"Von Meersburg nach Konstanz über den See. Von einem Tag auf den anderen ist der Sommer gekommen. Die Sonne scheint gute Laune zu haben. Am Eingang zum Konstanzer Hafen strahlt Imperia, die nicht zuletzt gut platziert ist. Warum nicht? Kaiser und Papst halten sie offensichtlich in ihren Händen und ziehen die Fäden. Konstanzer Fieber. Das 600. Jubiläum des Konzils. Für seine Entscheidungen benötigt die heilige Mutter Kirche nicht nur die Hilfe des Heiligen Geistes, sondern auch das Eröffnungs Geschenk eines ganzen Heers von kommerziellen Spezialisten der Liebeskunst. Bei Imperia traf sich der hohe Adel mit der Weltlichkeit und dem Klerus. In vier Jahren des Nachdenkens und Suchens nach wahrer Liebe war es dann möglich, einen aus drei Päpsten zu schaffen, und als Morgen Geschenk an den Himmel stimmte das fromme Christentum zu, das Versprechen der freien Durchführung, das Jan Hu gegeben worden war, für den höheren Zweck der Ehre Gottes zu brechen. Um der Einfachheit willen wurde er auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Schließlich predigte dieser Mann, dass es überhaupt keinen Papst geben sollte. Hätte man das unberechenbare Geschehen lassen, wäre das ganze schöne Konzil mehr oder weniger überflüssig gewesen. Das durfte nicht geschehen. In einem glühenden Beispiel wollten Papst und Kaiser Klarheit schaffen. So spannend wie von November 1414 bis April 1418 war es lange in Konstanz. Trotz der Universität macht die Stadt auf mich einen doch eher trüben Eindruck. Der Dom erinnert mich an ein opulentes Warenlager für Andachtsgegenstände. Kurz und gut: Die Stadt gefällt mir nicht. Am Münsterplatz gibt es eine Gelegenheit, den während eines Stadtbesuchs entstandenen Hunger zu stillen. Zerberuz entdeckt, dass der MünsterHof Flammkuchen in seiner Außengastronomie anbietet. Die Speisekarte bietet tatsächlich eine Fülle von Flammkuchenvariationen. Zerberuz entscheidet sich für die Originalvariante mit Speck, Zwiebeln, Frühlingszwiebeln und Tomatenwürfeln für 6,40 €. Ich wähle den „Großen Bunter Salat“ für 7,40 €. Espresso und Wasser werden bestellt. Der Flammkuchen hat einen Durchmesser von etwa 30 cm und füllt einen entsprechenden Teller bis zum Rand. Die Speckwürfel haben ein kubisches Format mit Abmessungen zwischen 1,23 mm und 2 mm. Die Summe der Speckwürfel übersteigt bei weitem die der beiliegenden Gemüse. Dieser fleischlastige Überhang ist nicht ideal. Aber kann man in Zeiten des Erinnerns an Imperia etwas anderes erwarten? Ich gestehe, die Probe, die ich genommen habe, beweist deutlich, dass der Speck übermäßig präsent ist, was auch dem Straßenbild entspricht, aber ich finde das genussvolle Geschmackserlebnis des Tellers insgesamt zufriedenstellend. Allerdings hätte der Teig etwas knusprig sein können. Der große gemischte Salat besteht aus frischen Tomaten- und Paprikastücken, ergänzt durch Oliven und Peperoni. Diese bilden zusammen die Grundlage. Darauf drapiert ist ein geschwungen drapierter „Kopf-Salat“, dessen oberste Blätter offensichtlich handbürstet und eingeölt wurden, sodass die bräunliche Färbung der Blattränder besonders auffällt. Trotz dieser Raffinesse ist das Dressing gewöhnlich. Es hat eine verdeckte Essignote. Ich denke, der MünsterHof ist eine mittel-hohe Adresse. Die Zutaten sind frisch, ja, aber die Macho-Note müsste bei mir, zumindest bei dem Salat, nicht auf den Tisch. Bei der Bewertung profitiert das Restaurant davon, dass wir den Flammkuchen nicht selbst zubereiten. Wir haben den Service als zuverlässig und freundlich erlebt, trotz der weiten Wege. Daher gibt es 4 Punkte. Alles andere überschreitet nicht die drei Punkte. Seine schönste Seite zeigt mir die Stadt im Hafen."