Thüringer Klößen und einem Salatteller (14,30 €). Beides schmeckte mir gut und sättigte, das Fleisch war zart. Der Sauerbraten hätte für meinen Geschmack etwas saurer sein können. Das empfand ich an beiden Tagen als gleich. Ich hätte ihn mir wünschenswert saurer gewünscht, was mich etwas irritierte. Bei den regionalen Bieren aus Saalfeld und Apolda fand ich das trübe Kellerbier besonders gut. Fazit: Ein schönes Landhaus. Ich würde sowohl die Pension als auch das Restaurant weiterempfehlen und gerne wiederkommen."