Thunfisch-Tartar
Se7en Oceans

Se7en Oceans

Ballindamm 40 20095 Hamburg, Germany

Wein • Sushi • Französisch • International


"Im Zentrum von Hamburg, direkt am Fluss Elbe, befindet sich das gastronomische Restaurant SE7EN OCEANS. Ein erster toller Eindruck entsteht durch die atemberaubende Aussicht über die Menschenmenge, die auf der Straße einkauft und über die große Brücke darunter spaziert, sowie die Aussicht über den beruhigenden Fluss, der sich wie in einem Panorama erstreckt. Aus der Ferne kann man auch den berühmten Heinrich Hertz Turm Hamburgs vollständig sehen. Wir mochten, wie das Restaurant versuchte, das Beste aus dieser schönen Aussicht zu machen, indem es so viele Tische wie möglich direkt am (offenen) Fenster platzierte. Der hereinwehende Wind verstärkte den Effekt der angenehmen Aussicht. Das Restaurant selbst hatte einen modernen Look - weiße Tischdecken, ein dunkler Boden und dunkle Wände. Die einzige Farbe kam von den leuchtend roten Blumen, die auf jedem Tisch standen. Im Allgemeinen sind wir große Fans von weißen Interieurs, denn so kommen die Farben des Essens und Weins immer noch besser heraus. Es schien, dass auch keine Ablenkung durch Geräusche entstehen könnte, denn die Musik war komplett ausgeschaltet. Wir hätten uns jedoch einen schönen, passenden Sound im Hintergrund gewünscht. Unser Fine-Dining-Mittagessen begann mit einem Glas Champagner und einigen kleinen Happen, um unseren Appetit anzuregen, wie Oliven mit Blutorange, Kroepoek von Nordseekrabben mit Ziegenkäse, Kabeljau-Brandade mit Yuzu und Kamille und Rinder-Jerky. Auf der Seite wurde etwas Knuspriges Brot mit Nussbutter und Kaviar auf den Tisch gestellt. Die Happen wurden in verschiedenen Phasen serviert und alle auf einem gebogenen, alten Schallplatten-Teller. Ein Bissen, der herausstach, war der getrocknete Gurkenfisch mit Soja-Gelee und Parmesan-H2O (in anderen Worten: Parmesan-Wasser). Die Deutschen nennen diesen Fisch anscheinend den 'stinkenden Fisch', weil er direkt aus der Elbe gefangen wird. Nun, nichts Stinkendes an diesem Fisch - der Geschmack war großartig und auch die Kombination aus der Knusprigkeit des Fisches und der Weichheit des Parmesans war einfach perfekt. Unser erster Gang war sofort aufregend. Wir lieben einfach Rauch, der aus Essenboxen kommt, ok?! Ein winziger Fischburger bestehend aus einem gebratenen Brioche mit leicht geräuchertem Aal, frischem Sauerkraut, Aioli und Meerrettich kam aus der geheimnisvollen Box. Es dauerte nicht lange, bis der kleine Burger wieder weg war - er war einfach zu gut. Tatsächlich nannten wir ihn zu diesem Zeitpunkt den besten Fischburger, an den man denken kann. Der Geschmack war exquisit. Dazu wurde ein schöner Riesling Blauschiefer aus dem Jahr 2017 vom deutschen Weingut Monitor serviert. Der zweite Gang war ein Stück Blauflossen-Thunfisch mit einigen Gewürzen und Variationen von Sauerampfer, Rübe und Apfel. Ein insgesamter rauchiger Geschmack war in das Gericht eingearbeitet, was ihm sehr tiefe Aromen verlieh. Ein Grauer Burgunder SW aus dem Jahr 2016 wurde dazu eingeschenkt, ein Wein, der auch einen Hauch Rauch enthielt. In diesem Sinne haben sich das Gericht und der Wein wirklich gegenseitig ergänzt. Zwischen dem zweiten und dritten Gang wurde ein zusätzlicher Gang serviert - und es war ein interessanter. Ein kleiner Taco mit Marmelade und geshreddertem Rindfleischkopf. Das hatten wir noch nie zuvor. Wir waren ziemlich überrascht über die Menge an Fleischzutaten und Gerichten auf der Speisekarte. Denn aufgrund des Namens SE7EN OCEANS hatten wir hauptsächlich Fisch erwartet. Iberio-Schwein mit Pluma über Holzkohle gekocht und eingelegtem Schweinebacken bildeten unseren Hauptgang. Auf der Seite fanden wir etwas Carbonara, Trüffel und Vogelmiere. Ein tief aromatischer Rioja-Wein aus dem Jahr 2014 begleitete diesen Gang und schaffte es, den weichen Geschmack des Fleisches zur Geltung zu bringen. Zum Nachtisch bekamen wir ein Gericht aus Waldmeister, Joghurt, Rhabarber, Reiswaffeln mit Blüten und Erdbeersirup. Dazu wurde ein Glas Taittinger Rosé-Champagner serviert, um den süßen, fruchtigen Geschmack in unserem Mund sprudeln zu lassen. Dieser Nachtisch erregte unsere volle Aufmerksamkeit aufgrund der makellosen Präsentation. Der runde Glasteller, auf dem der Nachtisch serviert wurde, machte das Erscheinungsbild sehr schick und elegant. Insgesamt fanden wir es ein fröhliches Gericht, das einen an den Sommer denken lässt. Sehr hübsch. Und dann war wieder der gebogene Schallplatten-Teller da, um die Friandises zu präsentieren: einige Stücke Marshmallow, Fudge und Schokolade. Es war das Ende einer feinen und originellen kulinarischen Erfahrung hier im SE7EN OCEANS. Für ein Restaurant, das noch nicht einmal ein Jahr alt ist, fanden wir es ziemlich beeindruckend. Kein Schnickschnack, keine Hektik - einfach nur hochwertige Zutaten auf originelle und kantige Weise zusammengestellt. Oh, und haben wir schon erwähnt, dass die Aussicht großartig ist?"

