Langostinos Langostinos
Rhodos

Rhodos

Brunngasse 29, 94032, Passau, Germany

Bier • Fisch • Pasta • Griechisch


"Das Rhodos war, wenn ich mich recht erinnere, Passaus erster Grieche. Es begann vor Jahrzehnten als Restaurant an der Ortsspitze, im Tavernenstil, ohne Tischdecken, einfach, aber einfach gut. Im Sommer gab es ein paar Tische draußen, schön gelegen an der Donau mit Blick auf die historischen Bauten auf den anderen Seite des Flusses. Die Portionen waren riesig, der Service familiär, besonders in der kalten Jahreszeit war das Lokal oft so knallvoll, dass man nicht einmal im Eingangsbereich stehen konnte. Die Preise waren fair, aber nie billig, man hatte es nicht nötig, die konkurrierenden Italiener über den Preis im Wettbewerb zu verdrängen, man schaffte das auch so. Natürlich gab es immer den obligaten Ouzo nach der Mahlzeit. Mit der Zeit und der Konkurrenz anderer Griechen gab es dann irgendwann sogar Tischdecken, man höre und staune. Gogo der Graupapagei hing im Käfig an der Theke und ahmte das dort angebrachte Telefon täuschend nach. So ging das viele Jahre, es gab eine Familientragödie, als Veli der Wirt auf dem Wege nach Griechenland auf dem Autoput tödlich verunglückte, aber es ging immer weiter, und es war immer nett und gut. Irgendwann war es dann so weit, die Taverne wurde zu klein, und man zog um in das heutige Objekt unten an der Brunngasse, wieder unweit der Donau, der Blick nicht im entferntesten so charmant wie zuvor, aber das Lokal und die Terrasse waren natürlich jetzt viel größer und auch schöner und ein bißchen nett kitschig griechisch designed. Der Qualität des Essens hat es nicht geschadet, ebensowenig der Anzahl der Gäste. Bis der Laden im Jahre 2002 beim großen Hochwasser komplett absoff. Wassili, der jetzige Wirt, hat es wieder hergerichtet, damals ohne die heute üblichen staatlichen Subventionen. "Noch einmal 10 Jahre", sagte er mir damals, und soff prompt im Jahre 2013 wieder ab, geradezu spektakulär, noch schlimmer als 2002, falls das überhaupt möglich ist. Natürlich hat er es wieder aufgebaut, und ich gehe immer noch hin. Inzwischen rennt das Lokal geradezu unglaublich, Qualität setzt sich halt durch, eine coole Truppe tätowierter und stets gut aufgelegter griechischer Kellner saust umher und bringt in Windeseile das Essen, und hinterher den unvermeidlichen Ouzo und dann noch einen. Sicherheitshalber. Ach ja, beinahe hätte ich vor lauter Reminiszenz das Essen vergessen. Es ist toll, ich liebe es. Es geht los mit einem Mittagstisch von Dienstag bis Freitag, der einfach der Hammer ist. Diverse Rhodos-Klassiker wie Gyros, Gyros-Kalamari, Rinderleber, Kalamari gebacken und viele mehr für richtig kleines Geld, wann immer ich es kann, gehe ich da hin. Natürlich mit Ouzo hinterher, was ich mittags leider allzu oft ausschlagen muss. Ein Jammer. Und abends gibt es eine schöne Vorspeisenkarte (sehr zu empfehlen: kalte Platte für ein oder mehrere Personen für € 10,50), und eine Vielzahl griechischer Spezialitäten und gemischter Platten gigantischen Ausmasses, Essen aus dem Meer und vom Land, Gyros, Pita, Spieße, Tsatsiki, Hackfleischgerichte, ganz köstliche verschiedene Lammgerichte, und mein Lieblingsessen derzeit ist Scampi und Kalamari vom Grill mit Pfannengemüse (superklasse, frisch gemacht mit Butter, einfach der Hammer) und frittierten Kartoffelscheiben und einem gemischten Salat dazu, das einzige Fischgericht weit und breit, nach dem ich nicht mit Hunger vom Tisch aufstehe, sondern meine liebe Not habe, es komplett aufzuessen. Aber ich lasse da nicht locker und hoffe auf die Verdauungshilfe Ouzo. Den ersten. Und dann den zweiten. Dieses köstliche und reichhaltige Essen kostet gerade mal schlappe € 17,50. Wo gibt's denn so was? Nachdem es weit über 100 Gerichte auf der Karte gibt, die alle in erstaunlicher Geschwindigkeit serviert werden, erspare ich dem Leser weitere Ausschweifungen. Hingehen, probieren, und den Ouzo nicht stehen lassen. Das Gemeckere mancher Rezensenten wegen unfreundlichem Service oder fraglicher Essensqualität ist mir völlig schleierhaft, vielleicht gab es zu Urzeiten hie und da mal ein griechisch rustikales Gegrantele vom Service, aber nie richtig böse, grantig halt, aber das ist lange her und da sind wir Bayern ja auch nicht schlecht. Und das Essen war immer gut. Egal, was auf den Tisch kam. Hingehen, ausprobieren. Die Schirme auf der Terrasse sind übrigens wasserdicht (nur für Wasser von oben, nicht für Hochwasser!). Ach ja, und bitte den Ouzo nicht stehen lassen!"

