"Paulan’s Weißbier wird natürlich im Africola-Glas serviert, sodass man sieht, ob man viel Durst hat; besonders wenn keine anderen Gläser zur Verfügung stehen. Allerdings kann ich nicht genau sagen, was mich als Nicht-Afficionado von Hamburgern davon abgehalten hat, hier etwas in dieser Richtung zu bestellen; wahrscheinlich lag es einfach an den schwankenden Temperaturen heute. In den siebziger oder achtziger Jahren stand ich mit meiner damaligen Band bei einem Festival auf der Bühne, darunter auch eine schwäbische Band namens Schwoißfuaß; sehr nette und sympathische Jungs, die Kriwanek Rock mit schwäbischen Texten gemacht haben oder vielleicht noch machen. Eines ihrer Lieder, „Oinr Isch Emmer Dr. Ass“, war damals besonders gut und daran musste ich heute denken; beim Aussuchen meiner Gerichte war ich im Restaurant Toscana bei Möbel Martin. Heute standen unter anderem Schweizer Wurstsalat mit Bratkartoffeln, gebackener Fisch mit Kartoffelsalat und klassische Hamburger mit Pommes für 8,00 EUR auf der Speisekarte. Mein Herzblatt wählte den gebackenen Fisch; ich hatte zunächst den Wurstsalat geliebt, entschied mich dann aber für den Burger. Auf dem Weg zur Kasse passierten wir die Salatbar, wo der Räucherkrabbensalat ins Auge fiel. Vor einigen Jahren gab es dort kurzzeitig Fischsalat und Garnelen in Knoblauchsoße; beide Gerichte waren sehr lecker und preiswert in guter Erinnerung. So haben wir hier auch erfahren, dass diese unsichtbaren Salate an der Kasse gewogen und entsprechend nach Gewicht berechnet werden. Ich hatte 280 g und bezahlte 4,76 Euro, Madame hatte weniger auf dem Teller und entsprechend weniger bezahlt. Sie trank ein Spezi (0,33 l für 2,00 EUR) und ich ein Weizenbier (0,33 l für 2,50 EUR). Es wäre schön, verschiedene Gläser für unterschiedliche Getränke zu haben; das ist hier nicht der Fall, weshalb es nur das Africola-Einheitsglas für Limonade, Säfte, Bier und Wein gibt. Wenn die lokale Gastronomie, die unten eher einen größeren Snack anbietet, schon ein wenig Tischkultur in das Restaurant schleichen lässt, sollten da auch Gläser dazugehören. Wir begannen mit dem Räucherkrabbensalat; geschmacklich war er gut und auch vom Preis in Ordnung. Mein Schatz war glücklich mit seinem gebackenen Fisch und Kartoffelsalat; die hinzugefügte Remoulade kam nicht aus einem großen TK- oder Convenience-Eimer, sondern wurde selbstgemacht. Das ist eine Ansage. Ich hatte große Mühe mit meinem Gericht. Normalerweise sind bei vielen Burgergerichten die Pommes in der Papiertüte und nicht die Hauptdarsteller, also der Burger, wie hier serviert. Hätte ich alles gelassen, wäre der angeblich 140 g schwere Rindfleischburger, der auf Salat und Gurkenscheiben lag und mit einer dünnflüssigen Käsescheibe bedeckt war, nicht so schlecht wie ich es selten erlebt habe. Fast geschmacklos und absolut unangetastet. Na ja, Pfeffer und Salz standen auf dem Tisch, aber die hätten wahrscheinlich nichts geholfen. Ich nahm den ersten Bissen voller Burger und Brötchen, auch einen zweiten, aber dann war es für mich ein burgerartiges Stäbchen-Ende. Wer zwischen nichts klingendem und dummem Festessen isst. 80 Prozent der Burger blieben auf dem Teller und etwa die Hälfte der Pommes, die wahrscheinlich schon lange vor dem Servieren auf dem Teller lagen. Wäre das Restaurant Toscana ein echtes Restaurant, hätte ich meinen Burgerteller direkt nach dem ersten Bissen zurückgegeben oder wäre hingegangen und hätte den Koch gebeten, zu mir an den Tisch zu kommen, damit ich ihn in meinem Beisein probieren lassen kann. In so einem Snack ist natürlich alles möglich und die 8 EUR sind für mich intern direkt unter Verlust gebucht. Die Speisen meiner Frau und der Räucherkrabbensalat retten die Bewertung im gastronomischen Bereich ein wenig; mehr als zwei Sterne kann ich dafür nicht geben, aber das Beste wird diesmal wohl sein. Und natürlich hat das keinen Einfluss auf den aktuellen Gesamteindruck. Fazit: Im Toscana Restaurant der Saarbrücker Filiale ist es so, dass meine dazugehörigen Berichte, ähnlich wie im Gericht oder auf hoher See: alles in Gottes Hand in Bezug auf die Auswahl der Gerichte. Alles ist möglich, sowohl Gaumen als auch Geschmack. P.S. Wir haben diesmal kein neues Sofa gekauft, dafür aber mindestens 2 Decken und zwei große Handtücher (alles 100% Baumwolle). Irgendwann lachen wir über ein Sofa, sodass wir es spontan mitnehmen können."