Koza

Koza

Langgasse 18, 67454 Haßloch, Pfalz, Germany

Pizza • Sushi • Japanisch • Asiatisch


"Über drei Jahre ist es schon her, dass ich zum letzten Mal im Haßlocher Sushi Hotspot Koza zu Gast war. Genauer gesagt im „Ur Koza“, dem lebhaften, im August 2017 eröffneten Stammhaus des mittlerweile auch in Landau und Speyer ansässigen Panasiaten, der nach wie vor mit rauchenden Rohfischgebilden bei seinem überwiegend jüngeren Publikum für staunende Blicke sorgt.   Der Geburtstag meiner Lieblingsnichte war zwar schon eine Weile her, aber ich hatte die damals ausgesprochene Einladung zum Abendessen nicht vergessen. Ganz im Gegenteil, ich freute mich auf einen kulinarisch abwechslungsreichen Abend mit der angehenden Hebamme, die ein gutes Essen mindestens genauso sehr zu schätzen weiß wie ihr diesbezüglich recht aufgeschlossener Onkel.   Knapp eine Woche nach der Wiedereröffnung der Innengastronomie Anfang Juni wurde flugs via Facebook ein Tisch für Zwei reserviert. Meine Nichte kannte bisher nur den Landauer Ableger der Koza Gang wie sich die Betreiber selbst auf diversen sozialen Plattformen gerne nennen und war entsprechend gespannt, was da im pfälzischen Konsumforscher Eldorado Haßloch auf sie zukommen würde.   Mit den Impfpässen in der Tasche ging es hinein in das putzige Backsteinhäuschen, wo uns schon am Eingang eine ganze Horde winkender Maneki nekos begrüßte. Außenansicht Die goldenen Winkekatzen sollen ja bekanntlich Wohlstand und Reichtum anziehen. Heben sie dann auch noch wie hier die linke Pfote, rufen sie Kundschaft bzw. Gäste herbei. Kein Wunder, dass an die 50 Exemplare dieses japanischen Glücksbringers direkt nach der Eingangstür auf Besucher warteten.   Der Empfang fiel freundlich konfus aus. Irgendwie schienen wir unter falschem Namen im Reservierbuch eingetragen worden zu sein. Egal, die angegebene Uhrzeit stimmte mit der erschienenen Personenanzahl überein – immerhin. Den Platz direkt nach der Eingangstür lehnte ich dennoch dankend ab.   Man führte uns in den kleineren, von einem Durchgang abgetrennten Gastraum weiter hinten, der lediglich vier Tische beherbergte. Ausgerechnet an dem Tisch, den man uns zugedacht hatte, waren die Lichtverhältnisse derart bescheiden, dass ich uns einen besser beleuchteten erbat. Meine Absicht, ein paar brauchbare Fotos für einen neuen Koza Report zu schießen, legte ich dabei offen. Die Ankündigung meines Bestrebens sollte später noch ein paar überraschende Folgen haben.   Die Speisenkarte ließ sich mittels QR Code auf dem Smartphone nachlesen. Gut, dass die junge Dame am Tisch dies postwendend übernahm. Am Nachbartisch wurden später sogar „echte“ Nachschlagewerke in Form der hier üblichen Klemmbretter verteilt. Es muss ja nicht nur digital sein.   Während meine Nichte die seit meiner letzten Einkehr mit Frau und Mutter kaum veränderte Sushi Sashimi Streetfood Auswahl durchstöberte, hatte ich genug Zeit, um das komplett renovierte Innere der liebenswerten Maki Höhle zu bestaunen. Früher gefiel mir die nüchterne Einrichtung, die ganz zeitgemäß zwischen angesagter Industrieästhetik und ländlicher Rustikalität oszillierte. Ganz so grau wie damals ging es jedenfalls nicht mehr zu. Allein das farbenfrohe Wandgemälde zu meiner Linken brachte Leben in die Bude.   