Wuppertal

Wuppertal, eine hügelige Stadt in Deutschland, bekannt für ihre Schwebebahn, bietet traditionelle Gerichte wie die "Bergische Kaffeetafel" mit Roggenbrot, geräuchertem Fleisch und süßem Gebäck.

Wagner Am Mäuerchen

Wagner Am Mäuerchen

Mäuerchen 4, 42103 Wuppertal, Germany, Germany

Kebab • Suppe • Deutsch • Eiscreme


"Lang ist es her, dass wir hier waren. Wer hier zum Essen aufschlägt geht hier hin, weil es hier noch eine regionale Küche gibt. Das Restaurant besteht seit mehr als 100 Jahren, der jetzige Inhaber betreibt das Wagner am Mäuerchen schon rund 20 Jahre. Er scheint Erfolg zu haben, obwohl sich im Umkreis von etwa 300 Metern Vapiano, L ' Osteria, Bar Celona, Yukisaki (ist nicht unanständig), Hans im Glück und weiter diverse Systemgastronomen befinden. Das Wagner am Mäuerchen ist ein Wirtshaus, wie man es sonst eher in Süddeutschland findet. Hier regiert noch der Chef. Hier bestimmt einer individuell die Küche, den Service, die Karte und wenn es sein muss auch kurzfristige Veränderung. Hier wird flexibel agiert, hier bestimmt keine System Gastronomie Zentrale aus wie viel Gramm exakt die servierten Portionen bestehen müssen.  Wir schreiben Samstag 07.12.2019 Advent und Vorweihnachtszeit. In Wuppertal sind es muckelige 13 Grad, die Sonne scheint etwas, noch 5 Grad mehr und man könnte schon draußen sitzen. Die Anhänger von Greta Thunberg tragen gerade in der Innenstadt ihre Plakate aus Pappe durch die Stadt und erinnern da den Klimawandel und an die Erderwärmung. Ich finde gerade einen Dezember mit 12 Grad angenehm. Im 17.Bundesland Mallorca herrscht dagegen gerade Unwetter. Hasimausi hatte mich um einen Shopping Bummel gebeten. Wobei ich in diesem Fall das Wort gebeten mit genötigt übersetzen möchte. Ein Advent Samstag in der City bedeutet für mich: Weihnachtsmarkt, Volle Straßen, Volle Geschäfte. Dazu ein Duftmix bestehend nach Backfisch, Anis Bonbons, Bratwurst, Poffertjes und Glühwein Gerüchen. Das ganze musikalisch untermalt von Osteuropäischen Combos, die schon fast einen Besuch beim HNO Arzt zur Folge haben. Und wenn dann bei Peek Cloppenburg Hasimausi  mir gefühlt das 8. aktuelle Sweet Shirt verkaufen möchte und sich bereits Sorgen um meine Sommergarderobe macht, bin ich physisch und psychisch kurz vor dem kollabieren. Was bleibt ist die Sehnsucht nach einem gastronomischen Betrieb. Sitzen, Trinken, Essen, Erzählen herrlich. Zu meinem Erstaunen landete ich mit meinem Vorschlag (eigentlich war es schon die verzweifelte Bitte eines Verdursteten) bei meiner lieben Dame eine Punktlandung. Als ich dann das Wagner am Mäuerchen vorgeschlagen habe (Fußweg von P C, 4 Minuten) schaute mich Hasimausi verblüfft an. Ihr Abwehrargument: Soll ich etwa Eisbein mit Sauerkraut dort Essen ? kanzelte ich als Vorurteil ab. Da die diversen Systemgastronomen (z.B. Vapiano mit Self Service Spurt) oder Pizza Massen Essen bei L 'Osteria nun wirklich keine Alternative sind und es bis zum attraktiven Primavera Restaurant doch noch 10 Minuten Fußweg sind, willigte meine Dame unwillig ein.  Am späten Nachmittag traten wir ein in ein Traditions Restaurant, wie man es hier kaum noch findet. Die Bilder auf der [hidden link] bilden das sehr schön ab. Gerade noch 2 Tische waren frei, die freundlich Bedienung überließ uns die Auswahl, den Tisch in der Ecke fanden wir urig gemütlich. Umgehend wurden die Karten gebracht (nennt sich hier Speisengaumerie) und die Frage nach den Getränken folgte zeitgleich. Bereits die Bierauswahl überrascht. Veltins Pils als Industrie Bier, aber genau so das Original Uerige Alt aus der Düsseldorfer Hausbrauerei, Zunft Kölsch und Bergisches Landbier. Und der Gag als Aperitif wurden neben einem trockenen