Bouillabaisse Bouillabaisse
LuMar

LuMar

Moerser Straße 28, 47198, Winkelhausen, Germany

Wein • Bier • Fisch • Fleisch


"An alle Freunde des guten Geschmacks! Dieses Restaurant verdient ohne wenn und aber ein sehr gut! Hier werden die saisonale Leckereien von der Küche auf hohem kulinarischen Niveau angeboten, ohne sich in übertriebenen schickimicki Tellerdekoariationen zu verirren. Hier stimmt das Preis/Leistungsverhältnis und das schönste ist, man wird auch noch satt! Mit großem handwerklichen Können verarbeitet der Chef und Inhaber die stehts frischen Zutaten zu einem Gaumenschmaus erster Güte! Der Service wird mit viel Charme von der Ehefrau und ihrem Team bestritten, wobei die Fachkompetenz der Cheffin bei der Auswahl von begleitenden Weinen zu einem aromatischen Feuerwerk auf der Zunge führt! Ein rustikales Amiente in sehr sauberen Räumlichkeiten runden den guten Eindruck dieser überschaubaren Gastronomie positiv ab. Ich war zusammen mit drei weiteren Personen zu Gast und hatte lediglich für vier Personen ein Überraschungs-Menue mit mindestens 5 Gängen telefonisch geordert. Nach einer herzlichen Begrüßung wurden wir mit einem Steinpilz-Cappuccino mit Meeresfrüchte-Spieß und selbstgebackenem Brot, Jakobsmuscheln auf Algengemüse, Annanas-Champagner Sorbet zum Neutralisieren, Ochsenbäckchen in Lavendel-Juis an Sellerie-Puree und einem Mocca-Parfait an Himbeersosse mit selbst gemachtem Baiser überrascht. Selbstverständlich gab es zu jedem Gang den passenden begleitenden Wein, wobei der Eiswein zum Baiser den finalen Höhepunkt setzte! Alles in Allem ein bezahlbares kulinarisches Feuerwerk mit hohem Erinnerungswert! Wir kommen gerne wieder !!!!"

Bootshaus Hafencity

Bootshaus Hafencity

Am Kaiserkai 19 20457 Hamburg, Germany

Grill • Lässig • Gourmet • Bar-lounge


"Wir hatten einen Tisch für zwei Personen reserviert, doch bereits der Beginn unseres Besuchs war enttäuschend. Nach einer Wartezeit von 10 Minuten wurden wir an unseren Tisch geführt, der angeblich noch vorbereitet werden sollte. Allerdings war er letztlich nicht vollständig gedeckt. Nach weiteren 15 Minuten wurde endlich unsere Bestellung aufgenommen. Doch dann mussten wir eine halbe Stunde auf jegliche Getränke oder Speisen warten. Erst nachdem wir erneut nachfragten, wurden uns die Getränke nach und nach gebracht – und das sehr schleppend. Auch auf das Essen mussten wir erneut sehr lange warten. Das Serviceteam schien kein Gespür für den Ablauf zu haben. Wir mussten für alles übermäßig lange warten, da das Personal uns oft ignorierte und an unserem Tisch vorbeilief, ohne zu bemerken, dass wir weder Getränke noch Essen hatten. Besonders auffällig war, dass offensichtlich größere Gruppen bevorzugt behandelt wurden. Sie erhielten deutlich mehr Aufmerksamkeit, während unser Tisch weitgehend vernachlässigt wurde. Das Essen selbst war zwar hervorragend, jedoch wurde der gesamte Eindruck durch den schlechten Service stark getrübt. Ein Lichtblick war zum Ende das Eingeständnis des chaotischen Services durch die Übernahme der Kosten für Wasser und Wein. Trotzdem fällt es mir schwer, das Restaurant weiterzuempfehlen. Ich hoffe, das Serviceteam arbeitet an seiner Professionalität, sodass der Aufenthalt künftig dem Preisniveau des Restaurants gerecht wird."

