Garmisch-Partenkirchen Garmisch-Partenkirchen
Werdenfelserei

Werdenfelserei

Alleestrasse 28, 82467, Garmisch-Partenkirchen, Germany

Essen • Deutsch • Fast Food • Frühstück


"Mit großer Vorfreude auf einen entspannten, kulinarischen und gastronomisch hochwertigen 7-tägigen Aufenthalt traf ich nach 8 Stunden Reise endlich in der bekannten Werdenfelserei ein. Nach einem kurzen Check-in machte ich mich schnell frisch und eilte mit einem sehr leeren Magen in die Lobby, nur um zu erfahren, dass ich leider keinen kleinen Snack bekommen konnte, da dies nur bis 17 Uhr möglich sei. Leider war es bereits 17:06 Uhr. Auf die Frage, wann das Restaurant öffnet, erhielt ich die Antwort, dass es bereits ausgebucht sei. Schade, aber ich dachte mir, das ist kein Problem. Es gab ja jede Menge freie Plätze an der Bar oder in der Lobby, vielleicht sogar auf der Terrasse? Leider wurde mir gesagt, dass dort keine Speisen serviert werden. So ein Pech! Housekeeping? Nein, auch das nicht! Ein gastronomischer Totalausfall. Ein schönes Ambiente kann darüber nicht hinwegtrösten. Das brauche ich nicht. Deshalb reiste ich am nächsten Tag ab! Nachtrag 17.03.2024: Beruflich bedingte Rückkehr für die letzten 3 Tage von insgesamt 7 Tagen. Das Haus ist ohne Zweifel schön, die Aussicht vom Pool spektakulär. Der Tagungsraum ist klasse. Der Service jedoch beschränkt sich auf Dienst nach Vorschrift. Lächelndes Personal ist eher die Ausnahme, mit Ausnahme der Damen von der Zimmerreinigung und des Barkeepers. Die Geschäftsführung entschuldigte sich persönlich für das Missgeschick bei der Ankunft, und zwar direkt nach dem Checkout und 10 Sekunden, nachdem alle Rechnungen vollständig bezahlt wurden."

