Telefon: +49632696870
Adresse: Marktplatz 1, 67146 Deidesheim, Germany
Stadt: Deidesheim
Menü Gerichte: 4
Bewertungen: 5908
Webseite: http://www.deidesheimerhof.de/
"Ich musste mich zunächst sammeln und berichte über unseren gestrigen Besuch. Vielleicht sind wir mit zu hohen Erwartungen gestartet, aber der Deidesheimer Hof und das St. Urban versprechen ja auch eine gute Küche, werben mit vielen Promis und werden auch im Michelin lobend erwähnt. Dafür zahlt man auch gerne etwas mehr und erwartet entsprechenden Service und Qualität. Wir kamen wegen des Gänsemenüs. Im Vorfeld wurde nicht erwähnt, dass eine Knoblauchallergikerin dabei ist, aber das schien uns nicht problematisch. Geschmacklich war die Gans und das Dessert hervorragend, die Vorspeise war in Ordnung, die letztendliche Alternative kam gut an. Der Rest allerdings war stark verbesserungsbedürftig. Nachdem wir das Gänsemenü mit Weinbegleitung bestellt hatten, kam noch die Frage nach Knoblauch als Inhaltsstoff. Hier merkte man schnell, dass unsere Bedienung etwas panisch reagierte und erst mit der Küche abklären musste, ob das überhaupt möglich sei. Nach 20 Minuten kam dann der Hinweis: Gänseschmalz mit Knoblauch, Gänsestrudel mit Knoblauch, Gänsebraten mit Beifußjus auch mit Knoblauch. Unserer Knoblauchallergikerin wurde nahegelegt, sich bitte etwas anderes auszusuchen (wir kamen aber wegen der Gans). Nach einigem Hin und Her wurde festgestellt, dass der Hauptgang ohne Soße keinen Knoblauch haben könnte. Als alternative Vorspeise wurde ein Salat mit Essig-Öl-Dressing vorgeschlagen, was uns nicht zusagte (es wird hier wohl mit Fertiggewürzmischungen gekocht? Anders lässt sich das nicht erklären; in meinen Dressings zuhause ist nie Knoblauch). Nachdem wir uns entschieden hatten, keinen Salat zu bestellen, kam von unserer Seite der Vorschlag, Risotto als Vorspeise zu nehmen, was schließlich akzeptiert wurde. Nach 45 Minuten konnten wir dann endlich bestellen. Es ging dann Schlag auf Schlag: Aperitif, Gänseschmalz und Butter als ersten Gang. Während wir gerade anstießen, wurde der erste Wein kommentarlos eingeschenkt und die Vorspeise, der Gänsestrudel (eine Frühlingsrolle mit Gansfüllung und kein Strudel), einfach hingestellt. Es gab keinen Hinweis zum Wein, zum Weingut oder zur Speise. Danach folgte der Hauptgang und Wein Nummer zwei. Zumindest Rebsorte und Weingut wurden genannt. Das Dessert war sehr lecker, allerdings wäre auch hier ein Komponententausch im Menü nicht möglich gewesen. Fazit: Das Essen war gut, aber nicht überragend. Die Bedienung hatte vielleicht einen schlechten Tag, aber in der Liga, in der das St. Urban spielt, sollte es für den Gast keine schlechten Tage geben. Da sind wir anderes gewohnt. Die Weinbegleitung für das Menü (zwei Weine, 0,1 l für vier Gänge) war etwas wenig; nachschenken kostet extra. Insgesamt hätte ich für 362 € etwas anderes erwartet: mehr Entgegenkommen und eine Küche, die mit Allergien anders umgeht."
Alle Preise sind Schätzungen auf Menü.