El Hans

El Hans

Schmelzgasse 9, 1020 Wien, Austria

Spanisch • Restaurants • Mediterrane • Vegetarisch


"Wir besuchten El Hans, um seinen Geburtstag zu feiern, basierend auf den sehr positiven Bewertungen und Empfehlungen von Freunden. Ich bin Spanierin und mein Mann Niederländer, und wir hatten hohe Erwartungen an das Essen, also bestellten wir das Sieben-Gänge-Degustationsmenü. Wir begannen mit einem Aperitif (Cava und Wermut), der sehr lecker war und mit ein paar Oliven und Brot serviert wurde, gefolgt von einer Vorspeise mit schönen „Croquetas“. Die Kellner waren freundlich und recht aufmerksam. Doch als die Kursreihe begann, begann unsere Enttäuschung. Der erste Gang war ein Salat mit etwas gegrilltem Ziegenkäse und kleinen Stücken nicht reifer Mango. Die Salatblätter schienen nicht frisch zu sein und der Teller war insgesamt ziemlich mittelmäßig und wir verstanden nicht, warum er ausgewählt wurde, um ein Degustationsmenü in einem Restaurant zu eröffnen, das spanisch inspirierte Gerichte serviert. Der nächste Gang bestand aus zwei „Langostinos“, die in Ordnung waren, aber für etwas, das einer „Tapa“ ähnelte, war die Präsentation auf einem großen Teller etwas seltsam. Dann kam der „Bonito“, der an sich lecker war, aber seltsamerweise von einer etwas chaotischen Kombination aus grünem Gemüse, Gemüsechips und einer Sauce begleitet wurde, die nicht viel Geschmack hinzufügte (guter Bonito braucht nicht einmal eine Sauce!). Zu diesem Zeitpunkt waren wir ziemlich verwirrt und fragten uns, ob das Degustationsmenü eine gewisse Orientierung hatte oder nur eine zufällige Auswahl an Gerichten war. Das nächste Gericht schien zunächst eine angenehme Überraschung zu sein; „Pulpo“ (Oktopus) mit einem pochierten Ei, Pilzen und einem „Schaum“ von Iberico. Aber wieder war zu viel los auf dem Teller. Der Pulpo und das Ei mit vielleicht etwas Schaum wären schön gewesen, Aber zu viel Schaum und die Zugabe von Pilzen (von denen einige nicht gut gereinigt waren) machten das Gericht etwas durcheinander. Dann bekamen wir das „Secreto“ (Schweinefleisch), was in Ordnung war, aber da hatten wir schon gegessen Zu viel schweres Essen und ich hatte Mühe, es aufzuessen, wobei auch die Pommes übrig blieben, die die gleichen waren, die bereits mit dem Bonito geliefert wurden. Auch wenn meine Fleischportion eher rosa war, war die meines Mannes viel stärker durchgegart. Wir hatten auf ein leichtes Dessert gehofft Als wir die Schokoladen-„Wurzeln“ bekamen, die ganz nett waren. Als wir mit den Käsesorten fertig waren, hatten wir das Gefühl, dass wir mit diesem Degustationsmenü nicht wirklich verstanden hatten, was der Chefkoch zeigen wollte, und dachten schon gar nicht an den Preis (170 EUR inklusive). Aperitif, 3 Gläser Wein und ein Orujo) war angemessen für das, was wir bekamen. Wir überlegen, ob wir El Hans noch eine Chance geben oder nicht, aber wenn wir das tun, werden wir uns wahrscheinlich auf die Grundnahrungsmittel der spanischen Küche beschränken."