Hofbräustüberl

Hofbräustüberl

Garmisch-Partenkirchen, Chamonixstrasse 2, 82467, Germany

Deutsch • Bayerisch • Europäisch • Vegetarisch


"Ich muss gestehen, dass ich mich in letzter Zeit hin und wieder ein klein wenig geschämt habe, wenn ich hier bei anderen Sätze zu Urlaubsvorbereitungen las, die in etwa lauteten „Wir hatten schon fast die ganze Woche im Voraus reserviert, um vor Ort in dieser Hinsicht keinen Stress zu haben.“   Denn dass es voll werden würde in Garmisch, wo im letzten Jahr ein vergleichsweise geringes Gästeaufkommen spontane Entscheidungen hinsichtlich des abendlichen Restaurants der Wahl fast überall möglich machte, war durchaus abzusehen.   Aber ich bin andererseits auch kein Freund von großen, generalstabsmäßigen „Urlaubs Vorabplanungen“, Spontanität ist mir ein hohes Gut in der schönsten Zeit des Jahres und meinem Gaumen erst recht: was weiß ich zwei Wochen vorher, ob ich an einem Mittwochabend eher Lust auf bayerisch oder italienisch habe, da gebe ich mich am liebsten völlig dem Moment hin.   Am Samstag, an dem wir in diesem Jahr anreisten, hatte GastroGuide Freundin Obacht! im „Colosseo“ – hier im letzten Jahr rezensiert – reserviert, am Sonntag ging es nach Mittenwald ins fabelhafte „Bellini“ – ebenfalls vor einigen Wochen gewürdigt – und am Montag hatten wir rückblickend einfach großes Glück, im hier ebenso bereits lobend besungenen „Alpenhof“ noch einen schönen Tisch ergattert zu haben.   Am Dienstag schien das gastronomische Spontanitäts Glück jedoch zunächst ein jähes Ende gefunden zu haben, vor den beliebten Lokalen bildeten sich zum Teil gar veritable Warteschlangen und selbst kleine, versteckte Läden in Seitenstraßen der Fußgängerzone platzten aus allen Nähten und nach dem fünften vergeblichen Anlauf sah ich mich schon schwarzmalend in einem Fastfood Tempel sitzen.   Aber noch war nicht aller Tage Abend, nachdem wir zur Kenntnis genommen hatten, dass selbst das Café Restaurant „Pavillon“ am Kurpark mit seiner großen Außengastronomie völlig überlaufen war, trotteten wir am Ende der Fußgängerzone beim Weltbild Laden ums Eck auf die Olympiastraße, in der leisen Hoffnung, etwas abseits der Garmischer „High Street“ könnte es einen Hauch ruhiger sein. Außenansicht   Diese Hoffnung sollte sich zwar nicht wirklich erfüllen, aber das Schicksal sollte es trotzdem gut mit uns meinen. Als ich zunächst feststellte, dass im Außenbereich vor und neben dem „Hofbräustüberl“ auch nichts mehr frei war, machte sich ein älteres Ehepaar gerade aus dem Staub und ich war als American Football Veteran kurz versucht, mich aus zwei Meter Entfernung mit einem beherzten Hechtsprung quer über den Tisch zu werfen und mich an ihn zu klammern wie an einen gegnerischen Offense Spieler mit dem Ball unter dem Arm.   Das hätte sicher Fragen am Nebentisch aufgeworfen, allerdings war ich nach fast einer Stunde Klinkenputzen wirklich leicht gefrustet und spürbar unterzuckert.   Daher verzichtete ich ausnahmsweise auf Erregung öffentlichen Ärgernisses und deutete einem gerade servierenden Kellner an, dass wir uns gerne an den soeben frei gewordenen Zweiertisch auf der linken Seite vor dem Haus setzen würden, was trotz des Trubels freundlich mit „gerne, ich muss nur kurz abräumen und sauber machen.“ beantwortet wurde.   Ich postierte mich in gebührendem Abstand – ich hätte mich natürlich am liebsten direkt gesetzt um den „kostbaren“ Tisch nicht zu riskieren, wollte ihn aber natürlich zunächst seinen Job machen lassen – neben einem vor dem Haus stehenden Pflanzenkübel, wachte mit Argusaugen über das wertvolle Beutegut und hätten sich vorwitzige Mitbewerber dort in diesem Moment unvorsichtiger Weise platziert, hätte man sicher am nächsten Tag zumindest in der Lokalpresse von mir hören können und ich säße vermutlich noch heute in U Haft.   Nach dieser unverhofften Odyssee war ich selten so froh darüber einen Tisch in einer durch und durch alltäglichen Lokalität bekommen zu haben, die ich zudem ansonsten wohl eher gemieden hätte.   Denn das Hofbräustüberl ist mitnichten ein weißer Fleck auf meiner gastronomischen „Carta Garmisch“, vor drei Jahren waren wir hier bereits zu Gast und an jenem Abend war ich eher unzufrieden und weiland auch nicht motiviert, darüber zu berichten, da gab es seinerzeit bedeutend schönere Anlässe.   Wie beim örtlichen Mitbewerber „Loisachstuben“ besteht die Karte aus einer Mischung aus mainstreamiger Balkan , Schnitzel und Steakküche sowie einer gehörigen Portion Oberbayern, die ebenfalls keine großen Experimente macht. Erwähnenswert noch die saisonalen Ergänzungen, so wird es auch Stammgästen nicht so schnell langweilig, was bei dieser Ausrichtung ansonsten sicher eine Gefahr ist, auch wenn die „Redundanzesserquote“ in der Zielgruppe bestimmt nicht klein ist.   So rustikal die Karte, so das Ambiente, im Inneren gepflegte, holzlastige Biederkeit mit alpinem Einschlag, draußen stehen Besteck und Servietten in Maßkrügen bereit, das Haus macht in der Außenansicht einen properen Eindruck der sich gut in die Umgebung einfügt, hier kann man sich durchaus wohlfühlen.   Der „genretypisch“ in klassisches Kellner Schwarz Weiß gekleidete Herr im Service war eher wortkarg unterwegs aber nicht unfreundlich. Es scheint aus meiner Erfahrung ein tendenzielles Wesensmerkmal des „Balkan Service“ zu sein und dabei ist es sicher Geschmackssache, ob man das mag oder eher auf gesteigert kommunikative Extrovertiertheit des Service aus ist.   Aber in solch einem gastronomischen Kontext an solch einem hektischen Abend erwarte ich auch ganz sicher keine empathieheuchelnden Operettenauftritte beim Servieren von Cecapcici und Schweinebraten, das passte völlig ins durchaus positive Bild.   Schon bald stand ein gut gekühltes Franziskaner Weizen vor mir, Zeit zum Durchatmen und um den hopfigen Fotogruß von GastroGuide Kollege AndiHa zu erwidern, den er just in diesem Moment vom Bodensee schickte.   Trotz des vollen Hauses sollte die Küche eine beeindruckende Schlagzahl an den Tag legen, was sich bei der nur wenige Minuten nach der Bestellung servierten Vorsuppe ankündigen sollte.       Vorspeise   Pfannkuchensuppe Pfannkuchensuppe   Diese von mir geliebte Suppe hatte ich auch beim Erstbesuch und sie war damals Teil meiner Unzufriedenheit, wässrig, belanglos, klein und mit wenig Einlage. „Mal schauen ob damals Tagesform oder Grundsatzproblem…“ dachte ich mir, denn das Lokal ist auch bei Einheimischen beliebt, Touristen Nepp wird hier definitiv nicht betrieben.   Die 2021er Version der Suppe war zwar auch keine Offenbarung aber immerhin eine deutliche  Steigerung verglichen mit dem ersten Versuch.   Die Brühe war spürbar intensiver, wenngleich ich es noch deutlich kräftiger schätze, die Menge an Pfannkuchenstreifen ergab nun viel mehr Sinn, der Teig hatte einen schönen Schmelz, ohne das sich im Mundgefühl der Eindruck glibbriger, übergarter Pasta ergab, etwas Schnittlauch sorgte für etwas Grün auf dem Teller.   Eine solide Drei im mir bekannten Pfannkuchensuppen Universum, würde ich in dieser Tagesform durchaus wieder bestellen.   Derweil bot sich auf der Sichtachse der Olympiastraße ein herrliches Schauspiel, postkartentaugliches Alpenglühen, ein Hauch vom Ayers Rock. Ich ging ein paar Meter die Straße hinunter um eine bessere Perspektive zu haben und mir gelang dieses Erinnerungsfoto, ein schöner Moment: Garmischer Abendstimmung     Kaum hatte man meinen Suppenteller abgeräumt und routiniert die Zufriedenheit erfragt, standen abermals nur wenige Minuten später unsere Hauptgerichte und Beilagensalate vor uns, was angesichts des vollen Hauses für die Routine der Küche spricht. Auch wenn es sich hier natürlich um eine Karte und Kulinarik handelt, die ein gut eingespieltes Team auch an solchen Abenden quantitativ aus dem Effeff beherrschen kann, ohne das die Gerichte allzu sehr leiden müssen.       