Auch das Mobiliar hatte sich „nachsitzlich“ zum Positiven verändert. Die alten Holzstühle wurden durch einfache, aber wesentlich bequemere Sitzgelegenheiten ersetzt. Helle Holzplatten zierten die Bistrotische, an denen jeweils vier Personen Platz nehmen konnten. Für größere Gruppen ließen sich diese problemlos zusammenschieben. Alles sehr funktional, aber doch mit Charme und Flair. Ansicht vorderer Gastraum Die hohe Decke hatte man mit üppiger Kunstflora abgehängt. Dies wirkte zusammen mit der wärmeren Beleuchtung doch um einiges gemütlicher als früher. Ein adäquater Rahmen für den kulinarischen Einklang von Ästhetik und Alltag. Ansicht hinterer Gastraum Über unserem Tisch baumelte eine schmale Stableuchte von der Decke und sorgte für ausreichende Erhellung. Hinter der wertigen Wandbank, auf der es sich meine Begleiterin bequem gemacht hatte, wurde die Wand auf indirekte Art und Weise beleuchtet. Dies alles schaffte eine angenehme Atmosphäre, die zum allgemeinen Wohlbefinden beitrug. Wohlfühlatmo garantiert Die anfängliche Konfusion am Empfang war längst vergessen, denn die jungen Damen vom Service agierten umsichtig und mit zugewandter Lockerheit. Zum Besteck bzw. Stäbchenkörbchen, der obligatorischen Sojabuddel und dem Windlicht im Lampionformat gesellten bald zwei hausgemachte Drinks auf unserem Tisch dazu.   Mein Homemade Ice Tea 5,80 Euro auf Kumquatbasis hatte ordentlich Zitrone und frische Minzblätter abbekommen, was die recht vordergründige Süße etwas auffrischte. Homemade Ice Tea Bei dem primär aus Russian Wildberry und Mineralwasser bestehenden „Revive“ 6 Euro meiner Nichte wurde nicht mit dunklen Beeren gespart. A drink to Revive In der Summe waren das zwei fruchtige Durstlöscher, die keines Alkohols bedurften, aber meiner Ansicht nach ruhig etwas weniger süß hätten ausfallen dürfen. Italienisches Bergwasser namens „Aqua Morelli“ sprudelte für urbane 5,20 Euro aus der azurblauen Flasche.   Aus der reichhaltigen, online nachlesbaren [hidden link] Palette an Speisen panasiatischer Provenienz wählten wir die Edamame 5,40 Euro , die Dumplings „Steamz“, 7,90 Euro sowie die mit Tempura Garnelen, Reisnudeln und Salat gefüllt Sommerrollen „Diamond Rolls“, 6,40 Euro , ehe wir uns zum Hauptgang den legendären „Invader“ – eine überaus großzügig portionierte Sushi Sashimi Mix Platte für zwei ambitionierte Rohfischvernichter – einverleiben wollten. Letzterer kostete übrigens genau wie vor drei Jahren seine 56 Euronen. Für das Gebotene ein durchaus realer Preis, der erfreulicherweise stabil blieb. In der heutigen Zeit und den gegebenen Umständen ist das ja keine Selbstverständlichkeit.     Unser Hunger würde nach den rund 50 ! Preziosen aus Reis, Algen und rohem Fisch, die der „Invader“ bereithielt, sicher der Vergangenheit angehören, zumal ein paar Starters ja auch noch mit von der Partie waren.   Auf einer aus dem Nebelmeer ragenden Bambusinsel wurden die auf Wildkräutersalat gebetteten, zierlichen Reismehlteigtaschen mit locker leichter Garnelenfüllung serviert. Ohne Frage: ein echter Hingucker. Misty Island Dim Sum Experience Für Leute wie mich, die diese Art der effektvollen Inszenierung gar nicht bräuchten, um ein paar saftige Dim Sum zu genießen, aber auch irgendwie entbehrlich. Aber der Effekt hat ja schon so manches Mittel geheiligt.   