Les 3 Veuves de Wilmersdorf

Les 3 Veuves de Wilmersdorf

Fechnerstr. 30, 10717 Berlin, Germany

Tee • Burger • Französisch • Mittagessen


"Dieser schöne kleine Platz in Wilmersdorf ist einen Besuch wert. Ruhig, entspannt und Speisen, die das Herz höher schlagen lassen: Die 3 Witwen aus Wilmersdorf sind ein wunderbares Kleinod französischer Essens- und Weinliebe. Wir waren überrascht, als wir hörten, wie der Kellner Deutsch mit einem deutlichen französischen Akzent sprach. Es hat uns veranlasst, das Mittagsbrett auszuwählen und die Speisekarte sorgfältig zu studieren.Als wir die Speisekarte bekamen, fragte der Kellner: "Trinken Sie?" Wir antworteten (auf Deutsch), dass es darauf ankomme, was wir essen wollten. Der Kellner antwortete: "Trinkst du oder trinkst du nicht?". Wir trinken, er schlug Rotwein vor, wir schlugen zu, für jeden ein großes Glas Rotwein. Aroma, Geschmack - oh, wir trinken. Schade, dass wir uns in dieser Mittagspause vernünftigerweise auf ein Glas beschränken müssen, es gibt eine feine Auswahl auf der Karte. Das Auge fiel auf Foie Gras, geräucherte Entenbrust und Croissants auf Salat mit leichtem Senfdressing. Es war für uns beide die Wahl: Himmlisch, lecker, ein Genuss. Ich hätte Lust, noch einmal dasselbe zu essen, bevor wir die Stadt verlassen. Bekomme jetzt Hunger, während ich das schreibe. Das Restaurant ist nicht groß, wenn Sie an einem Wintertag kommen, würde ich Ihnen empfehlen, einen Tisch zu reservieren. An einem Sommertag gibt es Sitzgelegenheiten im Freien. Wählen Sie einen Ort, an dem Sie auf den Platz blicken können, viele Leute kommen vorbei und es lohnt sich, sie anzusehen. Guten Appetit!"

Bullerjahn Im Alten Ratskeller

Bullerjahn Im Alten Ratskeller

Markt 9, 37073 Göttingen, Goettingen, Germany

Cafés • Deutsch • Europäisch • Mittagstisch


"Ein schönes Mittagessen an einem regnerischem Sonnabend im alten Rathaus zu Göttingen vis a vis vom Gänseliesel. Im historische Rathaus zu Göttingen ist der ehemalige Ratskeller, der ja wohl zu jeder Stadt gehört, in den Jahren 2009 bis 2010 für ca. 3 Millionen Euro umgebaut worden. Am 4. November 2010 konnte eine, von Grund auf sanierte Gaststätte der „Bullerjahn“ in dem traditionsreichen Kellergewölbe unter dem Alten Rathaus zu Göttingen neu eröffnet werden. In diesen, seit nun 600 Jahren bekannten Ratskeller und heutige Speise Schankwirtschaft „Bullerjahn“ wurden meine Frau und ich, mit 8 weiteren Bekannten zum Geburtstag meines Schwiegervaters zu einem Mittagessen eingeladen.Wir alle waren sehr gespannt, was aus „unserem“ Ratskeller geworden ist! Schon der Eingangsbereich stimmte uns mit seinen nun hellen Wänden und modernen Lampen positiv auf das jetzt bald folgende Essen ein (vorher war es echt dunkel, Ratskeller like eben . Eine nett bekleidete, der Schankwirtschaft angepasste, junge Frau, führte uns durch die sehr gut besuchte Wirtschaft an unseren reservierten Tisch. Nach der Getränkebestellung schauten wir uns in der Räumlichkeit erst einmal genauer um. Der helle Eichenboden passt sehr gut zu den teils dunkel gehaltenen Möbeln. Klasse fand ich die großformatigen Porträts des Künstlers Wolfgang Loewe (aus Lohfelden bei Kassel an den Wänden. Diese zeigen 14 Persönlichkeiten, die irgendwie mit Göttingen und auch mit dem Ratskeller verbunden sind (Jacob und Wilhelm Grimm, Heinz Erhardt, Götz George, Rudolf Bullerjahn, Alexander von Humboldt, Barbara, Albrecht von Haller, Diez Brandi, Artur Levi, Dorothea Schlözer, Heinrich Heine, Georg Friedrich Grotefend und Carl Friedrich Gauß .(s.a.Fotos ; Nachdem sehr schnell (fand ich bei den wirklich gut besuchten Räumlichkeiten, schon erstaunlich! unsere bestellten Getränke an den Tisch kamen, wurden auch schon die bestellten Essen (a la Carte an unserem Tisch serviert. Ich hatte als Vorspeise einen Brotsalat (mit zwei Spiegeleiern, Tomaten, Gurken, Paprika u. Blattsalaten an Honig Senfdressing und danach eine Ratsherrenpfanne, u. a. mit gebratenen Rind , Schwein , Hühnchenfleisch und Nürnberger Würstchen an Champignon Cognacrahm mit Kartoffelklößen und Schnippelbohnen. Meine Frau hingegen stand eher auf Schinkensülze im Weckglas mit Sauce Tartare und Bullerjahn Brot. Alles war appetitlich rustikal angerichtet und schmeckte gerade zu unserem dunklem Einbecker Bier, sehr lecker. Während meine Frau zum Abschluss einen doppelten Expresso wählte, habe ich mir noch neben einem Mirabellenbrand, einen Apfelstrudel mit Eis und Sahne‚ gegönnt‘! (Nun ja: Das Hüftgold lässt grüßen; Fazit: Einer meiner Favos und: Ratskeller ist wohl überall, Bullerjahn nur in Göttingen! ;"

