Langostinos Langostinos
Wullenwever

Wullenwever

Beckergrube 71, 23552, Lübeck, Germany

Europäisch • Vegetarisch • Französisch • Klassische Küche


"Das Restaurant „Wullenwever“ steht auf unserer Prioritätenliste ganz weit oben, seit wir vor mehr als zehn Jahren erstmals von Roy Petermann verwöhnt wurden. Um es auf den Punkt zu bringen: Unsere hohen Erwartungen auf einer Wochentour durch die norddeutsche Sternenwelt im Frühling wurden leider nur zum Teil erfüllt. Doch der Reihe nach. Wer das „Wullenwever“ betritt, das in einem ehrwürdig zu nennenden alten Bürgerhaus untergebracht ist, kann nicht umhin, bewundernd zu staunen. Das Ambiente ist bürgerlich erlesen und hebt sich wohltuend von vielen Restaurants ab, die glauben, sich mit der Einrichtung auf das selbe optisch-futuristische Niveau begeben zu müssen, das die Küche vorgibt – und meist scheitern. Wir wurden an einen Tisch an der Tür zum wunderschönen Innenhof geleitet, der leider äußerst zugig war, so zugig, dass ich mich umsetzen musste und der Gast am Nachbartisch seine gefütterte Weste anbehielt. Die Patronin, Frau Petermann, erklärte zwar, warum es so sei wie es war, erklärte leider nicht, warum dort überhaupt Gäste platziert werden, obwohl einige Tische noch frei waren. Der Luftzug schaffte es sogar, eine schwere, etwa drei Meter hohe Flügeltür in Schwingung zu halten. Das Angebot, kurz vor dem Hauptgang noch umzuziehen, wollten wir nicht mehr annehmen. Mit der herzlichen Freundlichkeit war es von da an vorbei, die Patronin zog es vor, sich nur noch einmal blicken zu lassen, und Fragen nach dem passenden Wein zum Hauptgang unwillig bis ruppig zu beantworten. Zum Glück war das Menü bis dato sehr zufriedenstellend bis sehr gut. Auftakt war „Marinierer Hamachi = Gelbflossenmakrele mit Vanilleöl, Yuzu und Avocado“. Die Idee mit dem Vanilleöl war fantastisch und da das Öl sparsam eingesetzt wurde, verlieh es dem exzellenten Fisch lediglich eine höchst angenehme Nebennote, ohne penetrant zu wirken. Auch die Avovado, sonst nicht gerade zu meinen Favoriten zählend, war in Konsistenz und Geschmack sehr, sehr gut. Ein überzeugender Gang also! Es folgte: „Spargel – Wildgarnelenragout“ - eine Offenbarung. So gut habe ich Spargel, weiß und grün, und Garnelen seit sehr langer Zeit nicht mehr genossen. Hut ab!Leider liess der Nachfolgegang „Ostsee Schnäpelfilet an Gerstenrisotto mit Senfschaum“ den Gast ratlos zurück. Erstens stimmte die Optik nicht, denn der Senfschaum kam daher wie geronnen. Dann hatte sich das Risotto standhaft jedem Versuch verweigert, gewürzt zu werden. Alleine gelassen konnte der Fisch dann nichts mehr retten. Schade, denn der Schnäpel, auch Maräne oder Rindling genannt, kommt nur selten auf den Tisch. Ein einmaliger Ausrutscher, denn beim Hauptgang „Rinderschaufel in Spätburgunder geschmort mit Petersilienwurzel und Spitzmorcheln“ war die kleine Welt wieder in Ordnung. Warum die Sommelière unseren Wunsch nicht erfüllte einen Spätburgunder zu empfehlen, wie er ja auch beim Schmoren Verwendung gefunden hatte, erklärt sich vielleicht aus der oben geschilderten Situtation. Die Käseauswahl von Maitre Waltmann aus Erlangen war mit Ausnahme des Tomme de Savoie etwas enttäuschend über den Höhepunkt gereift. Das Himbeerrhabarbertörtchen von der Trave dagegen war trotz oder gerade wegen der feinen Säurenoten ein würdig-wohlschmeckendes Finale. Roy Petermann verabschiedete uns freundlichst an der Tür, was uns mit mancher Holprigkeit während des Abends versöhnte. Wir werden wiederkommen. Vielleicht im Sommer, wenn ein frischer Luftzug als angenehm empfunden wird."

