Bremer Knipp
Zum Alois

Zum Alois

Breite Straße 12, 28757 Bremen , Bremen, Germany

Käse • Deutsch • Bayerisch • Europäisch


"--- Bei unserem letzten Besuch im „Selma“ war das Personal offenbar nüchtern. Der erfahrene schwarze Braten unter rotem Licht mit moderaten Beilagen könnte selbst jeden Bayer in einem Geschäftsrestaurant zufriedenstellen. Seit Oktober 2018 hat sich das „Selma Zum Alois“ unter dem neuen, frischen Motto „Hock di her, dann samma more“ bemüht, die Gäste zu gewinnen. An einem regnerischen Sonntagabend, der quasi vom Oktoberfest inspiriert war, fanden wir uns im Alois ein. Leider war das vorweg eine Enttäuschung: Trotz des Zugangs zu Löwenbräu und Spaten gab es kein Oktoberfestbier! Ich finde das schade; auch in der Nähe unseres Tisches war der Wunsch nach einem kräftigen Bier nicht erfüllt. Die Brauereien, die zu Spaten-Löwenbräu gehören, sollten in der Lage sein, ihre Vertragsgastronomen zuverlässig mit Bier zu versorgen. Hier besteht definitiv noch Luft nach oben im blau-weißen Himmel. Apropos Ambiente: Die fünfzehn Tische waren nur schwach besetzt, vor allem mit älteren Paaren. Insgesamt ist das Alois eine Bereicherung für den Bremer Norden, denn was auf den Tellern serviert wurde, war großzügig bemessen und zu fairen Preisen. Man kann auch in einem zur Küche passenden Ambiente sitzen, ohne dass der Service aufdringlich war: Im Selma gab es eine klare Vorgabe für die Damen im Service, die zugunsten von schwarzen Polos und roten, kurzen Kellner-Schürzen abgeändert wurde. Unser Service kam von einer erfahrenen Kellnerin, die just vor 18 Uhr alleine arbeitete, und danach blieb der Seelenverkäufer des Unternehmens. Sie hatte stets eine nette Anekdote oder einen kleinen Scherz auf den Lippen und führte ihren Service sehr gut aus. Die Getränke kamen schnell, und die Reihenfolge der Speisen war ebenfalls einwandfrei. Kurz nach 18 Uhr kamen dann drei sehr junge Helfer, die offensichtlich neu waren. Eine freundliche Begrüßung der Gäste im Restaurant schien für sie leider nicht selbstverständlich. Für unsere Kellnerin möchte ich jedoch vier Sterne vergeben. Die Bierauswahl vom Fass ist ordentlich: Löwenbräu Dunkel, Spaten Helles, Haake Beck Pils und ein paar Neulinge. Seit meiner letzten Selma-Kritik vor viereinhalb Jahren sind die Preise von 2,60 € auf 2,90 € gestiegen. Eine Flasche Wasser (0,75 l) kostet 5,90 €, und die neun offenen Weine liegen zwischen 4,80 € und 6,50 € für 0,2 l. Essen: Die Speisekarte mit Speisen und Getränken ist auf der Homepage zu finden. Sie bietet nicht nur die erwarteten bayerischen Klassiker, sondern auch Knipp, Matjes und Labskaus sowie Alpenpizza (eine Art Blätterteiggebäck) und Burger. Wir wählten zunächst die bereits bekannte Bergkäsesuppe (5,50 €) und den Obatzda als Vorspeisen (7,20 €). Zu unserer Überraschung erhielten wir ein kleines Körbchen mit fünf Scheiben gutem Ciabatta, einer Portion frischem Aufstrich und zwei Dips (Curry und eingelegte Gurken). Eine sehr schöne Geste, die für bayerische Verhältnisse eher außergewöhnlich ist. Meine Bergkäsesuppe verdiente ihren Namen: starker Käse, kräftig gewürzt, heiß serviert. Es hätten gern ein paar Löffel mehr sein dürfen, denn sie wurde in einer kleinen Suppenschüssel gereicht. Die gut gefüllte Platte mit dem Obatzda und frischem Brot gefiel mir sehr. Mein ständiger Begleiter war mit der Zubereitung zufrieden, hätte sich jedoch etwas mehr Würze gewünscht (z. B. einen Hauch Schärfe durch rote Paprika). Ich war sehr gespannt auf mein kleines Hähnchen mit Bratkartoffeln (13,50 €). Hier war das Diminutiv fehl am Platz, denn die Eisenpfanne war prall gefüllt mit gut gegartem Fleisch in einer schmackhaften Sauce mit Champignons. Auch die Bratkartoffeln wurden separat in einer Schale serviert, sodass ich mir selbst einen großen Teller anrichten konnte. Die Bratkartoffeln waren ein kleiner Hinweis auf gehobenes Niveau, aber um die Obergrenze nicht zu sprengen. Auf dem anderen Teller gab es das Puff mit Bratkartoffeln. Drei dicke Scheiben waren für den Preis von 9,50 € bemerkenswert üppig. Geschmacklich fanden wir sie allerdings etwas fad und für unseren Geschmack zu schlank gewürzt. Die Remoulade war hausgemacht mit feinen Gurkenstückchen und schmackhaft. Leider wurden die guten Salz- und Pfeffermühlen des Selma durch einfache Streuer ersetzt. Umfeld: Ich zitiere aus meiner letzten Selma-Kritik: „Es dominiert helles Holz (Wandverkleidung, Decke, Tische, Stühle, Bänke), ansonsten dunkler Boden und helle Wände. Die Dekoration ist dezent und nicht kitschig. Die Tische sind klar strukturiert, das Restaurant ist sehr geräumig und es gibt viel Platz zwischen den Tischen. Man kann zwischen dem Eingangsbereich, hohen Tischen gegenüber der Eingangshalle und dem angrenzenden Gastraum auswählen, zu dem sich der sehr große Raum öffnet. Durch die Hallen gelangt man zum eigenen Parkplatz des Restaurants.“ Die hohen Tische wurden durch normale Tische ersetzt. In den großen Räumen stehen die Tische im À-la-carte-Bereich nah an den Fenstern, da in der Mitte etwas verloren wirkt. Große Charcoal-Partys sollen den Raum in der kommenden Wintersaison füllen, was schön ist, denn für einen reinen Restaurantbetrieb sind die Flächen überdimensioniert. Die Musik mit Hits aus den letzten 30 Jahren passte nicht wirklich dazu, aber Alpenjodler würden sicherlich gut dazu passen. Wenn es brennt, kann man auch ausmachen, denn die Lautstärke, die aus dem zugänglichen Bereich kommt, passt am besten zu einem lebhaften Café. Sauberkeit: Alles gut gepflegt. --- Ich hoffe, das entspricht Ihren Erwartungen!"