Nun gut, auch die Edamame fanden zur gleichen Zeit den Weg auf unseren Tisch. Edamame eiweißreiches vorab! Die gedämpften japanischen Sojabohnen wurden standesgemäß mit ein wenig Meersalz und einem vollmundigen Soja Schalotten Dip gereicht. Der passte hervorragend zu dem eher geschmacksneutralen Trend Food aus Fernost. Bei der Menge hatte ich nicht die Bohne einer Ahnung, wie wir das alles schaffen sollten. Erwähnte ich eigentlich die japanischen Bohnen am Zweig? Nun waren die Mädels vom Service – bitte nicht falsch verstehen – so richtig heiß gelaufen. Sie lieferten plötzlich Vorspeisen, die wir gar nicht bestellt hatten und die noch nicht einmal auf der Speisenkarte zu finden waren. Zur Aufklärung dieser überraschenden Aktion: der Rezensent und seine Begleitung „mussten“ quasi als Probanden herhalten und durften sich noch zusätzlich einen mit reichlich Trüffelwürze versehenen Spinatsalat sowie eine Bambusschale voll himmlisch krosser Hühnerfetzen „aufs Haus“ schmecken lassen. Himmlich krosse Hühnerfetzen! Da wurde nach dem Verzehr mehrfach nach unserer Meinung gefragt, mit der wir selbstverständlich nicht hinterm Berg hielten.    Beide Zusatzgerichte waren extrem schmackige Vertreter ihrer Art. Beim Spinatsalat, der mit geröstetem Sesam und einer brutal würzigen Trüffelöl Soja Vinaigrette angemacht war, wurde hart an der noch zumutbaren Umami Obergrenze operiert. Spinatsalat Die erfreulich fettarmen Chicken Nuggets wurden als knuspriges Fingerfood genossen. Noch mehr Laune bereitete uns das Tunken in den dazu gereichten Miso Dip. Mit den Händen futtern kann so schön sein. Sollten die Knusperteile den Weg auf die Standard Karte finden, sie wären willkommenes „Straßenfutter“ vorweg.    Der Beweis: Streetfood schmeckt auch drinnen! Apropos Streetfood für die Seele: da waren ja noch die mit frittierter Knuspergarnele gefüllten und mit süßlicher Unagi Sauce verzierten Sommerrollen, die ebenfalls gefuttert werden wollten. Richtig frische Sache...äh Rollen! Zufrieden tunkten wir diese saftig frischen Rollzylinder in eine leichte Chili Limetten Vinaigrette. Frischer Koriander und gerösteter Sesam ergänzten die mit Salat, Reisnudeln und Tempuragarnelen gefüllte Köstlichkeit aus der Küche Vietnams stimmig. Shine on you crazy diamond roll! Ehrlich gesagt, waren sie unser heimlicher Favorit dieses im Grunde viel zu umfangreichen „Startersets“, dessen ungeplante, jedoch sehr großzügige Erweiterung unseren Appetit schon vor der gigantischen Sushi Platte ziemlich zügelte.   Egal, entschlossen wollten wir dem „Eindringling“ aus rohem Fisch, Nori und Reis die Stirn bieten. Meiner Bitte, sein Eintreffen zeitlich noch etwas hinauszuzögern, wurde gerne entsprochen. Der Vorspeisenreigen verlangte nach einer kleinen Verschnaufpause.   