"Aktuell befinde ich mich in Bad Münder zur Reha. Da das Essen in solchen Kliniken meist recht langweilig ist und ich leidenschaftlich gern koche und esse nutze ich die Zeit um die örtliche Gastronomie etwas zu testen.Vergangenen Donnerstag, den 29. September 2022, sind ein Mit Rehabilitant und ich ins Ristorante Barese . Das Restaurant macht von außen einen sehr sauberen und guten Eindruck. Ein wunderschönes Haus, das auch ohne Fachwerk gut in die Altstadt passt. Ein kleiner Außenbereich und innen wirklich freundlich und hell.Wir waren die ersten Gäste, pünktlich zur Öffnung, in der Küche wurde gewerkelt, draußen stapelte scheinbar die Tochter der Inhaber Stühle zusammen und am Tresen telefonierte die Chefin des Hauses. Nach einiger Wartezeit aufgrund des Telefonats wurden wir freundlich begrüßt und durften uns einen Tisch auswählen.Leider dauerte es dann noch etwas, bis man uns die Karten an den Tisch brachte, was für uns nicht weiter schlimm gewesen ist. Wir hatten es nicht eilig in die Klinik zurückzukehren. Aber kommen wir nun zum Essen. Ab hier beginnt der wichtige Teil meiner Rezension, die ich nur mit meinen Eindrücken fülle. Geschmäcker sind verschieden, meine Begleitung halte ich daher raus. Wer weiß, vllt. möchte er ja selbst noch ein paar Worte schreiben.Ich habe als Vorspeise eine Bruschetta gewählt. Die Bruschetta machte einen guten frischen Eindruck. Mir persönlich ist dabei stets wichtig, dass frische Kräuter benutzt werden und keine Gewürzmischung etc. Dieses Kriterium wurde voll erfüllt. Angenehm große Stücke einer frischen Tomate und klein geschnittenen Zwiebeln. Serviert wurde die Bruschetta auf selbst gebackenen und an der Schnittfläche gerösteten Pizzabrötchen.Perfekt für meinen persönlichen Geschmack: Die Bruschetta war gut mit Pfeffer abgeschmeckt. Ich liebe Pfeffer, daher für mich alles richtig gemacht! 10 von 10 Punkten sozusagen ; Als Hauptgang wählte ich dann eine Quattro Formaggi! In meinen Augen die ideale Pizza um ein richtiges italienisches Restaurant zu testen, bzw. sie untereinander zu vergleichen. Meine erste richtig gute Quattro Formaggi habe ich in Italien essen dürfen und war eine absolute Offenbarung. In Deutschland sparen die meisten Restaurants jedoch am Gorgonzola.Hier war das nicht der Fall. Der Gorgonzola fiel auch direkt ins Auge, mit diesem leckeren Käse wurde nicht gegeizt. Gegeizt wurde in meinen Augen jedoch etwas mit dem Parmesan. Geschmacklich habe ich diesen doch recht intensiven und mit natürlich entstandenem Glutamat vollgepumpten Käse überhaupt nicht wahrgenommen, was mich sehr enttäuscht hat.Weitere Abstriche musste ich leider beim Teig machen. Ich weiß, dass die verschiedenen Regionen in Italien auch ihre eigene Pizza hat, aber ich persönlich mag am liebsten klassisch neapolitanische Pizza bei der der Teig nur aus Mehl, Wasser, Hefe und Salz besteht. Mit entsprechender Hydration (mindestens 60 entsteht ein super fluffiger Teig, der in der Stückgare entsprechend Volumen gewinnt und mit der Hand ausgebreitet wird.Nur so kann der Rand so schön aufgehen und luftig werden. Diese Pizza war jedoch komplett platt. Im Ofen ist sie definitiv nicht aufgegangen. Davon ab schmeckte der Teig nicht klassisch. Ich vermute, dass hier ein Öl mit verwendet wurde, ich hoffe zumindest Olivenöl. Eine weitere Vermutung ist, dass der Ofen mit relativ geringer Temperatur arbeitet. Er war latent keksig .Nun wirkt diese Kritik in ihrer Ausdehnung ggf. etwas erschlagend, aber das soll sie absolut nicht sein. Wie bereits angemerkt sind Geschmäcker verschieden und auch die italienische Pizza fällt in den Regionen mal etwas anders aus. Eines ist auf alle Fälle wichtig: Die Pizza im Ristorante Barese ist definitiv besser als 98 der Pizzen aus einer Döner Bude!Das Restaurant macht wie gesagt einen hellen und gepflegten Eindruck. Die Inhaberin und ihre Tochter haben einen sehr freundlichen Service geboten und wir waren gern zu Gast. Preislich würde ich insbesondere die Pizzen inzwischen schon als günstig bezeichnen. Von mir: 4 von 5 Sternen."