Telefon: +4971812579029,+492579029
Adresse: Mühlgasse1 16, Schorndorf I-73614, Deutschland, Germany
Stadt: Schorndorf
Menü Gerichte: 35
Bewertungen: 6136
"Warum hat ein Biergarten eigentlich einen Parkplatz? Wahrscheinlich, damit die Gäste bequem abholen lassen können. Warum sind wir überhaupt mit dem Auto in den Biergarten gefahren? Nun ja, wir mussten uns um den benachbarten Elektromarkt kümmern und hatten dann Hunger auf etwas Einfaches. Da meine Frau nicht fährt, war das natürlich schon eine Herausforderung. Aber alkoholfreies Bier sollte es nach der letzten Erfahrung nicht sein. Es war ein Brückentag bei heißem Wetter – bei so einem Wetter hat man nicht unbedingt Lust, im Garten zu werkeln. Während wir einkaufen waren, habe ich „Early Stop“ für mich entdeckt und war richtig aktiv. Leider musste ich morgens noch einkaufen gehen und das war eher eine Qual. Trotzdem musste etwas zu essen her. Der Hahn’sche Biergarten, auch Stadtbiergarten genannt, liegt fast zentral in Schorndorf. Umgeben ist er auf zwei Seiten von einem alten, mit Backsteinen versehenen, nostalgisch anmutenden Industriegebiet, das von jungen Kastanienbäumen gesäumt wird. So bekommt man schon eine kleine Vorstellung davon, wie schön es hier in ein paar Jahren sein könnte. Sonntags gibt es oft Live-Musik und ähnliches – da steckt Potential drin. Mal sehen, wie das die neuen Bewohner finden, wenn das Industrieareal in ein paar Jahren abgerissen und durch mehrgeschossigen Wohnraum ersetzt wird. Wir parkten unser Auto auf dem „hauseigenen“ Parkplatz und gingen den kurzen Schotterweg zum Biergarten. Typische Biergarten-Atmosphäre empfing uns: Kastanienbäume, Kies unter den Füßen und klassische Holz-Tische und -Bänke, gut gefüllt mit zahlreichen Gästen – viele Radfahrer. Wir fanden zum Glück einen schattigen Tisch. Flyer auf dem Tisch informierten über Speisen, Getränke und kommende Veranstaltungen. Außerdem standen große Schiefertafeln mit Tagesangeboten bereit. Zum Angebot gibt es nicht viel Außergewöhnliches zu sagen – klassischer Biergarten. Als Tagesgericht gab es noch leckere Schweinebäckchen (der Preis fiel mir nicht mehr ein, ich meine um die 8,50 Euro). Meine Frau bestellte aktiv ein Gericht, ich entschied mich für Schnitzel, Pommes und Salat (ohne Sauce) für 7,60 Euro. Dazu gab es eine große Cola (0,5l für 3,20 Euro) und ein Rhabarber-Schorle zum gleichen Preis, um den Durst zu stillen. Dann lief es ganz typisch ab: Man geht zur Theke, bestellt, bezahlt und holt sich seine Getränke selbst. Als es nach kurzer Zeit am Tisch lebendig wurde, musste ich mich an der Theke durchdrängeln. Dabei unterhielt sich eine leicht überforderte (ungeübte oder unerfahrene) Bedienung gerade mit einem Gast, während ich meine Pommes auf dem Weg kühlte. Nun ja... Es hat letztlich aber alles geklappt und ich stellte meine Getränke neben der Theke ab. Wahrscheinlich hätte selbst die etwas zerstreute Bedienung noch die Bestseller herausfinden können. Was hatten wir also auf dem Teller? Die Schweinebäckchen meiner Frau wurden mit einem Berg Krautsalat und einer dünnen, hellbraunen Sauce serviert. Die Bäckchen selbst waren zart und zerfielen regelrecht, sehr delikat und gut gewürzt. Für meinen Geschmack waren sie etwas zu fade. Der Krautsalat war ordentlich und gut essbar, sicher aus Convenience-Produktion. Die Sauce schien aus dem großen Pulverbehälter zu stammen, aber immerhin gab es genug davon. Meine Frau war zufrieden und fand es alles in allem lecker. Der Salat, den wir dazu bestellt hatten, war frisch, jedoch mit einem undefinierbaren Geschmack, der etwas befremdlich war – wahrscheinlich etwas zu exotisch für uns. Dazu gab es zwei gute Scheiben Brot, das gerade frisch geöffnet schien und angenehm war. Meine Pommes waren gut angekündigt und ich wählte unter der Kategorie „Frittiertes“ zwischen Kartoffelsalat oder Pommes als Beilage. Da ich nur wenig für Kartoffelsalat übrig habe und es kein großes Angebot gab, entschied ich mich für Pommes – und genau die bekam ich auch. Mein „Biergartenschnitzel“ war dabei in einer ordentlichen Größe und hatte eine sehr angenehme Konsistenz: dünn, zart und mit einer leckeren Panade, die nicht fettete. Allerdings war das Schnitzel kaum gewürzt. Die Pommes waren perfekt – bis zu dem Problem, dass sie sehr schnell auskühlten. Nach etwa einem Drittel des großen Pommesbergs war für mich Schluss. Vielleicht sollte man dickere Pommes anbieten, aber bitte nicht die ungenießbaren Steakhouse-Pommes, die manchmal angeboten werden. Insgesamt waren wir müde, aber irgendwie zufrieden. Wir wussten, worauf wir uns einlassen, und wurden nicht enttäuscht. Mit unseren eher zurückhaltenden Erwartungen erlebten wir keine großen Highlights, aber auch keine negativen Überraschungen. Abschließend bleibt die Frage, welcher Beruf der Koch eigentlich hat. Noch ein Nachtrag: Vom Kiesboden her ist alles barrierefrei. Auch der separate Sanitärbereich war sehr sauber und ordentlich."
Alle Preise sind Schätzungen auf Menü.