Hauptgerichte   Pola Pola Krautsalat Schweinebraten gemischter Beilagensalat   Ich hatte keine Lust auf Experimente oder auf Gerichte, die in erster Linie auf gelungene Saucen setzen, zu tief saßen noch die Vorbehalte, die sich aus unserem ersten Besuch ergaben. Der anspruchsvolle Solinger Kulinarik Feingeist brillierte wieder mal mit gesteigerter Verlässlichkeit in Sachen infantiler Triebbefriedigung: FLEEIISCH, VOM GRILL (an dieser Stelle bitte an kindische Urmensch Grunzlaute denken !   Raznjici, Cevapcici, Pommes, Ajvar – das fühlte sich irgendwie falsch an, dafür fahre ich doch keine 770 Kilometer und ich wollte doch Perlen sammeln für meine Berichte und keine Kieselsteine. Pola Pola   Aber an diesem Abend war mir das egal und da die Betreiber eben vom Balkan stammen wählte ich eben das, was man gemeinhin in solchen Lokalen am besten beherrscht.   Das Gericht duftete sehr appetitlich und auch wenn ich schon besser aussehende Pommes erleben durfte sah das mit der kleinen Physalis Petersilien Garnitur (kongeniale Kombi in dieser Form : insgesamt doch recht brauchbar aus.   Ich verbrannte mir wie immer kurz die Finger am Metallspieß und startete mit einem Stück von gut durchwachsenen, gottlob aber zarten Schweinenacken mit etwas Ajvar, das Fleisch wurde dezent mariniert, etwas Zitrone haftete ihm an, das Ajvar wie üblich eher mild und dabei schmackhaft.   Die Cevapcici hatten eine schöne Textur, noch etwas krümelig und nicht so fest homogen, wie sie vor allem Convenience TK Ware besitzt. In der Aromatik neben Grillnoten natürlich Knoblauch tonangebend, Fans der Fleischröllchen vom Balkan dürften sicher in den meisten Fällen zufrieden sein.   Der obligatorische Djuvec Reis, den ich unter ihnen freilegen musste, war für einen solchen bemerkenswert „schlotzig“, ich hatte schon diverse Risotti, die trockener daher kamen. Noten von Aubergine, Paprika, Tomate, der Reis weich aber nicht verkocht: lecker, nur etwas salzarm, was sich natürlich beheben ließ.   Den dicken Klecks Sour Cream neben dem Fleisch habe ich nicht ganz verstanden, er war von guter Qualität und schmeckte, blieb aber größtenteils liegen, weil ich mir Sour Cream am ehesten in der (Tex Mex Küche als kühlen Counterpart in einem feurigen Taco o.ä. vorstellen kann, vielleicht bin auch einfach zu fantasielos.   Die Portion war üppig, ich schaffte die Beilagen nicht komplett und alles in allem hat das wirklich gut geschmeckt, ab und zu mag ich solche Retro Ausflüge bekanntlich zugegeben auch.   Den Krautsalat habe ich extra dazu bestellt, die Menge hätte locker für mindestens zwei normale Esser als Beilagensalat gereicht, eine Riesenportion. Er machte einen hausgemachten Eindruck, hätte vielleicht noch etwas mehr durchziehen können, überzeugte aber mit Frische und angenehmer Säure, ich half etwas mit Pfeffer und Salz nach und war sehr glücklich mit dem Ergebnis. Krautsalat     Frau Shaneymac liebt den bayerischen Klassiker Schweinebraten sehr, für Rotkohl war es ihr zu sommerlich, somit konnte problemlos ein kleiner gemischter Salat an seine Stelle treten. Schweinebraten   Eine generöse Portion, der Kartoffel Kloß wurde sogar heute noch gelobt und auch hier hatte man an eine kleine Garnitur gedacht, das kann doch schlechter aussehen wie ich finde.   Auch Fleisch und Soße gefielen und beim Braten ist Madame immer mäkelig, wenn es um Fett und Sehnen geht, auch wenn sich dies natürlich nie ganz vermeiden lässt, was ihr natürlich bewusst ist.   Ich habe nicht probiert aber die Soße schmeckte Convenience frei hörte ich, auch ihr hat es gut geschmeckt und das schließt ihren ebenfalls großzügig bemessenen Beilagensalat aus gemischten Blattsalaten, Krautsalat und feinen, eher rohkostigen Karottenstreifen ausdrücklich mit ein. gemischter Beilagensalat   Puh, ich hatte zwar vorab noch Palatschinken als Dessert erwogen aber nach Suppe und meiner Balkan Platte ging wirklich nichts mehr und mein Appetit streckte die Waffen.   Wir plauderten noch etwas mit einem sympathischen jungen Pärchen am Nebentisch, die zum ersten Mal in Garmisch Urlaub machten, gaben ein paar Tipps für lohnende Restaurants im Ort und ich bat um die Rechnung.   Obwohl ich beim ersten Mal mit Karte zahlen konnte, war dies heute nicht möglich. Damals musste ich mit zur Theke kommen, vielleicht war es deshalb so und man wollte Zeit sparen, man weiß es nicht.   Bevor ich schauen konnte, ob ich genügend Bargeld dabei habe – ich bin notorisch bargeldlos – zahlte meine Begleitung und alles ging so fix, dass ich vergaß nach dem Bon zu fragen, was auch der Grund dafür ist, dass ich heute keine Preisangaben machen konnte und eine Karte habe ich online leider nicht finden können.   Wir sind bei knapp über 50 Euro gelandet, die Hauptgerichte bewegten sich bei ca. 12 14 Euro, der Krautsalat bei 5 Euro wenn ich mich recht erinnere. Sehr ziviles Niveau also insbesondere vor dem Hintergrund des touristischen Settings, da geht man anderorts  doch forscher zur Sache.   Auch wenn nicht gerade mit dem Gefühl schillernder kulinarischer Bereicherung aber trotzdem angesichts der Umstände alles andere als unzufrieden ging es gemächlich zurück zum Hotel. Madame gönnte sich noch zwei Kugeln im Becher bei einer nahen, sehr brauchbaren Eisdiele und war happy; das hätte doch wesentlich schlechter enden können!       Fazit   Die Küche hat mit Produkten und Handwerk eine gute Leistung abgeliefert, scheint aber auch mit Blick auf die Vorkritik von Obacht! und unseren Erstbesuch in 2018 zu spürbaren Tagesformen zu neigen. Die diesjährige war eine gute solche: vier Sterne für eine sehr anständige wenn auch keine herausragende Vorstellung, wie immer bezogen auf preislich und im Angebot vergleichbare Mitbewerber.     Der Service ebenso gut für das, was man in solch einem Lokal erwarten kann. Flink, fehlerfrei, präsent und ansprechbar aber eben auch sehr zweckorientiert, was auch angesichts des starken Andrangs wohl diesmal auch sehr nachvollziehbar war: ebenfalls vier Sterne.   Das Ambiente bekommt dank des Alpenglühen Panoramas – das man aber auch nur von den Plätzen vor dem Haus wahrnehmen konnte – einen halben Extra Stern und landet ebenfalls bei vier, im Inneren wäre ich wahrscheinlich bei dreien gelandet.   Die Sauberkeit kann ich bezogen auf heute nur sehr bedingt beurteilen, aber auch beim ersten Besuch fiel nichts negativ auf, im Gegenteil sogar, daher fünf Sterne.   Beim Preis Leistungs Verhältnis sehe ich auch eine überzeugte Schulnote zwei und komme auch hier auf vier Sterne.   Somit wird es wenig überraschen, dass ich für die heutige Momentaufnahme ebenfalls auf vier Sterne in der Gesamtwertung komme.     Ich würde hier sicher wieder hingehen wenn es sich ergibt, aber zugegeben suche ich im Urlaub auch immer neue Entdeckungen und sieht man von den bayerischen Einfärbungen der Karte ab, bekomme ich dies alles auch in meiner Ecke und für das Thema Bayern gibt es im Ort noch mehrere Häuser, die immer noch auf meiner To Do Liste stehen.   Daher bleibt es für mich wohl eher eine Notlösung, „aber als solche gibt es sicher schlechtere“ sinnierte ich auf dem Rückweg, als ich daran dachte, dass wir im schlimmsten Fall erst zu sehr später Stunde hätten essen können oder mit irgendetwas unsäglichem aus der Abteilung Fast Food geendet wären – dann doch lieber ein paar gelungene Cevapcici…        "

