Gebeizter Saibling
Forellenhof Buhlbach

Forellenhof Buhlbach

Schliffkopfstraße 64, 72270 Baiersbronn, Germany

Deutsch • Schwäbisch • Spezialitäten • Kreative Küche


"Die gastronomische Bareiss-Dynastie besteht nicht nur aus dem abgeschirmten Hauptgebäude im Baiersbronn Mitteltal, sondern wird durch einige attraktive Anbauten bereichert. Der neueste Spross ist der Forellenhof Buhlbach, der sich mitten in der äußerst schönen und noch sehr ruhigen Landschaftsschutzgebiet Buhlbach in einem Stadtteil von Baiersbronn befindet. Ehrlich gesagt, ich wäre in dieses kleine Seitental nicht geraten, wenn ich nicht ein Schild zum Kulturpark Glashütte in diese Richtung gesehen hätte. Aber das ist ein ganz anderes Thema… Am Ende von Buhlbach bringt uns die Buslinie 21 zurück nach Freudenstadt, hier wird im Winter ein Weg präpariert und einige Wanderwege sind ausgeschildert. In Sichtweite entdeckt man ein wunderschön gestaltetes Schwarzwaldhaus mit Aussichtsterrasse und einem gut gepflegten Garten. Also, nichts wie hin! Bei Annäherung entpuppt sich das Kleinod als „Forellenhof Buhlbach“ und als Niederlassung des Hauses Bareiss. Nach umfangreichen Renovierungen und Umbauten in den Jahren 2017/2018 entstand aus dem ehemaligen Fischerhäuschen dieses Lokal, das täglich von 11:30 bis 17:30 Uhr geöffnet ist und mit einer gut sortierten Vesperkarte sowie lebhaften Fischgerichten aufwartet. Das Haus ist auch für Familienfeiern geeignet; leider liegt meine erste Kommunion bereits hinter mir. Die Lage ist wirklich wunderschön, mit Blick auf die Schwarzwaldlandschaft und viel Natur. Bei strahlend schönem Wetter nehmen wir einen Platz auf der großzügigen Aussichtsterrasse ein, wo es zahlreiche schattige, aber dennoch warme Plätze gibt. Die Speisekarte konzentriert sich hauptsächlich auf Fischgerichte, da hier Regenbogenforellen, Salzwasserforellen, Goldforellen, Bachforellen und Zuchtforellen gezüchtet werden. In insgesamt 17 Teichen und Becken – frischer geht es nicht! Frisch und geräuchert kann man täglich von 9 bis 12 Uhr Fisch erwerben. Im Restaurant hat der Forellenliebhaber die Qual der Wahl: Neben Forellen in allen Zubereitungsarten, Müllerin Art, blau, geräuchert mit verschiedenen Beilagen wie Petersilienkartoffeln, Sahnekartoffeln, Spinat, Wirtshaus- oder Marktgemüse gibt es auch köstliche Speisen wie Flammkuchen, Rinderbrühe, luftgetrockneten Schinken oder gebratenen Muscheln. Alles zu erstaunlich moderaten Preisen, wenn man bedenkt, dass man sich hier bei Bareiss befindet. Die Service-Damen, die in lebhaften Dirndln und ländlicher Tracht gekleidet sind, agieren allesamt höflich, freundlich, zuvorkommend und zielgerichtet. Die Wartezeiten tendieren gegen null, sofort ist jemand am Platz, eine Karte wird gereicht, die Wünsche werden abgefragt. Die Ausstattung ist erstklassig: In dem WMF-Besteck sind individuelle Initialen eingepunzt, die Muster der Servietten harmonieren perfekt mit dem Dekor des Geschirrs, der Brotkorb wird von einem blütenweißen Leinentuch geschmückt. Aber alles ist sehr unaufdringlich, eher nach dem Motto: Noblesse oblige. Wir bestellen: 1x geräuchertes Forellenfilet mit Landbrot 11,50 Euro, 1x grobe Landbratwurst mit Kräutern und Kartoffeln 10,50 Euro sowie eine Flasche Teinacher Mineralwasser 5,50 Euro und sind bei den Preisen immer noch erstaunt über die Fairness. Obwohl die Terrasse gut besetzt ist, wird das Essen sofort serviert. Es gibt reichlich Bratensoße zur Bratwurst, und eine sehr schmackhafte saure Soße, fast schon püriert, wird mit einer enormen Menge Sahne verfeinert. Ein Gedicht! Das Forellenfilet ist geschmettert und wird von einer großen Portion Sahne-Meerrettich mit einigen Fischroggen beinahe überwältigt. Was wir zufällig entdecken: Die Kartoffeln der Bratwurst passen eigentlich besser zur zarten Forelle, während das sehr robuste Landbrot mit harter Kruste gut zur Wurst harmoniert. So unterhalten wir uns ein wenig. Zum Abschluss gönnen wir uns einen etwas jungen Schnaps 2,70 Euro und einen sahnigen Latte Macchiato 4,00 Euro, der in einem doppelwandigen, bauchigen Bodum-Glas eine gute Figur macht. Das Essen war erstklassig. Auch wenn es vielleicht ein bisschen seltsam scheint, dass der Ort schon um 17:30 Uhr die beste Zeit für die Einkehr ist, passt es wunderbar zu meinen Essgewohnheiten. Wie oft bin ich hungrig vor einem geschlossenen Restaurant auf einer Wanderung oder einem Ausflug zwischen 15 und 16 Uhr gestrandet, mit Appetit auf etwas Deftiges? Hier gibt es dafür keinen Grund. Noch ein Wort zur Anreise. Die Broschüre annonciert: „Die Forellenfarm… ist leicht zu Fuß oder mit dem E-Bike erreichbar.“ Das stimmt. Auf dem Rückweg nach Buhlbach werde ich jedoch immer wieder von Porsche-Fahrern mit Baden-Badener oder Karlsruher Kennzeichen überholt. Man kann bequem zur Forellenfarm fahren und dort parken, muss es aber nicht."