El Hans

El Hans

Schmelzgasse 9, 1020 Wien, Austria

Spanisch • Restaurants • Mediterrane • Vegetarisch


"Wir besuchten El Hans, um seinen Geburtstag zu feiern, basierend auf den sehr positiven Bewertungen und Empfehlungen von Freunden. Ich bin Spanierin und mein Mann Niederländer, und wir hatten hohe Erwartungen an das Essen, also bestellten wir das Sieben-Gänge-Degustationsmenü. Wir begannen mit einem Aperitif (Cava und Wermut), der sehr lecker war und mit ein paar Oliven und Brot serviert wurde, gefolgt von einer Vorspeise mit schönen „Croquetas“. Die Kellner waren freundlich und recht aufmerksam. Doch als die Kursreihe begann, begann unsere Enttäuschung. Der erste Gang war ein Salat mit etwas gegrilltem Ziegenkäse und kleinen Stücken nicht reifer Mango. Die Salatblätter schienen nicht frisch zu sein und der Teller war insgesamt ziemlich mittelmäßig und wir verstanden nicht, warum er ausgewählt wurde, um ein Degustationsmenü in einem Restaurant zu eröffnen, das spanisch inspirierte Gerichte serviert. Der nächste Gang bestand aus zwei „Langostinos“, die in Ordnung waren, aber für etwas, das einer „Tapa“ ähnelte, war die Präsentation auf einem großen Teller etwas seltsam. Dann kam der „Bonito“, der an sich lecker war, aber seltsamerweise von einer etwas chaotischen Kombination aus grünem Gemüse, Gemüsechips und einer Sauce begleitet wurde, die nicht viel Geschmack hinzufügte (guter Bonito braucht nicht einmal eine Sauce!). Zu diesem Zeitpunkt waren wir ziemlich verwirrt und fragten uns, ob das Degustationsmenü eine gewisse Orientierung hatte oder nur eine zufällige Auswahl an Gerichten war. Das nächste Gericht schien zunächst eine angenehme Überraschung zu sein; „Pulpo“ (Oktopus) mit einem pochierten Ei, Pilzen und einem „Schaum“ von Iberico. Aber wieder war zu viel los auf dem Teller. Der Pulpo und das Ei mit vielleicht etwas Schaum wären schön gewesen, Aber zu viel Schaum und die Zugabe von Pilzen (von denen einige nicht gut gereinigt waren) machten das Gericht etwas durcheinander. Dann bekamen wir das „Secreto“ (Schweinefleisch), was in Ordnung war, aber da hatten wir schon gegessen Zu viel schweres Essen und ich hatte Mühe, es aufzuessen, wobei auch die Pommes übrig blieben, die die gleichen waren, die bereits mit dem Bonito geliefert wurden. Auch wenn meine Fleischportion eher rosa war, war die meines Mannes viel stärker durchgegart. Wir hatten auf ein leichtes Dessert gehofft Als wir die Schokoladen-„Wurzeln“ bekamen, die ganz nett waren. Als wir mit den Käsesorten fertig waren, hatten wir das Gefühl, dass wir mit diesem Degustationsmenü nicht wirklich verstanden hatten, was der Chefkoch zeigen wollte, und dachten schon gar nicht an den Preis (170 EUR inklusive). Aperitif, 3 Gläser Wein und ein Orujo) war angemessen für das, was wir bekamen. Wir überlegen, ob wir El Hans noch eine Chance geben oder nicht, aber wenn wir das tun, werden wir uns wahrscheinlich auf die Grundnahrungsmittel der spanischen Küche beschränken."

Ledererhaus Genuss am Seevilla

Ledererhaus Genuss am Seevilla

Markt 17, St. Wolfgang 5360, Austria, Sankt Wolfgang Im Salzkammergut

Sushi • Asiatisch • Vegetarisch • Mexikanisch


"Über das Restaurant habe ich schon vielen Gutes gehört, daher auch entsprechende Erwartungen gehabt. Ich kann nur sagen, diese wurden bei Weitem übertroffen! Begonnen von einer herzlichen Begrüßung eines jungen Servicemitarbeiters fühlt man sich sofort wohl in einem Ambiente, dass den - oft gewollten aber nicht umgesetzten - Mix aus modern und traditionell schafft. Wir haben unsere Bestellungen von Essen und Getränke in die Hände des Chef des Hauses gegeben und sind auch hier nicht minder enttäuscht worden.Vorspeisenvariation mit vitello Tonnato, Räucherforelle mit Himbeer-Oberskren und Beef Tatar. Dazu wurde hausgemachtes Brot gereicht. Insbesondere das Beef Tatar hat es mir angetan, da sich der traumhafte Rindfleisch-Geschmack über die gesamte Zunge gelegt hat, ohne von Tomatenessenzen oder Zwiebeln unterdrückt zu werden. Als zweiten Gang gab es eine wunderbare asiatische Suppe mit Wan-Tans und Lauchgemüse die an dem verregneten und kühlen Sonntag gut gewärmt hat und nicht zu aufdringlich war. Der Hauptgang war dann das absolute Highlight. Steak mit Eierschwammerl-tagliatelle und Karotten-Zucchini Gemüse. Dazu zwei verschiedene saucenvarianten, einmal Pfefferrahmsauce und einmal Rinderjus. Das Steak war perfekt auf den Punkt medium gebraten und zerging fast auf der Zunge. Zur Nachspeise bekamen wir die hausgemachten Sorbets (Heidelberre, Kokos, Schokolade, erdbeer-Limette, Passionsfrucht, Zitrone und Apfel). Auch hier fallen mir keinerlei Kritikpunkte ein. Die Sorbets waren erfrischend mit echtem Geschmack und nicht zu süß. Achja, die Portionen sind so groß, dass man sie fast nicht aufessen kann zu absolut humanen Preisen. Der nette Service gibt einem zwischen den Gerichten ausreichend Zeit zum verschnaufen, damit kein wollegefühl entsteht sondern jeden Bissen auch voll und ganz genießen kann. Als Draufgabe, kommt der unbezahlbare Ausblick direkt auf den See und den zauberhaften Garten des dazugehörigen Hotels. Also ich bin begeistert! Ein Kulinarisches Erlebnis, dass ein eigenes Gedicht verdient hätte. Vielen Dank für diesen wunderbaren Sonntagsausflug liebes Ledererhaus!"