Pub 33

Pub 33

Klammstraße 12, 82467 Garmisch-Partenkirchen, Germany, Germany

Pub • Bars • Steak • Pizza


"Als touristischer Ort, der jetzt Garmisch Partenkirchen ist, hatte ich während der letzten zehn Wochen des Corona Shutdowns meine Zweifel, ob alle Gastronomen überleben würden. Und seit der Lockerung vor zwei Wochen lohnt es sich auch nicht für jeden, ihre Türen wieder zu öffnen. Besonders die kleinen Restaurants oder Bars haben große Probleme. Zeit zu sehen, wie es mit dem Pub 33 auf der Straße weitergeht. Dies ist Schatzl und mein Stammlokal, und das nicht nur, weil wir dort hingehen können und nicht auf die Promillegrenze achten müssen. Hier weiß man, dass die Gastgeber über die Vorlieben der Gäste Bescheid wissen, und es gibt immer Zeit für ein kleines Schwätzchen. Mutig reserviert und bekommt unseren Lieblingstisch. Denn niemand kann an der Theke sitzen. Infolgedessen gehen ziemlich viele Umsätze und Gäste verloren. Das Schlimmste ist, dass spätestens um 22.30 Uhr Feierabend ist. Zu diesem Zeitpunkt war Corona der einzige Weg. Die leere Theke ist so traurig: vorbildlich die Aufnahme der Kontaktdaten aller Gäste. Sehr diskret und vollständig datenschutzkonform geschieht dies. Am Ort weiß man Gott hat lange Listen erlebt, so dass man auch weiß, wer schon da war. Habe ich erwähnt, dass Dieter, der Chef, ein begnadeter Koch ist? Nicht umsonst bestelle ich immer ein Rumpsteak 250 g mit Speckbohnen und Bratkartoffeln für 19,50 €. Nicht einmal mit mir würde mein Schatz Bohnen freiwillig essen, hier lässt er keine aus. Und ich vermute, dass er sogar Blumenkohl würzen würde, wenn er Dieter zubereitet. Sicher, es ist ein Pub, aber ab und zu verzaubert Dieter in seiner kleinen Küche etwas Besonderes für die Gäste und wer Glück hat, bekommt etwas ab. Ich habe schon die feinsten Muscheln, prächtigen Spargel oder eine göttlich selbst kreierte Creme gegessen. Aber zurück zum Steak. Es war wie immer perfekt, ein Foto sagt mehr als 1000 Worte; die Bratkartoffeln sind nie fett und von guter Qualität. das Steak ist immer hervorragend! Meine Standardbestellung besteht jedoch aus einem Käsebaguette für 6 €. Ich liebe es, wenn das Baguette noch warm und knusprig auf den Tisch kommt und wenn man hineinbeißt, klebt es wirklich an den Fingern. Mein geliebtes Käsebaguette trinke ich gerne einen klaren Schnaps Birne z.B. sehr zu empfehlen oder meinen heiß geliebten Teppich. Claudia weiß natürlich, dass der IMMER einen kleinen Cognac-Dreh mit zwei Eiswürfeln enthält. Wir nennen ihn einen Klassiker! Um halb elf ist eigentlich Schluss - wie frustrierend! Claudia und Dieter haben so viele Stammgäste, die auch abends noch arbeiten und glücklich sind, hierher zu kommen. Ich mache mir wirklich Sorgen um die beiden. Hoffentlich übertreibt unser Vater Söder bald seine Maßnahmen, sonst wird die Gastronomie weiter sterben. Es ist wirtschaftlich nicht möglich, mit der Hälfte der Plätze und dieser Sperrstunde zu arbeiten."