Sherry und einem Kürbis Secco auch Pils und Kölsch in 0,1 ltr. Gläsern anboten. Bayern würde einen Lachanfall bekommen. Wir fanden es kreativ lustig. Wobei Hasimausi meinen Vorschlag nicht witzig fand, nämlich das ich mir jetzt 3 Kölsch a 0,1 ltr. bestellen wollte. Sie war der Meinung ich hätte diesen Aperitif Gag nicht verstanden. Frauen sitzen manchmal 2 Meter vom Humor entfernt. Zur Karte. Es war ein Mix aus z.T. gewaltig rustikalen Speisen, wie z.B. Bergische Tapas bestehend aus Landblutwurst und Fleischülze, Pfannkuchen mit Bauchspeckwürfeln, Sülze, Schlachtplatte u.a. mit Bauchspeck, gebratener Blutwurst und natürlich auch das legendäre Eisbein, hier ausgelobt mit 1.100 Gramm. Ich fühlte mich versetzt ins Mittelalter. Diese Gerichte waren wohl damals für Fuhrleute vorgesehen. Wer heute über unsere junge Generation lästert, weil die mit Burgern, Chips, Pommes und Cola viel zu viel Fett essen, dem sei die Frage erlaubt, was denn bitte damals so verzehrt wurde ? Ein 1.100 Gramm Eisbein war bestimmt keine Erfindung von Weight Watchers, selbst wenn davon 50% Knochen sind. Ein weiterer Blick in die Karte zeigte, dass die Küche aber auch zu ganz anderen Gerichten fähig ist. Also keinesfalls nur eine Küche für Kutscher und Hufschmiede und (Achtung wieder ein Vorurteil) für Maurer, Dachdecker, Gerüstbauer. Unter dem Motte gespiegelt und gerührt werden verschiedene Eierspeisen angeboten. Dazu Salate, verschiedenes von der Sau, aber auch gegrilltes vom Weiderind. Für Figur und Kalorien bewusste Damen wirft der Chef auch ein Straußen Steak auf den Grill. Und ganz besonders für Anhänger der klassisch konservativen Küche den Toast Hawaii. Veganer und Vegetarier werden sich hier wohl mehrheitlich mit Getränken begnügen müssen. So ist das eben, wenn das Weiderind das ganz Grünzeug weg futtert. Das es schon fast 17:00 Uhr war entschieden wir uns für keinen City Shopping Snack , sondern für ein frühes Abendessen. Unsere Wahl:  Für meine liebe Dame ein 1/2 Dutzend Weinbergschnecken (7, Euro) und das Steak (22, Euro) vom Strauß. Für den Herrn die Garnelen (10, Euro) und das Rumpsteak (22, Euro) vom Black Angus Rind. Die Bedienung übersah die leeren Gläser nicht und servierte weiter frisches Kölsch für mich. Und für meine Dame Alt aus dem Hause Uerige. Was das Ambiente betrifft fühlte ich mich in eine Zeit versetzt, als es noch Kutschen gab und der Begriff über die Wupper gehen damit begründet wurde, dass auf der anderen Seite der Wupper damals der Friedhof lag. Alles hier war authentisch und nicht künstlich geschaffen. Ein Blick in Richtung der anderen Gäste lies keinen Schluss über eine bestimmte Gästestruktur zu. Noch relativ junge Paare, genau so Best Ager und Silver Surfer Shopper. Ebenso das Kundenklientel von P C, Gerry Weber, Hallhuber, von C A und Deichmann. Eben das ganze Konsumenten Mix das sich Samstags so in der City bewegt. Allerdings wohl auch Menschen, die ein noch handwerklich zubereitetes Essen so mancher Convenience PP (Abkürzung für Pasta Pampe) vorziehen. Die immer aufmerksame Bedienung servierte die Vorspeisen. Beides eine sehr gefällige Optik. Das machte Appetit. Mein Schälchen war gefüllt mit leckeren Garnelen. Der Koch war mit dem Chili Öl nicht sparsam umgegangen, trotzdem überstrahlte das Knoblauch Chili Aroma den Geschmack der kleinen Meeresviecher nicht. Das dazu servierte Ciabatta rundet die attraktive Vorspeise ab. Für 10, Euro ein Klasse Leistung. Ebenso lobte Hasimausi ihre  6 Schnecken vom Weinberg. Ganz klassisch dazu die Kräuterbutter. Auch ihre Vorspeise wurde mit Ciabatta Brot serviert. Mein Dame war zufrieden, dem Himmel sei Dank. Hatte sie doch noch vor einer knappen Stunde zynisch unterstellt sie müsste hier Eisbein (Bäh) verzehren. Hasimausi schmeckte ihr Alt vom Uerige, mir mein Zunft Kölsch sowieso.    