Gasthaus Wolters - Zur Börse

Gasthaus Wolters - Zur Börse

In der Lange Str. 22, 27638 WREMEN, 27639, Wremen, Germany

Egal • Cafés • Deutsch • Landküche


"Mit dem Nordseebad Wremen verbindet mich der erste gemeinsame Urlaub mit meiner Frau vor rund sieben Jahren. Nach dem Motto „Back to the Roots“ planten wir in bester Erinnerung an diesen hübschen Flecken an der Wurster Nordseeküste unsere erste längere Fahrt mit dem Töchterchen.   Als wir dann endlich bei den Schwiegereltern in Bremen ankamen, wollten wir sie von der „beklemmend“ langen Zeit im Maxi Cosi erlösen und disponierten kurzerhand um. Die letzte Etappe in Richtung Küste trat ich dann alleine an. Meine Frau blieb zusammen mit der Kleinen in Bremen bei ihren Eltern, die nicht nur ihr Enkelkind sehr vermisst hatten.     Natürlich hätten wir unsere Ferienwohnung in Imsum, einer rund 1000 Einwohner zählenden Ortschaft nördlich von Bremerhaven, auch absagen können. Da ich aber noch eine Menge Arbeiten zu korrigieren hatte, würde ich bei meinem dreitägigen Solo Trip keinen rechten Grund zur Langeweile haben. Außerdem hielt nach den heftigen Stürmen wieder sonniges Wetter Einzug, was sicher den ein oder anderen Deichspaziergang ermöglichen würde.   Über die Verpflegung am Abend machte ich mir nach vollzogener Einquartierung Gedanken. Ein einziges Restaurant listete der Guide Rouge in meiner Nähe. Das mit einem Bib Gourmand ausgezeichnete Gasthaus „Zur Börse“ von Björn und Inge Wolters im rund 6 km entfernten Nachbarort Wremen. Und zufällig hatten die an jenem Dienstagabend auch noch geöffnet. Ein kurzer Anruf genügte und nach einem netten Plausch mit der Chefin war mein Abendessen gesichert. Abends vorm Gasthaus Wolters Die Informationen auf deren Homepage steigerten meine Vorfreude auf die feine Fischküche, mit der sich Küchenchef Björn Wolters einen guten Ruf „erkocht“ hat. Viel Stammklientel konnte ich an den Nachbartischen ausmachen. Das wunderte mich nicht, denn die Art und Weise wie man hier seine Gäste umsorgt, ist von einer fürsorglichen Herzlichkeit geprägt, die man heute nicht mehr so häufig antrifft.   Frau Wolters empfing mich als einzigen Einzelgast des Abends und checkte verordnungskonform meine aktuelle Impflage. Dann bekam ich einen Platz vor der Theke zugewiesen. Ich hatte den letzten freien Tisch ergattert und freute mich einfach nur auf was Leckeres vom Flossentier.   In den beiden gemütlichen Gasträumen, die durch eine offene Glastür miteinander verbunden waren, war mächtig was los. Frau Wolters und zwei jüngere Mädels schmissen gutgelaunt den Service und was sie da so an die einzelnen Tische brachten, sah sehr verlockend aus. Mein zentraler Thekenplatz war also keineswegs ein zugiger „Katzentisch“ für misanthropische Alleinverzehrer, sondern eine Beobachtungswarte von Rang, die außerdem das Kommunizieren förderte. Tisch mit bester Aussicht  Ich genoss die interessanten Ein und Ausblicke auf das gastronomische Geschehen um mich herum. Da waren zum Beispiel die beiden jungen Mädels, die Frau Wolters im Service unterstützten. Sie werkelten mal alleine, mal gemeinsam hinter dem Tresen. Eine von ihnen schien noch nicht so lange im Service zu arbeiten bzw. auszuhelfen. Sie wurde jedoch mit viel Verständnis von Frau Wolters und der anderen, erfahreneren Bedienung eingelernt.   