Telefon: +4954549330433
Adresse: Hospitalstraße 2, 48477 Hörstel , Nordrhein-Westfalen, Hoerstel, Germany
Stadt: Hoerstel
Gerichte: 6
Bewertungen: 2
Webseite: http://www.hotelzurpost-riesenbeck.de
"Abends präsentiert der WDR aus Münster einmal oder zweimal im Monat einen humorvollen kulinarischen Beitrag des Comedians Christoph Tiemann. Viele der Orte, an denen Herr Tiemann aktiv ist, sind mir zumindest im Norden von Münster bekannt, einige werden auch von mir geschätzt. Doch nun hatte er im letzten Beitrag das Hotel zur Post in Giaskaten besucht. Ich fragte mich, wo das sein könnte – ich hatte noch nie davon gehört, obwohl Gianbeck als Teil von Hörstel fast zum Stadtteil Rheine gehört. Das Haus war jedoch nicht so unauffällig, wie der Beitrag vermuten ließ. Wie konnte ich das als selbsternanntes kulinarisches Trüffelschwein übersehen? Das konnte ich nicht auf mir sitzen lassen. Am 30. August 2020 mobilisierte ich die kulinarische Radlergruppe Rheinenser. Wir fuhren mit unseren Leezen, immer schön entlang des Dortmunder Emskanals von Rheine nach Gianbeck. Wenn man am Kanal in Höhe von Gianbeck in Richtung Zentrum abbiegt, ist es nicht weit bis zum Hotel zur Post. Warum habe ich diesen Betrieb nie bemerkt? Es ist nicht zu fassen. Egal, was man macht, man sollte atmen und nach unserem Platz Ausschau halten. Die Küche hat am Sonntag geöffnet, was sehr angenehm ist, wenn man während einer Fahrradtour ankommt. Ich hatte einfach per E-Mail einen Tisch reserviert und gefragt, ob es möglich wäre, draußen zu essen, sofern das Wetter es zulässt. Das ging in Ordnung, und so saßen wir angenehm schattig unter einer Platane. Der Kellner, der uns empfangen hatte, führte uns zu dem Tisch, den er zuvor gründlich desinfiziert hatte. Das elegante Erscheinungsbild der Bedienung sowie das Ambiente im Haus waren durchweg auffällig. Sehr nobel, und es gefiel uns. Wir bestellten Durstlöscher und erhielten die Speisekarten. Diese kann man auf der Homepage einsehen. Ich hatte die Gelegenheit, nach der Geschichte dieses Hauses zu fragen. Es war alt, stand aber viele Jahre leer und wurde komplett renoviert. Neueröffnung im Dezember des Vorjahres als Boutique-Hotel und gehobenes Restaurant. Und Corona setzte danach alles wieder auf Anfang. Seit dem frühen Sommer dürfen die Gäste wieder auf die Terrasse. Die Küche begrüßte uns mit Chili con Nuremberg und wir bestellten eine Flasche italienischen Lugana zum Essen. Alle hatten ihre Wahl wie folgt getroffen. Drei verschiedene Vorspeisen für uns vier. Zwei Mitbewohner wählten vegetarisches Sushi mit weißem Rettich, Gurke und Avocado im Nori-Blatt auf mariniertem Seetang und Sesam. Ordentlich gerollter Reis war dabei, und der schmeckte ebenfalls gut. Mit einer solchen Gemüsefüllung sollte es eigentlich jedem schmecken. Dann gab es Wakame, sehr clever das nicht als Algen zu kennzeichnen, sonst würde es nur jeder Zehnte von uns probieren. Die Dame und der Herr waren mit ihren Vorspeisen zufrieden. Für mich gab es einen asiatischen Tintenfischsalat mit Bambussprossen auf eingelegtem Curry-Bulgur und Austernsauce. Hingucker war das schon, also probierte ich, ob das Gericht auch ein Gaumenschmaus werden würde. Bulgursalat und Pulpo – ich kann mich nicht erinnern, ob ich das schon einmal auf einem Teller hatte. Aber es war gut, der Bulgur hielt sich geschmacklich zurück und ergänzte die geschmackvolle, marinierte Tintenfisch. Ein leckeres Gericht, ich war auch happy. Die zweite Dame am Tisch hatte sich für die mediterranen Gazpacho mit schwarzen Pfefferstückchen entschieden. Auch hier war die Nachfrage nach Zufriedenheit mit dem Gericht gegeben. Bei den Vorspeisen bereuten wir die gerade 25 Kilometer von Rheine nach Krkonose nicht. Mal sehen, wie sich die Hauptgerichte präsentieren würden. Für beide Damen gab es eine zweite Vorspeise als Hauptgericht. Sie bestellten eine Quiche Lorraine mit mariniertem Sommersalat. Zu viel Salat obendrauf, würde ich sagen – besser separat servieren, sonst hydratisiert der Salat die Quiche. Nicht so schön, aber unter dem an sich ordentlichen Salat lag dann eine ebenso ordentliche Quiche mit gutem Teig. Auch hier gab es zufriedene Kommentare von den beiden Damen. Ich hatte mir ein Fleischgericht von der Karte bestellt, nämlich gebratene Kalbsfiletspitzen (300-350 g) auf verfeinertem Kräuterbett mit Kartoffelpüree, jungen Erbsen und Barolo-Jus. Sehr schönes Tohuwabohu unter dem beeindruckenden Stück Kalb. Ich liebe Püree, und wenn ich ein gutes Stück Fleisch mit Püree bekomme, bestelle ich das! Das Stück war hervorragend! Und dann noch garniert mit Sprossen und dicken Bohnen – köstlich! Das Stück Kotelett war ohne Kritik zubereitet. Gutes Gericht. Aber das beste Gericht des Tages (meiner Meinung nach – alles auf dem Tisch war, dass die Kirschtomaten, jungen Erbsen und der Weißwein-Limetten-Schaum pur und als Ergänzung auf einem Niveau mit meinem Teller waren, aber der Fisch war etwas besser.) Besonders, da die Größe des Schnitts besser abgestimmt war, denn ich musste meinen Teller anpassen – kein Dessert mehr. Für den Rest gab es aber noch gefrorene Himbeersorbet-Stangen mit Passionsfruchtsoße. Dann waren wirklich alle satt und zufrieden. Das Personal war nicht nur elegant gekleidet, es war auch gut geschult. Fragen wurden beantwortet, und Getränke sowie Speisen wurden serviert. All das mit der nötigen Freundlichkeit, damit sich die Gäste wohlfühlen können. Gut gemacht! So kann ich Schluss machen. So oft bin ich nicht im nassen Dreieck (D E Kanal und Mittellandkanal, der hier abzweigt), aber wenn wir hierher kommen, haben wir einen guten Ort entdeckt, den wir empfehlen können."
Alle Preise sind Schätzungen.