Zu den Hauptgerichten. Für Hasimausi das Steak vom Strauß mit einen Pfifferling Sößchen. Dazu Salat und Bratkartoffeln. Das Steak hatte geschätzt gute 200 Gramm, Hasimausi fand es nicht gut, sondern war voll das Lobes, für alles was dort auf dem Teller lag. Sie lobte die Pfifferling Sößchen genau so wie den frischen Salat. Nur die Bratkartoffeln waren ihr zu viel. Und mein Steak ? Gute 200 Gramm, spürbare Röstaromen, auf den Punkt medium well gebraten, ausgezeichnet Fleischqualität. Das hätte ich hier so nicht erwartet. Die Bratkartoffeln schmeckten so wie vor Jahrzehnten bei Omma . Bratkartoffeln offenbar vom Koch noch selber frisch zubereitet und nicht aus dem 30 ltr. Plastik Sack von Gastroservice. Den mächtigen Salatteller überließ ich zu 50% meiner Dame. Man muss die Einnahme vom grünem Futter nicht übertreiben. Das Pfifferlingsößchen das meine Dame so lobte, wurde auch zu meinem Steak serviert, war für mich i.O. Wobei ich gerne zugestehe in den Segmenten Gemüse, Grünfutter und sonstige Felderträge nicht der Spezialist bin. Fast zum Ende des Essens erschien der sympatische Wirt/Inhaber/Koch am Tisch und fragte nach der Zufriedenheit. Wir hatte auch im Ansatz nichts zu kritisieren, ganz im Gegenteil. Wir waren voll es Lobes über diese wirklich gute, handwerkliche Küchenleistung. Dessert ? Fast immer verweigere ich süßes Dessert und ziehe einen Käseteller vor. Leider, leider, leider hier nicht auf der Karte. Trotzdem erspähte ich etwas anderes, reizvolles. Warmer Apfelstrudel mit Vanille Eiscreme und Sahne. So lecker wie sich das anhörte war es dann auch. Das Hasimausi darauf verzichtete war klar. Stichwort: Kalorien. Wie fast üblich reduzierte sie sich auf einen Espresso. Überzeugen konnte ich sie noch von einem Himbeergeist, mich überzeugte ich dazu selber. Fazit: Das Essen war gut, besser als ich es in diesem Wirtshaus erwartet hatte. Gleiches gilt für den Service. Immer einen Blick auf den Tisch des Gastes, flink und freundlich. Tja und dann wäre noch das Ambiente. So viel echte Rustikalität findet man im Rheinland nicht häufig. Für unseren Geschmack zu viel Rustikalität. Trotzdem sollte der Gastronom daran nichts ändern. Das Essen was in Teilen auf der Karte angeboten wird, passt zu dieser Rustikalität. Und umgekehrt das Ambiente zum Essen. Das ist ein ganz großes Stück wie früher und authentisch pur ! Anmerkung: Ich schreibe diese Zeilen am 28.04.2020, also knapp 5 Monate nach dem Besuch in dieser Gastronomie. Also mitten in der Corona Krise. Am Anfang dieser Rezension habe ich gemeckert, gemault und genörgelt über volle Straßen und volle Geschäfte am Samstag Nachmittag in der Innenstadt. Und heute ? Wie sehr habe ich mir in den letzten Wochen volle Innenstädte mit vollen Geschäften und belebten Straßen gewünscht. Doch dieses Scheiß Virus hat uns einen erheblichen Teil unsere Lebensfreude genommen. Restaurants sind jetzt schon seit etwa 6 Wochen geschlossen. Letzte Wochen hatten wir im April Biergarten Wetter. Dort hocken und Freunde treffen, etwas essen, etwas trinken. Nichts davon ist möglich. Freunde mit denen ich digital kommunizieren muss loben die Ruhe zu Hause auf der Terrasse und im Garten. Ist ja okay, aber wie viele Monate soll ich noch auf der Terrasse hocken und eine Ruhe genießen die ich de facto nicht genießen will. Urlaubsplanung 2020 ? Wo bitte, auf der Terrasse oder mit Mundschutz an irgend einem Strand rumlaufen ? Fahr zu Hölle zu Scheiß Virus. Du machst die Menschen krank und schickst weltweit u.U. die Volkswirtschaft in den Ruin. Lieben Gruß an alle GG Freunde und bleibt gesund !!!! "