Die Kaffee Börse

Die Kaffee Börse

Ludwigstraße 103, 82467 Garmisch-Partenkirchen, Germany

Cafés • Kaffee • Deutsch • Frühstück


"Brautwärme und Hunger sind keine gute Kombination. Um dem zu entkommen, ging ich zum Coffee Exchange in die untere Ludwigstraße. Sie haben sich auf Kuchen, Salate und Blechkuchen spezialisiert. Ab und zu gehe ich vorbei und nehme etwas mit nach Hause. Warum nach Hause gehen? Weil drinnen und draußen die Tische extrem eng zusammenstehen, es immer voll ist und man sowieso nie einen Parkplatz bekommt. Heute, oh Wunder, ZWEI freie Parkplätze und auf der kleinen Terrasse auf dem Bürgersteig ZWEI freie Tische!! Na, wenn das kein gutes Omen ist, bleibe ich also, alle Tische stehen im Schatten. Ich setze mich noch nicht - was nicht leicht ist, da Stuhl an Stuhl klebt - da fragt mich schon das junge Servicepersonal, ob ich etwas trinken möchte. „Habt ihr Rhabarber- oder Holunderschorle?“ „Holunder“ „Dann bitte eine große Schorle mit Eis, stand auf der Rechnung mit 3,10 Euro.“ Das gefällt mir gar nicht und kurz darauf ärgere ich mich schon, denn auf einmal steht ein Pfirsich Eistee am Tisch: drinnen ist eine Riesentheke. Die frisch zubereiteten Gerichte werden dahinter präsentiert. Es ist auf großen Tellern serviert, die es da gibt. Normalerweise bestelle ich dort und nehme das Essen dann mit, aber heute bleibe ich. Als der Service meine Schorle brachte, fragte ich, ob ich gleich bestellen könnte, und bestellte spanische Spinat-Feta-Tortilla mit Salat für 5,90 Euro. Nach kurzer Zeit kam ein großes „Tortenstück“, das Salatbeilage ist auf dem Teller. Ansonsten hat aber der Joghurtdressing des Salats zur Tortilla hervorragend geschmeckt. Generell hätte die Tortilla 5 Sterne verdient, wenn der Koch nicht komplett auf Salz verzichtet hätte. Davon abgesehen gibt es nichts zu beanstanden, eine ausgewogene, saftige Mischung aus Spinat, Feta und Kartoffeln, schön knusprig gebacken. Ich persönlich würde nie Mais bestellen, aber wenn er schon im Salat ist, esse ich ihn. Als ich fertig war, fragte ich, ob sie heute Sahnetorte für 2,70 Euro haben? Ja, hatten sie. Los gehts! Diese wunderbare Saftigkeit vom Blech bringt mich ins Schwärmen. Herrlich fluffig und trotzdem lauwarm. Hach, ist das fein!!! Zahlen! Wo bleibt der Service? Die großen bodentiefen Fenster sind weit geöffnet, sodass ich mich umdrehen und den Betrieb hinter der Theke entdecken kann. Es versteht meine Blicke und kommt, nicht schnell, aber bei den Temperaturen muss man sich mit seinen Kräften etwas zurückhalten: 3 Sterne für sie, denn sie ist eher steif als freundlich. Leider sind die Toiletten nicht zugänglich, da man in den Keller gehen muss. Über die Sauberkeit braucht man sich jedoch keine Gedanken machen. Fazit: Die Preise sind fair und das Essen ist immer von gleichbleibender Qualität. Hinzu kommen Gerichte, die es nicht überall gibt. Der Blechkuchen ist unverfälscht gut!! Dafür gefällt mir das Ambiente weniger, am einladenden Tresen darf man keinen Platzangst haben und bei diesen Temperaturen hoffen, dass das Deo des Tischnachbarn funktioniert... Der Coffee Exchange ist auf jeden Fall sehr beliebt im Ort und absolut in Ordnung."