Als dann das unter reichlich Trockeneisnebel gesetzte „Bauwerk“ eintraf, staunte ich Reisklötze. Sushi Platte à la Bespin Stadt in den Wolken Ich fühlte mich kurzzeitig wie Han Solo, kurz bevor man ihn auf Bespin in tiefgefrorene Karbonit Ware verwandelte. Auf einer hellen Holzplatte hatte man doch tatsächlich versucht, den Drei Schluchten Damm am Jangste im Maßstab „Eins zu Reis“ nachzubilden. Viel Rauch um Fisch! Wakame, Wasabi Knet und Gari fanden als natürliche Beigaben genauso ihr Plätzchen auf der großangelegten Holztafel wie diverse, Buddha sei Dank! nicht zu dick aufgetragene Saucenbahnen bzw. klekse aus der Quetschflasche. Es handelte sich dabei um einen leichten Mango Curry Dip und die gleiche süßliche Unagi Tunke wie vorher bei den Sommerrollen. Der re is inkarnierte Drei Schluchten Damm am Jangtse Schade, dass man die gebackene, mit Thunfisch, Avocado und Frischkäse gefüllte Tempura Crunch Roll etwas zu sehr mit Guacamole und Salsa Roja zukleistert hatte. Hier wäre weniger sicher mehr gewesen. Crunchy Roll mit etwas zu viel Sauce Weitere Nebendarsteller waren Röstzwiebeln, Daikon Kresse und schwarzer Tobiko Fischrogen . Ein Schnitz Limette hatte es sich zwischen Thunfisch Sashimi und einer penibel aufgeschichteten Maki Mauer bequem gemacht.   Die vier mit rohem Lachs und Thunfisch zubereiteten Nigiri grüßten als köstliche Vorboten in Sachen Reisveredelung, indem sie mit herrlich sanfter Rohfischhaube punkteten. Lachs Nigiri Neben den vegetarischen, mit Gurke gefüllten Nori Reis Rollen, waren es die mit kross frittierter Lachshaut bestückten Maki, die in ihrer akkurat gerollten Einfachheit überzeugten. In ihrer kargen Finesse stellten sie einen gelungenen Kontrapunkt zu der etwas zu opulent erscheinenden Crunchy Roll dar. Jemand hatte scheinbar doch die Absicht eine Mauer zu errichten... Die acht Inside Outs nannten sich „Alaska Roll“ und waren mit schottischem Lachs und Avocado gefüllt. Tobiko on Top ergänzte das fehlende Ying zum Yang. Alaska Roll mit Tobiko on Top Beim Lachs Sashimi nahm mir das überpräsente Trüffelöl etwas zu viel Geschmacksraum ein, aber das war in Anbetracht dieser handwerklich wie qualitativ beeindruckenden Kaltfischerfahrung ein verschmerzbarer Wermutstropfen. Zumal der rohe Thunfisch förmlich auf der Zunge schmolz. Traumhaftes Thunfisch Sashimi Wir klemmten uns genüsslich die als „Chef’s Surprise“ angekündigte, von rohem Thunfisch überzogene Reiskost zwischen unsere Ess Stengelchen und hatten damit unseren Inside Out Favoriten auf der Platte schnell ausgemacht. Da hatte der approbierte Sushi Meister auf kreative Weise saftigen Lachs, cremig weiche Avocado und knusprige Tempura Garnele mit Hilfe seiner Bambusmatte zusammengerollt. Es ist halt doch der Reis, der stets vereint! Die hübsch gerollte Überraschung des Sushi Meisters Geschafft haben wir dieses äußerst sättigende und auch optisch sehr gelungene Konstrukt aus rohem Fisch und klebrig säuerlichen Reis natürlich nicht. Aber meine Nicht freute sich – ganz pandemiegewohnt – auf ihr sorgsam verpacktes Sushi To Go am nächsten Tag.   Die Geste der sympathischen Mädels vom Service auf dem Abschlussfoto konnte ich nicht so recht deuten, denn die Rechnung hatte ich zu diesem Zeitpunkt vollends beglichen. Zwei Mädels vom Service Egal, es war ein rundum gelungener Abend in Haßloch, der uns effektvoll in Szene gesetzte Kost aus Fernost auf äußerst sympathische Weise bescherte. Über kleinere Üppigkeiten von der Saucenkelle sahen wir locker hinweg. Das „Ur Koza“ hat beim Interieur hinzugewonnen ohne an seinen schon damals raffinierten Sushikreationen nachzulassen. Und das alles zu Preisen, die uns klarmachten, dass nach Corona auch vor Corona bedeuten kann."