Am Nachbartisch hatte gerade eine Familie den Geburtstag ihrer im Grundschulalter befindlichen Tochter gefeiert. Dies fiel mir allerdings erst auf als sie gegangen waren. Luftschlangen und andere bunte Deko lagen noch als Reste des Festes auf dem Tisch. Wer sich so viel Mühe mit den kleinen Gästen gibt, wird auch die großen nicht enttäuschen. Beruhigende Gedanken, die mir schon vor dem ersten Bissen versicherten, hier goldrichtig zu sein.   Zumal auch das gemütliche Ambiente zum Verweilen einlud. Jede Menge dunkles Holz umgab mich. Die Bistrotische, von in die Decke eingelassenen Spots ins rechte Licht gerückt, waren allesamt mit frischen Schnittblumen ausgestattet. Außer einem antik anmutenden Kerzenständer sowie den üblichen Salz und Pfeffermühlen, wirkten sie recht puristisch eingedeckt. Ein übergeworfener Tischläufer aus Leinen hellte die hölzerne Tischplatte zusätzlich auf. Alles wirkte sehr sauber und es ließ sich auf den einfachen Holzstühlen mit bequem gepolsterter Unterlage gut aushalten. Der rechte Gastraum Da saß ich nun inmitten des ehemals als Viehbörse – daher der Name des Lokals – dienenden Anwesens im Ortskern von Wremen und fühlte mich verdammt gut aufgehoben. Ich war zwar alleine bei den Wolters aufgeschlagen – das kennen und können andere GG Genossen sicher besser als ich –, aber ich fühlte mich keineswegs allein. So oft es eben passte, tauschte ich mich mit der Chefin des Hauses aus, gab Feedback zu den Speisen und versuchte, ihr ein paar Ausgehtipps für die kommenden beiden Abende zu entlocken. Denn zu meinem großen Entsetzen musste ich feststellen, dass die „Börse“ an den beiden Folgetagen geschlossen hatte.   Aus dem kulinarischen Fortsetzungsklassiker „An drei Abenden durch die Karte!“ wurde leider nichts. Also musste es beim Erstversuch klappen. Apropos klappen, die Speisenkarte hielt ich mittlerweile in den Händen und klappte sie bedächtig auf. Die erste Seite erzählte von der 300 Jahre ! alten Vergangenheit der Gastwirtschaft, die reich an Geschichte und Geschichten zu sein schien. Was hier einem französischen Marodeur Anfang des 19.Jahrhunderts aus reiner Notwehr passiert sein soll, beunruhigte mich nicht im Geringsten, hatte ich doch viel Friedlicheres als dieser im Sinn.   Eine Seite weiter folgte die komplette Aufschlüsselung der Lieferanten. Das Gemüse bezog man teilweise von Hobbygärtnern aus der Umgebung, Frischfisch und Krustentiere ließ man sich von Krabben Böger aus Wremen liefern. Das Fleisch von Wasserbüffel, Rind Galloway und Schwarzbuntes Niederungsrind und Färse stammte von Tieren, die auf den Salzwiesen der Region weideten.   Reh, Hase und Wildschwein sagten beim Anblick der hiesigen Jäger ein letztes Mal „Gute Nacht!