Schützenhaus Cafe

Schützenhaus Cafe

Wankbahnstraße 1, 82467 Garmisch-Partenkirchen, Germany, Germany

Deutsch • Bayerisch • Vegetarisch • Kaffee Und Kuchen


"Im Tagblatt erschien ein toller Artikel, dass das Schützenhaus endlich wieder eröffnet hat. Nach sieben Jahren Dornröschenschlaf war es auch höchste Zeit! Und die Besitzer haben sich richtig ins Zeug gelegt, indem sie 750.000 Euro in die Renovierung gesteckt haben und kroatische Bauern engagiert haben, um neben Balkan-Gerichten auch bayerische Speisen anzubieten. Keine Frage, wo Schatzl und ich heute Abend essen werden. An der Zufahrtsstraße zur Wankbahn befindet sich das Schützenhaus auf der linken Seite des Wanderparks am Philosophenweg. Dort haben wir das Auto abgestellt und die wenigen Stufen zum Eingang neben der Terrasse hinaufgestiegen. Es wäre eine gute Idee, über eine Rampe für Kinderwagen oder Rollstühle nachzudenken. Das Interieur des langgezogenen Gastraums könnte im weitesten Sinne als moderner Landhausstil beschrieben werden, mit einem Designboden in Holzoptik. Man betritt den Ort auf der schmalen Seite und gegenüber, am anderen Ende, befindet sich die Theke, daneben geht es zu den Toiletten und einem weiteren Stüberl. An der Längsseite zur Terrasse hin befindet sich eine riesige Fensterfront. Ein bisserl hat seinen Bahnhofshallencharakter behalten. Zur frühen Stunde – 18 Uhr – war wenig los, und wir saßen direkt an einem Eck-Tisch. Die Speisekarten lagen bereits auf dem Tisch, sodass wir Zeit hatten, hineinzuschauen, bis der Kellner uns entdeckte, der sich zu unserer Überraschung als waschechter Italiener herausstellte. Wir bestellten bereits ein Schwarzbier 0,5 l. 3,30 € – Ettaler und Bitburger Bier werden vorgestellt sowie ein besonderes 0,5 l. 3 €, und dann suchten wir nach etwas zu essen. zweimal die Rinderkraftbrühe Filet-Suppe 3 €, man merkt die Kroaten, sonst gäbe es Pfannkuchensuppe, Schützenpfanderl; Schweinefilet mit Pilzrahmsauce, Käsespätzle und Gemüsepfanne 13,90 € und Hirschragout mit Pilzen, Preiselbeeren und Butter-Spätzle 12,50 € und einen gemischten Beilagensalat 2,50 €. Die Suppen wurden sofort in Terrinen serviert. Viel, schmackhaft für mich, leider ein reiner Fall. Die Brühe schmeckte nicht hausgemacht und kräftig, die Pfannkuchenstreifen waren völlig laff: na ja, das geht schon.... und dann kam der Salat, obwohl ich noch an der Suppe löffelte. Neben Karotten, Radieschen, Blattsalaten und ein paar weichen Tomaten waren auch ungeschälte Gurkenscheiben, Sprossen und Zwiebelringe dabei; Joghurtdressing war geschmacklich unauffällig. Ich war froh über den Salzstreuer. Das Hirschedelgulasch kam wie gewünscht ohne Pilze, die Spätzle wurden zum Glück in einer separaten Schüssel serviert. Die Sauce sah sehr dunkel aus, stellte sich jedoch als äußerst schmackhaft und kräftig heraus. Das Fleisch war im wahrsten Sinne des Wortes durchzogen. Einige Stücke zerfielen regelrecht im Mund, so zart waren sie, andere waren so zäh, dass man sie kaum kauen konnte. Die Spätzle - angekündigt als Butterparsn - hatten definitiv weder Butter noch Pfanne gesehen, sondern kamen frisch aus dem Wasserkocher. Gut abgetropft, aber völlig geschmacklos. Auch hier war der Salzstreuer mein bester Freund. Ich gebe 3 Sterne für das Essen, weil Schatzl mit seinem Pfirsich sehr zufrieden war, der aus lauter frischen Zutaten bestand. Er vermutete jedoch auch, dass der Koch nicht verliebt war. Die Portionen waren ziemlich groß, daher verzichteten wir auf ein Dessert. Stattdessen gab es einen Espresso 2 €, der von solider Qualität war. Für den sympathischen, kommunikativen Kellner gebe ich 4 Sterne, und sein Kollege auf der anderen Seite des Gastraums war eher unangenehm. Ich weiß sogar, dass dies der Chef war, weil er einen Tisch neben der Theke als Büro eingerichtet hatte. So betraten beispielsweise neue Gäste den Raum, gingen komplett hindurch, bis sie direkt davor standen, erst dann hielt er es für nötig, aufzustehen. Scheint nicht sehr gastfreundlich. Und dann wäre es eine gute Idee gewesen, an den besetzten Tischen vorbeizuschauen und die Gäste zu begrüßen. Fazit: Ich werde wiederkommen und dem Schützenhaus eine zweite Chance geben, heute hat mich die Küche nicht überzeugt. Es lockt der hausgemachte Kaiserschmarrn, den ich nach einer Wanderung genießen werde."