Landhaus Schönebeck

Landhaus Schönebeck

Heusnerstrasse 23A, 42283 Wuppertal, North Rhine-Westphalia, Germany

Kebab • Deutsch • Getränke • Frühstück


"Alles andere als zufriedenstellend. Wir hatten für 18 Personen reserviert. Vom Bestellen bis zum Essen mussten wir mehr als zwei Stunden warten! Auf unser Anliegen wurden wir nur hingewiesen: „Wir haben eine andere Gesellschaft!“ Nicht einmal die Appetithäppchen, Brot und Quark, wurden gebracht. Nach mehr als 2 1/4 Stunden kam das Essen!! Bei einigen Gerichten waren die Fleischstücke innen roh und kalt! Die Saucen waren eine Maggi-Pampe. Eine mit Pilzen; mit Pfeffer oder Cognac??? Der Service hat auch nicht dazu beigetragen, die Situation erträglicher zu machen. Lassen Sie mich durch; nehmen Sie die Teller weg!!!!! Die Tischanordnung war so, dass 6 Personen aufstehen mussten, wenn einer aufstehen wollte. Die einzige Toilette hatte ca. 1 qm. Ein Albtraum für jemand mit dringendem Bedarf! Das Wasser war kalt, und das billigste Papierhandtuch wurde auf den Boden verteilt. Ehrlich gesagt – nach 3 1/2 Stunden war unsere Familienfeier ruiniert!!! Wenn Sie nicht in der Lage sind, die Anzahl der Personen zu berücksichtigen, sollten Sie keine Reservierungen annehmen. Für 18 Personen ein unvergessliches Erlebnis. Gehen Sie lieber zu einem Fest oder zu einem Griechen; der kann auch Fleisch mit Pommes servieren. Vielleicht versucht er sogar, Ihnen gerecht zu werden, und nicht nur Reservierungen auf Kosten der Gäste anzunehmen. Nie, niemals wieder!"