“. Pilze, Beeren, Bärlauch, Hagebutten und Holunderblüten sammelte man weitgehend selbst. Der Verzicht auf Geschmacksverstärker passte in das von Regionalität und Komplettverwertung geprägte Küchencredo. Das las sich alles sehr vertrauenserweckend und machte mal Appetit.   Dieser wurde durch das Studium der Speisenlektüre noch verstärkt. Mein Hunger war groß. Drei Gänge durften es an diesem Abend schon sein. Die Entscheidung für das dreigängige Fischmenü 34,50 Euro , das aus einer Fischsuppe, auf der Haut gebratenem Wolfsbarschfilet und gratinierten Beeren zum Dessert bestand, fiel mir dementsprechend leicht. Auch Rumpsteak, Filet vom Weiderind und Rehragout in Waldpilzsauce konnten da mein Fischverständnis nicht erschüttern.   Bei den Getränken hielt ich mich an Wasser – kleine Flasche Tönissteiner 0,25l für 2,60 Euro – und Wein. Erfreulicherweise wurde nahezu jeder Flaschenwein auch offen ausgeschenkt. Auf mein Bedauern, dass ausgerechnet der Sauvignon Blanc „Collage“ vom Weingut Hammel Cie aus Kirchheim nördlich von Bad Dürkheim nicht glasweise zu haben war, reagierte man mit nordischer Nonchalance.   „Gerne machen wir Ihnen eine Flasche für ein Gläschen auf. Um den Rest kümmern wir uns dann morgen an unserem Ruhetag selbst.“ Frau Wolters erfüllte mir umgehend meinen fast schon asketisch anmutenden Weißweinwunsch. Die Chefin wusste halt, wie man Gäste verwöhnt.   Das Viertel Sauvignon Blanc 5,40 Euro aus der heimischen Pfalz war ein besonders elegantes Tröpfchen, reifte doch der mit schönem Säurespiel und reichlich zartem Schmelz ausgestattete Weiße jeweils zur Hälfte im Holzfass und im Edelstahltank.   Bis zur Fischsuppe vertrieb ich das erste Magenknurren mit zwei vorweg gereichten Brotaufstrichen und einem kleinen Körbchen frischer Backwaren. Besonders das Griebenschmalz wirkte mit ein wenig Pfeffer und Salz versehen auf dem fluffigen Baguette wahre Wunder. Aber auch der Kräuterquark konnte was. Griebenschmalz und Kräuterquark zum Auftakt Ich versuchte mich beim Stullenschmieren in Zurückhaltung zu üben, was jedoch spätestens beim danach servierten Amuse komplett misslang. Das in einer kleinen Terrine versteckte Grünkohlcrèmesüppchen war aber auch derart fein abgeschmeckt, dass die restlichen Brotscheiben für Stippdienste draufgingen. Grünkohlcrèmesüppchen als Amuse Auf das Süppchen folgte der erste Gang des Menüs, die vor Schuppentiereinlage strotzende Meeresterrine. Ihre klare Brühe duftete mir wie eine würzig frische Nordseebrise entgegen. In kleine Stücke geschnittene Wolfsbarsch , Schollen und Limandesfilets bekamen von ein paar Garnelen und ausgelösten Miesmuscheln Gesellschaft. Die Nordmann Bouillabaisse Sellerie, etwas Knoblauch, Zwiebel und Weißwein fungierten zwar dezent im Hintergrund, verliehen jedoch der gut ausbalancierten Bouillabaisse von Nordseefischen eine wunderbar aromatische Note. Mit ein paar Scheiben Knoblauchbaguette – ganz „oldschool“ mit selbstgemachter Knoblauchbutter bestrichen – war das ein Auftakt nach Maß. Oldschool Knobi Brot Die