Telefon: +4945139689880
Adresse: Fleischhauerstraße 67, Luebeck, Germany, 23552
Stadt: Luebeck
Menü Gerichte: 3
Bewertungen: 16
Webseite: http://nitsche-luebeck.de/deli/
"Deli Freiraum befindet sich im kleinen Dorf Nitsche, in der alten „Nitsche“-Farm in der Lübecker Altstadt, die erst Anfang Juni 2020 eröffnet wurde. Es soll kein rein gastronomischer Ort sein, sondern auch Raum und Ausstattung für private Veranstaltungen, Kurse oder sogar Yoga- und Meditationsstunden bieten. In dieser Rezension ist natürlich nur der Deli-Bereich von Interesse, und ich war mir auch des gastronomischen Angebots der Nische bewusst. Angesichts des eingangs erwähnten alternativen Angebots ist es sicherlich nicht überraschend, dass die typische Hausmannskost hier nicht zu finden ist. Die Schalen, die in der heutigen Zeit sicherlich weit verbreitet sind, sollen gesunde und leicht zu mischende Varianten für den Hunger bieten. Fleisch wird hier vernachlässigt, aber das Meer vor der Tür wird nicht außer Acht gelassen – die Schalen können grundsätzlich vegetarisch/vegan sein und mit Lachs oder Thunfisch ergänzt werden. Die Gestaltung der Nische ist geprägt von blau-weißen Tönen, die gut zur maritimen Prägung des Nordens passen. Dank einer Dekoration und kleinen Blumentöpfen wirkt der Raum nicht steril oder überladen. So klein wie der Gastraum ist, nimmt die Theke mit den verschiedenen Zutaten der Gerichte den Großteil des Eingangsbereichs ein. Es gibt nur ein paar Stehtische an der Theke innen und ein paar Sitzgelegenheiten für zwei im hinteren Bereich. Besonders im Sommer gibt es aber auch zusätzliche Plätze vor dem Restaurant. Die meisten Gäste werden wahrscheinlich das Angebot sowieso zum Mitnehmen nutzen. Der Eingangsbereich in Bezug auf die Theke. Der hintere Gastraum. Da dies kein klassisches Restaurant im engeren Sinne ist, sondern irgendwo zwischen Snack und Bistro liegt, ist der Service natürlich auch auf Selbstbedienung ausgelegt. Während meines Besuchs war die Zeit für die Bestellung und die Kommunikation mit dem Personal sehr kurz. Zwei junge Damen waren an diesem Nachmittag anwesend. Beide waren freundlich und konnten auch einige Fragen zu den Zutaten beantworten, zwar nicht gerade mit bemerkenswerter Begeisterung für die Küche. Direkt an der Theke sind die Tabletts anmontiert. Wenn man im Restaurant bleibt, werden sie auch vom Service an den Tisch gebracht. Die Mitarbeiter tragen keinen Mund-Nasen-Schutz, aber jede Zutat hat ihre eigene Schaufel, mit der die Schale dann sauber gefüllt werden kann. Ein kurzer Besuch der Toilette bestätigte ebenfalls den guten Eindruck der hier herrschenden Sauberkeit. Die meisten Gerichte, die heute in verschiedenen Lokalen angeboten werden, sind ausschließlich auf asiatische Zusammenstellungen und Geschmäcker zugeschnitten und überzeugen oft nicht mit geschmacklicher Raffinesse. Der Blick auf die Online-Karte von Nitsche weckte in mir mit teilweise außergewöhnlich klingenden Zutaten wie rosa Fenchel, Zimt, Ingwer-Tofu und mehr die Hoffnung, hier angenehm überrascht zu werden. Hier kann man sich selbst ein Bild machen: [hier Link]. Neben einem halben Dutzend solider Kombinationen gibt es natürlich auch die Möglichkeit, seine Gerichte nach Belieben aus den Zutaten an der Theke zusammenzustellen. Das Interessanteste für mich aus den angebotenen Kreationen ist die Variante „Fleischhauer“ des Restaurants in der Fleischhauerstraße, die aus Tomatensugo, Süßkartoffeln, Quinoa, rosa Fenchel mit Koriander, roten Zwiebeln, geröstetem Blumenkohl, bei mir anstelle von Kichererbsen, Gurken und fleischigen Pilzen in einem Tahini-Kräuterdressing mit einem Stück Brot besteht. Wie bereits erwähnt, wurde die bunte Mischung in einem Behälter mit einem Schutzdeckel gut und sicher transportierbar geliefert. Wenn man direkt im Restaurant isst, werden natürlich richtige Schalen verwendet. Die Schale namens Fleischhauer besteht aus Tomatensugo, Süßkartoffeln, Quinoa, rosa Fenchel mit Koriander, roten Zwiebeln, Blumenkohl statt ursprünglich Kichererbsen, Gurken und fleischigen Pilzen mit Tahini-Kräuterdressing und einem Stück Vollkornbrot. Der Fenchel wurde durch eine Marinade aus rotem Balsamico gefärbt. Diese Erdigkeit war geschmacklich tatsächlich wahrnehmbar und passt perfekt zum Aroma des Fenchels. Vom Koriander hingegen war nichts zu bemerken. Die fleischigen Pilze waren in Essig und Sojasauce mariniert, was eine Art fleischige Konsistenz mit Saft und dem spezifischen „Umami“-Geschmack hervorbrachte. Die gebackenen Süßkartoffeln lieferten weiteres Saftigkeit und einen süßen Geschmack. Zwiebeln und ein paar Radieschen sorgten für eine leichte Schärfe. Auch im Gargrad des Quinoa gab es für mich nichts zu beanstanden, es hatte jedoch einen leicht körnigen Biss, ohne zu hart zu sein. Beim Blumenkohl sorgte eine leichte Currynote dafür, dass das Ganze etwas interessanter wurde. Gurken, Sprossen und Blattsalate dienten natürlich nur zur Füllung und nicht zum Geschmack. Bis hierhin war alles wirklich frisch und gut, nicht trocken. Nur mit dem Tomatensugo und dem Kräuterdressing war ich ein wenig enttäuscht. Vor allem von letzterem hatte ich mir diesen seidigen, nussigen und dennoch krümeligen Geschmack erhofft, der die Schale besonders macht. Aber leider waren sowohl das Sugo als auch das Dressing in Mikropunkten völlig unterdosiert und daher geschmacklich nicht wirklich existent. Wäre das nicht der Fall gewesen, hätte ich die 10,50 € in Anbetracht der Frische und geschmacklichen Kreativität für angemessen gehalten. So muss ich etwas vom Preis-Leistungs-Verhältnis abziehen. Insgesamt hinterließ die Nische bei mir einen ambivalenten Eindruck. Hier findet man etwas kulinarisch Alternatives und Leichtes für Zwischendurch, das nicht einfach zusammengeschmissen ist. Auch das Ambiente und der kurze Service waren gut. Aber für mein Empfinden sollte entweder beim Preis oder beim entscheidenden Stück geschmacklicher Intensität noch gearbeitet werden, um eine volle Punktzahl zu erreichen. Dennoch möchte ich gerne wieder probieren."
Alle Preise sind Schätzungen auf Menü.