Zur alten Bergbahn

Zur alten Bergbahn

Sachsenstraße 2, 42287, Wuppertal, Germany

Tee • Deutsch • Terrasse • Vegetarisch


"Hoch oben im betuchten und vornehmen Villenviertel am Wuppertaler Toelleturm befindet sich das Restaurant Zur alten Bergbahn . Bis 1959 diente das Gebäude als Bahnhof und Endstation einer Bergbahn. Dann 1980 eröffnete Klaus Homberg dort mit seiner (Geschäfts) Partnerin Godelieve van Hoofstadt ein Restaurant. Schnell etablierte sich das Restaurant bei den gut betuchten Wuppertalern. Klaus Homberg führt als Gastronom die Alte Bergbahn sage und schreibe 36 Jahre lang, bis zum Jahre 2016. Er galt über Jahrzehnte als der Grandseigneur der Gastronomen in der Stadt an der Wupper. Immer top modisch gekleidet, immer einen Spruch auf den Lippen, denn er kannte fast jeden seiner zahlreichen Stammgäste persönlich sehr gut. Er genoss das Leben in der lokalen Wuppertaler High Society Szene und war dabei tonangebend. Das Restaurant war für ihn ein 24/7 Lebensmittelpunkt. Wobei er gerne zwischendurch mal eben für 2 oder 3 Tage auf Malle eine kurze Auszeit einlegte. Nach 2016 gab es bisher zwei neue Betreiber. Lange waren wir nicht mehr in der Alten Bergbahn . Ich musste Hasimausi zu einem Essen dort erst einmal überreden, denn der Laden war mir schon früher etwas zu steif (O Ton meiner lieben Dame), so ihre leicht ablehnende Haltung. Als wir eintraten, fühlte sie sich sich bestätigt. Erinnerte doch das (ehemalige) gediegene Ambiente teilweise immer noch an die Zeit von vor 10 oder mehr Jahren. Wobei uns ein junger erfrischender weiblicher Service begrüßte. Die Karten wurden gereicht, die Frage nach einem Aperitif wurde gestellt. Ein kurzer Blick in die Karte offenbarte eine übersichtliche Auswahl. Und oh Wunder, Hasimausi orderte einen Aperitif Klassiker aus den 80/90er Jahren, nämlich eine Campari Orange. Ich war verblüfft. Meine Wahl welche eine Überraschung ein Kölsch aus dem Hause Früh. Flott servierte die junge Dame die Getränke, inklusive eines Bruschetta Gruß aus der Küche. Nett, gut geröstetes Ciabatta, belegt mit frischen Tomaten, dezent mit Knoblauch abgestimmt. Nicht aufwendig, aber handwerklich ordentlich. Bei der Auswahl der Vorspeisen taten wir uns zunächst schwer. Sicherlich etwas verwöhnt quälte ich mir die Aussage ab: nicht schon wieder Garnelen in Chili Öl, nicht schon wieder Rindercarpaccio und Entenbrust ist nicht gerade mein Fall. Manchmal wünsche ich mir in Restaurants auch mal Küchenchefs mit etwas mehr Kreativität, denn Garnelen und Rindercarpaccio findet man inzwischen fast auf jeder Karte. Doch meine liebe Dame entdeckte die Alternative.   Die Vorspeisen Variationen des Hauses. Also von allem etwas. Nämlich Carpaccio, Entenbrust und Garnelen. Für je knappe 15, Euro eine hoffentlich richtige Entscheidung. Bei der Wahl für die Hauptgerichte taten wir uns weniger schwer. Wir wurden beide von den Wildgerichten angesprochen. Leider ist hier im Rheinland das Angebot der Wildgerichte fast immer sehr dürftig, warum auch immer. Das war hier in der Alten Bergbahn deutlich attraktiver. Wurde doch ein Hirschrücken und ein Rehrücken offeriert. Also bitteschön, für Hasimausi den Rücken vom Reh (28, Euro), für mich etwas gutes vom Hirsch (26, Euro). Unsere flotte holde Service Maid meinte wir hätten eine gute Wahl getroffen. Und es dauerte auch nicht lange und sie servierte die Vorspeisen. Oh ich war positiv überrascht. Sehr attraktiv und gefällig waren die Garnelen, die Entenbrust und das Carpaccio auf großen Tellern angerichtet. Dazu wurde noch Brot serviert, oder besser gesagt das schon bekannte Ciabatta, dass vorher als Bruschetta diente. Dagegen sprach zwar nichts ganz im Gegenteil. Nur zur Entenbrust hätte ich mir dann doch lieber dunkles Brot gewünscht. Kurz und knapp auf