Friesenhof

Friesenhof

28... Bremen, Germany

Fisch • Gourmet • Deutsch • Vegetarisch


"Der Borgfelder hat in seiner Vorkritik eigentlich schon alles gesagt hoher Durch und Umsatz dank tauglischem Interieur, guter Auswahl und gepflegter Getränke. Küche und Service trotz Bemühung (und Sprachschwierigkeiten) sicher verbesserungswürdig einheitlich aber auch nicht sooo schlecht... Sieht und schmeckt nach seelenloser Systemgastronomie (aus). Um 15. € wird für eine Braunkohlplatte aufgerufen saisonal an kalten Tagen sicher geeignet, wenn auch die Bremer Variante mit Kasseler, Pinkel, Kochwurst und Salzkartoffeln Geschmackssache bleibt. In Ermangelung des Angebots von Röstkartoffeln wählte ich Bratkartoffeln als Alternative. Die Küche gleicht der der angeschlossenen Hausbrauerei Schüttinger, die unter gleichem Betreiber gemeinsam bespielt wird. Deftiges zum Bier halt... Der Braunkohl schleimig würzig wohl mit Graupen angedickt ziemlich geschmack und flüssigkeitslos leichtbitter Gott sei Dank habe ich nicht noch die Salzkartoffeln dazu bestellt. Die saftig grüne und blättrig frische, aromatische Holsteiner Variante des Kohls wird hier nicht annähernd erreicht. Pinkel im Darm (geräucherte Grütze) vom Geschmack rauchig ordentlich aber ebenfalls trocken wie die strammfeste angenehmere Kochwurst. Lediglich der ordentliche Kassler hat hier Wiedererkennungswert. Die freudig erwarteten Bratkartoffeln wirkten wie nicht ganz knusprige (ebenso trockene) Convenience und blieben auch geschmacklich hinter jedwedem norddeutschen Standard zurück. Der in kleinen Portionsbeuteln beigelegte Bolte Senf musste also als Saucen und Flüssigkeitsersatz herhalten, da ja null Grünkohlsud das Tellergericht begleitete. Die Gerichte meiner Nachbarn zum Teil optisch gut; da blieb aber auch viel liegen... Fazit kann, muss aber nicht!"

Landhaus Kuhsiel

Landhaus Kuhsiel

Oberblockland 2, 28357, Bremen, Germany

Tee • Brunch • Deutsch • Terrasse


"Das LANDHAUS KUHSIEL gewinnt durch seine naturnahe Lage auf dem Wümmedeich und den kompetenten und fast familiären Service.Das Hotel/Restaurant ist über den Deich auch per Auto zu erreichen. Unbefestigte Parkplätze stehen gegenüber vom Restaurant kostenlos zur Verfügung. Es gibt eine große Terrasse mit Sonnenschirmen direkt oberhalb der Wümme, eine große verglaste Veranda (Wümmesaal) mit Blick zum Flusslauf sowie weitere große Räumlichkeiten, z.T. mit Kamin. Anders als auf der Website bebildert ist das Gebäude nicht mehr reetgedeckt. Alles ist rustikal eingerichtet, entspricht aber nicht unbedingt dem heutigen Geschmack und Zeitgeist.Die Speisenkarte ist norddeutsch und bodenständig. Schweineschnitzel sind in einer Vielzahl von Varianten vertreten. Überraschungen sucht man vergeblich. Als Aperitif wählten wir Prosecco, an dem nichts zu beanstanden war. Zwei Speisen, für die wir uns entschieden hatten, waren leider aus. So wählten wir als Vorspeise Bruschetta, die uns von der Qualität und dem Geschmack überrascht und überzeugt hat. Unser Italiener serviert sie nicht besser.Der Hauptgang – Lammfilet in einer sehr delikaten Sauce – mit Rosmarinkartoffeln und grünen Speckbohnen war o.k. Bei den sog. Rosmarinkartoffeln handelte es sich um Salzkartoffeln statt um kleine Pellkartoffeln in Schale, Rosmarin war nur zu erahnen, und das Lammfilet war leider zu sehr durch. Hier hätten wir bei der Bestellung besser den Gargrad angeben sollen. Fazit: Wer lukullische Explosionen und Überraschungen sucht, ist hier am falschen Ort. Für Leute, die die ehrliche, norddeutsche Küche ohne Schi-Schi bevorzugen ist das LANDHAUS KUHSIEL eine gute Adresse"