Shaka Burgerhouse

Shaka Burgerhouse

Marienplatz 11, 82467 Garmisch-Partenkirchen, Germany

Pub • Sushi • Fast Food • Mexikanisch


"Selten tagesaktuelle GastroGuide Vorgedanken vorab zur eigentlichen Kritik wie immer nur ein wenig nach unten scrollen…   Ein denkwürdiges Wochenende geht zu Ende, ebenso wie die dunkle Zeit der bizarr frisierten, orangenen Nemesis der USA, wie die meisten Europäer habe ich den sich nun erwartet maximal unwürdig gestaltenden Abgang des Wahnsinnigen im Oval Office mit großer Erleichterung wahrgenommen.   Und so kann ich nun, was diese Bewertung angeht, „befreit aufspielen“ um eine gängige Sportreporter Floskel zu bemühen, denn das von mir verspeiste ist unweigerlich mit durchweg positiven persönlichen USA Erinnerungen verbunden. Aus einer Zeit, in der die Welt dort zumindest aus der Post Trump Perspektive betrachtet noch in Ordnung war und Mr. Potus höchstens mit frivolen Details zu einer Affäre mit seiner Praktikantin für Skandale sorgte.   Da ich wusste, dass ich wieder unweigerlich ins Schwadronieren geraten würde, hätten sich nostalgisch verklärte Amerika Erinnerungen für mich als Schreiber aber in etwa so angefühlt, wie schwärmerische textliche Deutschland Bilder zur Zeit des dritten Reiches.   Nach dem Wahlsieg der Demokraten steht für mich aber fest, dass der Glaube an die guten Seiten Amerikas immer noch berechtigt ist, auch wenn Joe Biden die letzten vier Jahre natürlich nicht über Nacht ungeschehen machen kann.   Allerdings macht es mir wie angedeutet die Bewertung eines uramerikanischen Streetfood Klassikers, der kulinarisch neben einigen anderen Dingen sinnbildlich für meine von mehreren USA Aufenthalten geprägten späten Teenager und frühen Twen Jahre steht, – unbeschwerte Zeiten voller Tatendrang, Neugier und Zuversicht – ungemein leichter.   Das ein Philadelphia Cheesesteak für mich ein durchaus emotionales Thema darstellt dürfte unterstreichen, dass ich diese Bonuskarte, die ich bei meiner Cheesesteak Premiere im Frühjahr 1990 in Georgia erhielt, zunächst einige Zeit stolz im Portmonee herumschleppte und sie bis heute mit anderen Devotionalien in einer „Dinge mit persönlicher Geschichte“ Schreibtischschublade aufbewahre: 30 Jahre Herzenssache... : Dass dieses, in gut gemacht außer Frage köstliche, Sandwich in Europa fast gänzlich unbekannt ist finde ich nach wie vor sehr bedauerlich und wenn ich Leuten seine Verbreitung in den Staaten näher bringen möchte, nenne ich es gerne das „Gyros Pita der USA“, was der Sache sicher gerecht wird, man bekommt es fast in jeder Region und jedem Kaff.   Wenn die Laune danach ist, schlägt „Häuptling Eigener Herd“ daher gelegentlich zu und wir basteln zuhause selbst eines, wobei es schwierig ist, Brot mit den richtigen Eigenschaften zu ergattern, dennoch sind die Ergebnisse meist sehr erfreulich, siehe auch: [hidden link]   „Erfreulich“ ist durchaus auch ein Stichwort für die geschmacklichen Eindrücke im Shaka Burgerhouse, es war der Tag des gelungenen Dinners im Hotel Zugspitze und bei einem ausgedehnten Einkaufsbummel meldete sich am späten Mittag dann doch der berühmte kleine Hunger und nach einer kleinen Speisekarten Odyssee – ich klapperte gewohnt unentschlossen diverse Lokale ab – sollten wir schließlich in einem weiteren weißen Fleck auf meiner Garmisch Gastro Landkarte landen: dem Shaka Burgerhouse.   Stylische Hipster Luftnummer oder gutes Essen in zeitgeistiger Aufmachung? Höchste Zeit dies zu beleuchten wie ich meine…       Kritik   Die Beine wurden doch spürbar schwerer, als wir an einem sonnigen, späten Samstagmittag nach ausgedehnter Unterstützung des örtlichen Einzelhandels direkt am Marienplatz auf das Shaka Burgerhouse stießen und uns spontan zu einer stärkenden Einkehr entschlossen.   Von außen betrachtet ein typischer Vertreter der Hipster Gastronomie, das „Hang Loose“ Logo greift den Namen des Restaurants auf, denn der ikonische Surfer Gruß mit hawaiianischen Wurzeln heißt eben schlicht „Shaka“ und steht positiv besetzt für „Cool!“ bzw. „Alles easy!“ etc. Schiefertafeln preisen diverse sommerliche Cocktails an, die Tische wirken gepflegt und eine hübsche junge Dame wuselt im Service umher, wischt, macht, tut und bedient dabei freundlich lächelnd die anwesenden Gäste – das alles machte einen einladenden Eindruck.   Wir nahmen Platz und wurden alsbald freundlich gegrüßt, dass wir direkt geduzt wurden empfand ich mit Blick auf mein Baujahr in diesem Falls als persönlich nette Note, es kann mitunter ja auch wie eine abgeschmackte Gäste Doktrin im Rahmen eines berufsjugendlichen Gastro Konzeptes wirken.   Ich bejahte die Frage, ob wir noch etwas essen wollen und erhielten prompt die mehr oder weniger originellen Karten, die wie erwartet mit einem gerüttelt Maß Zielgruppen affiner Prosa daherkommen: Das Herzstück der Karte bildet wenig überraschend die Sektion Burger, die saisonal ergänzt wird: so ist im letzten Winter z.B. ein Raclette Burger mit entsprechendem geschmolzenen Käse im Angebot gewesen. Zunächst aber galt es den Durst zu bekämpfen, für mich ein asketisches Tafelwasser mit Sprudel, der halbe Liter zu 2,90€, für Madame gab es einen ausdrücklich als „hausgemacht“ bezeichneten Eistee in der Himbeer Variante, das Glas zu 4,20€. Tafelwasser Himbeer Ice Tea Hochformat Interessant bei letzterem war, dass man die Fruchtvariante es gibt noch weitere Optionen… damit herstellt, in dem man Fruchtmark oben auf die Schaumkrone gibt, das man mit dem – umweltfreundlichen! – Strohhalm unterrührt.   Ich probierte das mit frischer Minze ansprechend dekorierte und wie mein Wasser ungefragt mit viel Eis servierte Getränk und war sehr angetan, selten einen so wohlschmeckenden Eistee probiert, definitiv kein Fertigprodukt und auch dem Himbeermark merkte man an, dass man sich auch als gepflegte Cocktailbar versteht.   Nachdem ich die Burger Abteilung durchforstet hatte konnte ich für einen kurzen Moment meinen Augen nicht trauen, ungläubig las ich den Karteneintrag gleich mehrfach, HALLELUJA, da steht doch tatsächlich das magische Wort, das bei mir so viele schöne Erinnerungen an den Südosten der USA hervorruft: „Philadelphia Cheesesteak“!   Wenn man sich die bedingt durch die Präsenz der amerikanischen Streitkräfte im Ort zahlreich vorhandenen US Amerikaner aber vor Augen führt, überrascht das Angebot eines ur amerikanischen Sandwich Klassikers eigentlich nicht, dennoch für mich eine faustdicke Überraschung, auch im ähnlich ausgerichteten, nahen Restaurant Bungalow 7 gab es ihn nicht im Angebot.   