den Punkt gebracht. Die Vorspeise Variationen waren exakt das was wir uns vorgestellt hatten. Nämlich gute Produkte, sorgfältig zubereitet. Wie üblich schaute ich mich um. So in Richtung Ambiente, Flair, Einrichtung etc. Sagen wir es mal so, die Einrichtung war noch sehr klassisch und bestimmt seinerzeit von Klaus Homberg und der First Lady Godelieve van Hoofstadt ausgewählt. Nein das Ambiente wirkte nicht antiquiert oder überholt, auch wenn die farbigen Butzenscheiben in den Fenstern ein Relikt aus der Vergangenheit sind. Nein unwohl fühlte ich mich nicht. Hier lebt eine Tradition, die man hegt, pflegt und bestimmt noch lange so fortsetzt.   Und das Publikum ? Sicherlich fast noch so wie früher. Klassisch, konservativ und nicht ganz unvermögend. Wobei Hasimausi nochmals betonte, dass ihr das alles hier doch immer noch etwa zu steif ist. Ich verteidigte das Flair mit dem Argument, dass das hier nun mal gelebte Tradition ist. Hasimausi regierte darauf mit der progressiven Formulierung: Tradition generiert keine Umsätze, von Tradition kannst Du nicht leben . Soweit die geschätzten betriebswirtschaftlichen Theorien meiner lieben Dame. Die Hauptgerichte: Mein Lieber, der für mich bestimmte Hirsch hatte wohl einen breiten Rücken. Was mir da serviert wurde, waren locker 250 Gramm und noch mehr, eingebettet in einen Haselnussmantel. Passend dazu eine Maronensauce, die sich neben den Hirsch als Spiegel ausbreitet. Dazu ein Gemüse, dass ich gefühlt seit Jahrzehnten nicht mehr gegessen hatte WIRSING. Genauer gesagt RAHMWIRSING. Als bekennender Gemüsegegner muss ich trotzdem sagen überraschend gut. Und das Fleisch des Hirsch ? Wunderbar die Qualität, wunderbar das herzhafte Wildaroma. Einzige Verneigung an eine zeitgemäße moderne Küche war das Süßkartoffel Püree. Warum serviert eigentlich in den letzten Jahren jeder Küchen Zauberer Süßkartoffeln Pommes oder wie hier Süßkartoffel Püree. Hasimausi versuchte mir den Süßkartoffeltrend zu erklären. Die Süßkartoffel sei auf dem Vormarsch ! Meinetwegen ich ziehe trotzdem die heimische deutsche Knolle vor. Hochzufrieden konsumierte ich den Hirsch. Genau so hoch zufrieden war Hasimausi mit ihrem Rehrücken. Auch sie lobte die Qualität des Fleisch mit Mangold. Mit Blick auf ihren wirklich genussvoll angerichteten Teller erlaubte ich mir die zynische Frage, ob auch ihr Püree ein Produkt der Süßkartoffel war. Hasimausi reduzierte sich auf ein: jetzt wirst Du aber albern . Nun gut, wir waren beide sehr zufrieden, auch wenn die Alte Bergbahn atmosphärisch nicht die Welt meiner Dame war, so hat sie das verzehrte Essen noch umfänglich überzeugen können.   Bleibt die Frage nach einem Dessert. Mal wieder sprach mich nichts an. Fällt den Küchenchefs eigentlich nur noch die Creme Brulee ein ? Oder Tiramisu ? Einzig hier herausragend auf der Dessert Karte, das Eis Überraschungsdessert das auf einer 12 er Etagere serviert wird. Allerdings nur für 4 Personen. Sollte ich jetzt hier vielleicht am Nachbartisch fragen, ob man sich an diesem Dessert beteiligt ? Wie oftmals verzichteten wir mal wieder auf ein Dessert. Weil ich nichts passendes und/oder kreatives finden konnte und Hasimausi sich wie immer in der ganzjährigen Diät Dauerschleife befindet. Einzig die flüssige Mirabelle winkt uns aus der Getränkekarte entgegen. Fazit: Ja fast ohne wenn und aber ein guter Gesamteindruck. Dafür 4,5 Sterne. Ebenso für die Sauberkeit, das Essen und den Service. Beim Ambiente tun wir uns schwer. Ja unstrittig sehr gepflegt, aber auch etwas antiquiert Dafür 3 Sterne. Bleibt die Frage, ob wir wiederkommen. Ja ganz sicher, alleine schon wegen der Wildgerichte. Auch wenn beim Ambiente noch Reserven bestehen. Und das PLV gerne dafür 4 Sterne. ps Sehr im Sommer zu empfehlen, die großzügige Außenterrasse. "