"Früher war ich Alster, heute bin ich Elbe … ; DD In Hamburg gibt es eine neue Diskussion: Alster oder Elbe? Was für ein Tüdelkram. Dennoch muss ich zugeben, dass es mich heute mehr an die Elbe zieht. Der Blick von den Landungsbrücken … Am Hafen, wo die Kräne sich drehn. Mannomann. Schon zu Internatszeiten hat mich die Einfahrt über die Elbe per Bahn ins Verlängerte oder in die Ferien in unsere schöne Stadt immer umgehauen. Hier weht einfach ein bisschen mehr Wind. Und das gefällt mir sehr. In den Beachclub Strandpauli hat mich Oscar im letzten August zum ersten Mal geführt. Dafür habe ich mich nie bei ihm bedankt. Das tue ich mit diesem Beitrag, denn ich habe diesen Ort nicht vergessen, aus gutem Grund. Selten habe ich mich so entspannt gefühlt, so gelassen und zwar sofort beim Betreten des Geländes. Am letzten Sonnabend im Mai ist es nicht besonders warm, aber sonnig. Das ist eine wunderbare Gelegenheit, um zu schauen, ob ich es bei einem zweiten Besuch noch genauso empfinde. Und als ich mit den Kindern hier aufschlage, stellt es sich sofort wieder ein, das Gefühl der absoluten Leichtigkeit. Wie ein Zauber. Wir wollen hier nicht nur einkehren , wir wollen hier etwas Zeit verbringen und so ist unsere Ausstattung entsprechend: warme Jacken und Pullover, Lesestoff und die unvermeidlichen kleinen elektronischen Spielzeuge. Die Location ist nicht schick. Eher gewollt angeranzt was es nun doch schon wieder schick macht ; , etwas rostig, sehr locker. Das nach Süden offene Haupthaus ist mit Palmwedeln bedeckt. Unten Strandstühle und geschickt zusammengewürfeltes Mobiliar im Sand. Bars mittig und rundherum. Oben Tische und Sitznischen. Nichts ist hier modern oder loungig . Die meisten Gäste sitzen hier locker und leger. Gegen Abend wird sich auch mal aufgerüscht, aber eine Aufriss Location ist dieser Beachclub sicher nicht. Eher eine friedliche Koexistenz jeder Couleur. Ich mag das und wer es nicht versteht, ist hier wohl generell fehl am Platz. Hier herrscht Selbstbedienung. Die Jungs und Mädels an der Bar und in der Küche sind ordentlich auf Zack, man steht nicht lange an und kann sich während der kurzen Wartezeit zudem noch an dem einen oder anderen hübschen Anblick erfreuen. ; Zugegeben, einige Preise sind nicht ohne. Ich finde aber, dass es sich hier noch im Rahmen hält, man sollte nur bei den Säften vergessen, dass man sich die Getränke selbst holen muss und darf dabei um Himmels Willen nicht in D Mark umrechnen. Das Astra kostet sehr moderate € 2,80. Für den Aperol Spritz werden € 4,50 aufgerufen, was für 0,2 l preiswert in Hamburg ist. Geht doch. Beides darf ich aber den Kindern nicht einflößen. Die entscheiden sich erst für Cola 0,3 l € 2,80 , später für Kirschsaft 0,3 l € 3,40 , Rhabarbersaftschorle 0,4 l € 4,50 , Ginger Ale 0,2 l € 2,80 und Kirsch Bananensaft 0,4 l € 4,50 . An der Bar, an der ich die Getränke ordere, kann ich auch unsere Speisen bestellen. Beach Burger normaler Hamburger, € 6,50 , und Cheeseburger € 6,90 für die Jungs, eine Pizza Salami € 8,20 für Miss Mini 234NCM, einen Flammkuchen mit Speck und Lauchzwiebeln € 6,90 für mich. Die Bons für die Speisen werden mir ausgehändigt, ein bisschen weiter, am Pass, kann ich sie mir in etwa zehn Minuten abholen. In zehn Minuten?! Na, das kann ja was werden. Ich bin gespannt. Tatsächlich stehen unsere Gerichte pünktlich bereit. Die Pizza habe ich schon ansprechender gesehen, aber sowohl Miss Mini, als auch die Jungs, die kosten dürfen, meinen, sie sei völlig in Ordnung – zumal der Boden dünn und knusprig ist. Mein Flammkuchen sieht ziemlich blass aus und so schmeckt er mir auch. Sicher ist beides TK Ware. Das sehe ich aber locker, Strandangebote und preise sind wie Tankstellenangebote und preise. Die Burger der Jungs sehen klasse aus und schmecken auch so, beide sind mehr als zufrieden. Was mich allerdings beinahe sprachlos macht, aber nur beinahe, ist, dass beide nach einer Weile nach mehr verlangen, obwohl die Burger sehr üppig waren. Meine Güte, sie futtern mir zur Zeit die Haare vom Kopp Komm mir jetzt nicht mit Pubertät, Mama! Ich wachse eben gerade. . Ich bin so entspannt, dass ich beschließe, dass es egal ist und gewähre ihnen einen Nachschlag. Nachschlag bedeutet: Alles noch einmal! Auch dieses Mal geht es sehr zügig und die Burger munden ihnen wieder so gut. Irgendwann später möchte Miss Mini noch eine Laugenbrezel, die direkt am Tresen erhältlich ist. Ich bezahle hierfür ambitionierte € 2,70. Dafür schmeckt sie ihr und sie knabbert recht lange daran herum. Man darf nicht vergessen: Hier muss das Geld verdient werden, wenn das Wetter es zulässt. Wann und wie lange das so ist, weiß man in Hamburg ja nie so genau und nachdem mir in einem angesagten Beachclub am Mittelmeer ein Obstsalat für € 27,50 offeriert wurde, bin ich inzwischen ziemlich schmerzfrei. ; Wir sitzen gegenüber vom Dock 10 von Blohm Voss . Dahinter liegt imposant die Queen Elisabeth, die gerade im Trockendock 17 – dessen Erhalt wir Willy H. Schlieker, dem Sohn eines Hamburger Werftarbeiters, zu verdanken haben – eine kleine Aufpolierung erhalten hat. Ziemlich gigantisch. Irgendwann schiebt sich die im Vergleich sehr kleine AIDA sol vorbei. Hamburg ist so schön. Ich könnte hier einen ganzen Tag verbringen. Die Kinder übrigens auch. : Ich fühle mich mehr als wohl. Strandpauli kommt bei den einen so an, bei den anderen so. Ist mir egal. Ich kann hier abschalten, loslassen, vergessen, einfach für ein paar Stunden Urlaub machen, ein paar Glücksmomente während des Alltags genießen. Wer mich kennt, vielleicht auch noch von Qype, weiß, wo mein Herz seinen Zweitwohnsitz hat: auf Ibiza. Und hier, im Beachclub Strandpauli , finde ich ein bisschen davon, von der Entspannung, von der Unaufgeregtheit, von der Gelassenheit meiner Insel …"