Leicht argwöhnend, ob mir eine verhunzte Version dieser geliebten Trip Down Memory Lane Streetfood Ikone nicht vielleicht den halben Tag versauen könnte, bestellte ich sie natürlich trotzdem, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und die Verlockung war zu groß .   Meine ständige Begleitung befürchtete nach einem üppigen Burger am Abend keinen Hunger mehr zu verspüren war somit happy mit ihrem Eistee mit Frucht Tuning.   Während der Wartezeit auf mein Essen sah ich gleich mehrere Burger ihren Weg auf Tische finden und war positiv überrascht. Die Proportion von Patty, Bun und Toppings war perfekt, das Brioche glänzte appetitlich und mit Blick auf Größe und Üppigkeit scheinbar problemlos zu essen. Keine wahnsinnigen, überladenen Kreationen die man nur im Anakonda Modus verschlingen kann und deren Belag nach dem ersten Bissen zur Hälfte auf dem Teller oder der Oberbekleidung landet.   Als nach ca. 20 Minuten mein mit Spannung erwarteter Imbiss serviert wurde war ich daher schon mit leicht gesteigerter Erwartung bei der Sache….   Philly Cheese Steak – 10,50€ BBQ Sauce – 0,60€   Ein übrigens bereits in den frühen 30er Jahren von den Hot Dog Buden Besitzern Pat und Harry Olivieri dort erfundenes Philadelphia Cheese Steak herzustellen ist so simpel wie im Detail herausfordernd. Es besteht in der Regel aus sehr dünn geschnittenem Ribeye Steak, das mit Hilfe eines Spatels mit Zwiebeln und grüner Paprika vermengt auf einer Grillplatte Griddle plate gegart wird. Dazu gesellt sich Käse, den man auch mit unterheben kann oder auf der Platte angrillt und damit schmelzt, den gegarten Fleisch Zwiebel Paprika Mix darauf hebt, dann mit Hilfe des Spatels abhebt und mit dem Käse nach oben auf ein Hoagie Roll gibt diese Art Sandwich Brot ist in Deutschland wohl am ehesten durch die Franchise Kette Subway bekannt.   Ein typischer Vertreter sieht in den Vereinigten Staaten dann in etwa so aus: Beispielbild Licensed under the Creative Commons Attribution Share Alike 2.0 Generic license. Sehr verbreitet aber von mir stets gehasst ist auch der Gebrauch von Cheese Wiz, diese obskure Schmelzkäsesauce von Kraft ist sicher ein Paradebeispiel dafür, warum die USA kulinarisch bisweilen nicht den besten Ruf genießen.   Dies war hier gottlob nicht der Fall, wie mir der Gaumen alsbald bestätigen sollte, setzt man hier auf die einzig wahre Option: mild aromatischer Provolone dolce in idealer Dosierung, grundsätzlich war ich mit dem was ich sah, mehr als zufrieden, auch die Anrichtung mit dem separaten Dip gefiel mir in Sachen Geschirr und Aufmachung gut: Philly Cheesesteak Ich teilte das Ganze mit dem Messer in zwei Teile und der Anschnitt offenbarte weich gegarte, aber noch mit leichtem Biss versehene grüne wichtig für die leichte Bitterkeit! Paprika und rote Zwiebel, allerdings auch, dass man das Fleisch nicht in hauchdünne Scheiben man friert es dazu idealerweise leicht an geschnitten hat sondern in etwa ein grobes Pfanngengyros produziert hat. Anschnittbild Das war dann leider etwas enttäuschend, weil ich es entscheidend für das Mundgefühl eines guten Philly Cheesesteaks erachte, was mich natürlich von einem beherzten ersten Bissen nicht abhalten sollte.   Und es sollte ein klitzekleiner Ratatouille Moment folgen, da war ich wieder gedanklich mit knappen 15 Lenzen in der Filiale der Philly Connection in der Nähe von Atlanta, Erinnerungen wurden wach.   Denn bis auf das dünne Schneiden des Fleisches hat man hier sehr viel richtig gemacht. Das Weizen Brot hatte die ideale Konsistenz und sogar einen guten Eigengeschmack in USA nimmt man auch gerne Kartoffel Brot , das recht magere Steak war mir zwar einen Hauch zu durch, dennoch war es absolut zart, saftig, überzeugend im Eigengeschmack und in perfekter Menge vorhanden.   Das Ganze schmeckte auch ohne die separat bestellte BBQ Sauce überraschend gut, ich ließ Madame probieren und sie pflichtete bei: *nomnom* „mmh, sehr legga…“ hörte ich schmatzender Weise von der anderen Seite des Tisches, na dann.   Die Sauce hätte ich wie erwähnt kaum noch gebraucht, sie entstammte keiner amerikanischen Regional Tradition sondern war ein gelungener, erstaunlich wenig convenience lastig, sondern beinahe selbstgemacht anmutender Querschnitt durch die Welt der üblich verdächtigen Eindrücke von süßer Melasse, Rauch und den gängigen Gewürzen mit einem Hauch Cayenne im Abgang – für 60 Cent geradezu ein Geschenk und mit dem Sandwich köstlich.   Puh, danach war es trotz Serviette Zeit die Hände zu waschen, ich suchte die blitzsauberen Toiletten auf und konnte bei der Gelegenheit einen Blick auf die Bar und die Gasträume werfen, chic aber auch einen Hauch kühl wie ich meine.   Unser freundliches Service Mädel laut Bon ein Fräulein Simona fragte während und nach dem Essen nach meinem Glücklichkeits Level und freute sich über meine emotional vorgetragene Zufriedenheit sowie über entsprechendes Trinkgeld.   Beide haben wir es nicht bereut hier eine kleine Pause eingelegt zu haben und so machten wir uns gut gelaunt zurück auf den Weg in unser liebgewonnenes kleines Hotel, den Bib Gourmand Abend schon fest im Visier, Urlaub kann ja so anstrengend sein….       Fazit   Die Eindrücke zeugen von einer ehrlichen jungen Burger Küche, die Versprechen der Karte scheinen eingehalten zu werden. Ohne meine persönlichen, natürlich auch leicht „food nerdigen“ Vergleichsmöglichkeiten in Sachen Fleischtextur bzw. –dicke bleibt ein geschmacklich beglückendes, weitreichend authentisches Philly Cheesesteak das ich aus eben diesem Grund aber mit einem Stern Abzug belege: 4 Sterne für ein leckeres Sandwich.   Die junge Dame im Service war freundlich routiniert bei der Sache, die Gäste immer im Blick, flink und angenehm im Umgang, fünf Sterne für eine tadellose Leistung in solcher Gastro Kategorie.   Das Ambiente möchte ich mit drei Sternen bewerten, draußen recht laut durch die Haupt Ortsdurchfahr in unmittelbarer Nähe, innen etwas ungemütlich für meinen Geschmack mir imposanter Bar die Sauberkeit ohne Fehl, fünf Sterne.   Das PLV sehe ich auch mit Blick auf die ansonsten gerne zu Geldschneiderei missbrauchten Beigaben wie den Dips bei überdurchschnittlichen 4,5 Sternen.       P.S. Mit Blick auf den Titel ist es ein schöner Zufall, dass Philadelphia in Pennsylvania liegt, dem Staat, der Biden in der Auszählung den Sieg einbrachte. Somit hat der Bundesstaat meine Erinnerungen an das popkulturell berühmteste Gericht seiner größten Stadt aus eigener Kraft wieder für mich persönlich über Nacht hoffähig gemacht und wurde seinem Motto „Virtue, liberty, and independence“ mehr als gerecht – lang lebe das Philly Cheesesteak! :"