Fischsuppe löffelte sich wunderbar leicht aus der weißen Porzellantasse. Auch von der Portion her war sie perfekt bemessen. Sie erwies sich als gelungener Appetizer für die bald folgenden, saftigen Wolfsbarschfilets. Von ihnen lagen bald darauf drei schmalere Exemplare in gebratener Perfektion auf meinem Teller. Alle hatten sie eine herrlich krosse Haut, saftiges weißes und grätenfreies Fleisch sowie eine wohltuende Würze gemein. Nicht nur den Umgang mit Salz schien Küchenchef Björn Wolters zu beherrschen. Die drei Wolfsbarschfilets Unter dem Bratfischhorizont lauerte ein mit Sahne verfeinertes Gemüse Ragout, dessen Protagonisten noch reichlich Biss hatten. Es bestand im Wesentlichen aus Zuckerschoten, Lauchringen, Tomatenwürfeln und Erbsen. À part wurde mir noch ein Extraschälchen davon spendiert – getreu dem Motto „In der Börse ist noch kein Pfälzer verhungert!“. Die Gemüse Beilage Ebenfalls separat kam die Bandnudelbeilage auf den Tisch. Bandnudeln à part Von dem behutsam zubereiteten Hauptgang ließ ich nichts, aber auch rein gar nichts zurückgehen. Ganz im Gegenteil, wären fünf Fischfilets auf dem Teller gelegen, hätte ich auch diese geschafft, so köstlich fielen die knusprigen Filetstücke vom Wolfsbarsch aus. Endlich fühlte ich mich so richtig an der Küste angekommen. Nochmal die Filets vom Wolfsbarsch Nach meinem Hauptgericht trat es dann doch ein: das recht ungebeten daherkommende Sättigungsgefühl. Doch halt – der süße Abschluss stand ja noch bevor! Die überbackenen Beeren, die meine Mutter früher zu besonderen Anlässen mit einer Mascarponecreme, zu Pulver geriebenen Löffelbiskuits und etwas Kirschwasser kredenzte, hatten bei mir schon damals einen gewissen Lieblingsdessertstatus inne.   Hier kamen sie mit einer schaumig leichten, für meinen Geschmack etwas zu süßen Holunderblüten Sabayone daher. In dieser tummelten sich jede Menge weiche Biskuitwürfel. Statt der gefrorenen Waldfrüchte von damals, schauten frische Blau und Himbeeren unter der süffigen Masse hervor. Ein sicheres Indiz, dass man es mit der Regionalität hier auch nicht übertrieb. Zusammen mit der Kugel Vanille Eis genossen, ergab das einen schönen Kalt Warm Kontrast. Die Fruchtsäure der reifen Beeren verlieh der warmen Süßspeise die nötige Frische. Kann denn Schaumcrème Sünde sein? Die gratinierten Beeren Nach diesem „Beerendienst“, den ich mir selbst erwiesen hatte, erklärte ich meine Nahrungsaufnahme endgültig für beendet. Völlerei gilt ja bekanntlich als die süßeste Todsünde der Welt. Insofern nahm ich mir vor, am nächsten Abend Buße zu tun, was jedoch nur teilweise gelang.   Man empfahl mir die Wremer Fischerstube, ein gutbürgerliches Lokal direkt hinterm Deich und in unmittelbarer Nähe zum kleinen Wremer Fischereihafen. Von Frau Wolters verabschiedete ich mich mit einem herzlichen „Dankeschön!“ und auch ein wenig Wehmut, da ich gerne hier nochmal eingekehrt wäre. Beim nächsten Wremen Besuch ist die „Börse“ der Wolters Pflicht. Dann natürlich mit meinen beiden Mädels im Schlepptau."