"Ein Besuch bei den Köchen im Restaurant des Hotels "Deichkind" wäre derzeit völlig unnötig, da die deutlichen Defizite in der Küche und im Service leicht erkennbar sind. Insgesamt entspricht die Qualität des servierten Essens nicht den hohen Standards des Menüs. Unter diesem Gesichtspunkt sind zumindest die Hauptgerichte überteuert. Das Restaurant befindet sich im Erdgeschoss des Hotels. Die Einrichtung erinnert an das mittlere Preissegment eines schwedischen Möbelhauses, was jedoch in maritimer Umgebung nicht unpassend erscheint. Die Speisekarte lässt prima facie vermuten, dass die Küche bewusst auf wenige Gerichte mit regionalen und frischen Produkten fokussiert hat. Die Qualitätserwartung des Gastes wird auch durch die relativ hohen Preise verstärkt. Darüber hinaus wirkt sich das Angebot auch professionell aus, da nur eine begrenzte Anzahl von Vorspeisen, Hauptgerichten und Desserts angeboten wird und es auch saisonale Gerichte wie Skrei gibt. Allerdings hat die mehrfache Bezugnahme einen Effekt auf die Vorlieben der Mitarbeiter oder Mitarbeiter, die nur mit Vornamen bezeichnet sind, wie z.B. Anjas leckere Kräuterbutter, Tims Empfehlung oder Olafs Lieblingsdessert, gastronomisch pubertär. Vor dem Essen wurde ein recht gelungenes Ciabatta serviert, aber die Kräutergurke war fast ohne Würze. Die Vorspeisen, klassisches Carpaccio und rote Bete Carpaccio, waren im Allgemeinen akzeptabel, aber ohne besondere Note, die sich nicht zuletzt durch den spezifischen Einsatz von Gewürzen und Kräutern ausdrücken sollte. Folglich war es der Küche nicht möglich, acht Hauptgerichte gleichzeitig zu servieren. Der Service rechtfertigte die ca. 15 Minuten verspätete Entdeckung der Fischgerichte mit dem Hinweis, dass "es in der Küche einen Unfall mit dem Rotbarsch gegeben habe". Der tatsächlich aufgetischte Fisch wäre kaum für das Bestehen eines Husktests ausreichend gewesen. Der Fisch war nicht nur trocken und offensichtlich zu heiß zubereitet, sondern auch unschön zugeschnitten. Das geschätzte Gewicht von ca. 120 Gramm scheint kaum verhältnismäßig im Hinblick auf den Preis von 16,90 €. Das Saltimbocca mit Hühnerbrust (18,90 €) musste als Missgeschick betrachtet werden. Die ebenfalls relativ kleine Hühnerbrust dieses Umstandes deutet nicht darauf hin, dass sie aus einem ökologischen Betrieb stammt, denn sie war vollständig ausgetrocknet und leicht verbrannt. Um die Eigenschaften des Saltimbocca zu beweisen, steckte der Koch dann in die gefaltete Brust einen Schinken **** sowie ein nicht identifizierbares Teilstückchen. Die Beilagen, Kartoffelecken und Ofengemüse, waren kaum geschmackvoll und vermittelten den Eindruck eines Convenience-Ursprungs. Ohne Beanstandung wurden jedoch die bestellten Roststeaks, die auf den Punkt medium gegart waren und auch geschmacklich überzeugten, serviert. Dennoch schien der Preis von 25,90 € etwas überzogen. Auch die Bestellung eines Merlots aus Veneto, der auf der Karte aufgeführt war, wurde mit dem Prädikat I.G.T. an die Grenze des Wertes gesetzt, da tatsächlich ein sehr anderer Merlot unbekannter Herkunft serviert wurde, für den der Name Landwein noch ein Euphemismus wäre. Fairerweise muss jedoch gesagt werden, dass einige der kritisierten Speisen nicht berechnet wurden. Der Service war freundlich, hatte aber zu wenig Kompetenz bei der Beratung der Gäste bei Getränken und Gerichten. Insgesamt sind sowohl Küche als auch Service daher für eine professionelle Schulung zu empfehlen."
