"Seit mehreren Jahren besuchen wir regelmäßig im Sommer die Lippe. Dies ist eine landwirtschaftliche Wirtschaft, die logischerweise mit eigener Viehzucht verbunden ist, was im Sommer drastisch mit der Beweidung vor dem Haus zunimmt. Im Haus befindet sich die sehr kleine Wirtschaft im Souterrain, wo ich bisher noch nicht eingekehrt bin. Im Sommer sitzt man besser draußen im Grünen mit Blick auf den Wald und die Wiesen, entweder auf Brauereigarnituren oder Holzhockern. Was früher klein anfing, hat sich inzwischen gewandelt und ist zu einem Geheimtipp für hungrige Naturliebhaber geworden. Bei Regen kann man sich auch unter einem großen Zeltdach aufhalten. Es gibt genügend Parkplätze für Autos und Motorräder, viele Gäste kommen auch mit dem Fahrrad. Für Kinder gibt es eine Schaukel und natürlich viele Tiere zu sehen (Rinder, Esel, Ziegen, Kaninchen, Katzen und natürlich Berry, der riesige und freundliche, etwas behäbige Hofhund, der schon in die Jahre gekommen ist). Besonders häufig sind die Firmenfeiern, die von wechselndem Gezeter der Gänse begleitet werden. Dann ist kaum ein Platz zu finden. Es herrscht Selbstbedienung. Die Preise sind moderat, die Portionen üppig, aber auf Wunsch gibt es auch kleinere Portionen. Die Speisekarte wird durch die hauseigenen Fleischprodukte bestimmt. Leider gibt es keine Salate oder kalorienarmen Gerichte, sondern nur das, was auf die Hüften geht. Pflichtgerichte sind Wurstsalat, Schwarzsauer, Schnitzel mit Pommes, Strammer Max (Bauerntoast), Bauernbratwürste und der Vesper-Teller mit Schinken, Speck oder Wurst und vieles mehr. Man bestellt im Gastraum an der Theke bei der oft stark geforderten Wirtin Martina und bezahlt gleich. Sobald das Essen fertig ist, wird man gerufen, um es am Küchenfenster abzuholen. Der Wirt, ein Bauer, und die Wirtin behalten selbst in der größten Hektik die Ruhe und sind freundlich. Die Küche ist sehr klein, weshalb man manchmal etwas Geduld haben muss. An die vielen Flyer in der Gastronomie darf man sich nicht stören, das ist in der Landwirtschaft unvermeidlich. Auch der Geruch von Fett und Bratwürsten, der an den Kleidern haftet, ist leider nicht zu vermeiden. Das stört aber nicht weiter, denn hier ist man in familiärer Gemütlichkeit gut aufgehoben."