Hausgemachter Sauerbraten
Florian Ritzki Weinwirtschaft

Florian Ritzki Weinwirtschaft

Lübecker Landstraße 18, 23795 Bad Segeberg , Schleswig-Holstein, Germany

Cafés • Asiatisch • Mexikanisch • Vegetarisch


"Wer meine Rezensionen liest, weiß, dass ich viel auswärts esse und mich bemühe fair zu bleiben. Wir sind auf der Durchreise zufällig wegen des Osterverkehrs um Hamburg herum durch Bad Segeberg gekommen und haben im Florian Ritzki Halt gemacht; eine Weinstube weckte unsere hoffnungsfrohsten Erwartungen. Die online abgerufene Speisekarte verriet einen Koch mit höchsten Ambitionen. Überraschend war dann die Location, in einem Anbau eines (Einfamilien? hauses: aber an solchen Orten, an denen sich Leute solide hocharbeiten wollen, wird oftmals am besten gekocht. Man kennt sowas aus Italien vom Gardasee und Umgebung. Vorweg gab es gutes Brot mit einem angenehm milden Hauch von Kümmel, der Dip war für meinen Geschmack zu sahnig. Hier braucht es mehr Mut zu intensiveren Aromen. Die Kinder hatten leider nicht so recht Hunger, weshalb sie die ansprechenden Kindergerichte nicht nahmen, man gibt sich hier aber Mühe den Kindern zweierlei Rahmgemüse und vor allem dreierlei Auswahl bei den Gerichten zu bieten, ein schöner Zug. Beim Grossen kam es dann leider nur zum Dessert, gefüllter Schokokuchen mit roter Grütze, Vanillesoße und eis, ansprechend serviert mit Früchten, Eiswaffeln und Dekor und alles auf Steinplatte, wie es sich in einem Restaurant gehört dessen Inhaber offensichtlich nach höherem greift. Als Gerichte hatten wir die Chili Spaghetti und den Rinderbraten in Barolo Soße mit Wurzelgemüse. Beim Wein reichte es wegen der Autofahrt leider nur zu einem Glas Weinschorle. Die Auswahl der Weine war aber ordentlich, soll hier aber außer der Wertung bleiben, denn wir wollen ja eine faire Kritik und uns auf das Wesentliche konzentrieren. Leider war der Rinderbraten etwas kühl als er serviert wurde. Das war aber nicht so schlimm, er war essbar warm und vor allem waren zwei der drei Stücke auch sehr zart, sodass ich hier von Pech ausgehe, das kann bei Rinderbraten einfach mal passieren, das passiert auch den besten Köchen. Weniger schön war, dass die Barolo Soße ganz leicht übersalzen (nicht versalzen war, weswegen der typische Geschmack des Barolo sich nicht zeigen wollte.Es blieb eine Rindersoße übrig, was sehr schade war. Dem durchdachten und sehr gut zubereiteten Wurzelgemüse und der sehr gelungenen Polenta als Beilagen hätte das Aroma des Barolos sicher gut getan; es blieb leider aus. Die Chili Spaghetti waren pfiffig und scharf, hier würde ich nichts kritisieren wollen. Wie ist also der Gesamteindruck? Ich denke da geht noch was nach oben. Die Gerichte müssen (zumindest in meinem Fall wärmer serviert werden und an der Soße bedarf es Nachbesserungen. Das Mobiliar fand ich jetzt nicht so dolle. Alles in allem: ein empfehlenswertes Restaurant mit Luft nach oben, vier statt drei Sterne gebe ich weil ich überzeugt bin dass es einfach mal Pech war etwas zu viel Salz in die Soße geraten zu lassen. Wer Wurzelgemüse so kann, der kann auch Soßen. Für 5 Sterne reicht es bei diesem Anspruch allerdings nicht. Bewertet wird halt jeder in seiner Liga. Und die ist beim Floria Ritzki schon recht weit oben angesiedelt, wenn auch leider noch deutlich vom Gault Millau Niveau entfernt. Die Toiletten waren sehr sauber. Bitte besuchen Sie dieses Restaurant bei einem Aufenthalt in Bad Segeberg unbedingt."

Alte Schlossbrauerei

Alte Schlossbrauerei

Schloßinsel 3a, 17252 Mirow, Mecklenburg, Germany

Cafés • Pizza • Fast Food • Asiatisch


"Die Schlossinsel Mirow bietet ihren Gästen drei gastronomische Einrichtungen: das Café im Drei-Königinnen-Palais, das Abenteuerrestaurant „Mirower Ritterkeller“ und das etwas versteckte Restauranthotel „Alte Schlossbrauerei“, das am Ufer des Mirower Sees hinter der Johanniterkirche liegt. Aufgrund des schönen Wetters habe ich natürlich auf der Seeterrasse gesessen, weshalb ich nicht viel über das Ambiente der Restauranträume sagen kann. Es wirkte recht modern eingerichtet. Die Plätze auf der Terrasse sind mehr oder weniger von großen Sonnenschirmen geschützt. Der Ausblick auf den See ist idyllisch, und es hätte eine schöne Mittagspause werden können, wenn nicht ein Gast aus Sachsen mit seiner lauten Stimme das gesamte Schlossgebiet in Anspruch genommen hätte, um seine Lebensgeschichte zu erzählen, die seine Familie und Freunde betraf. Aber dafür kann das Restaurant natürlich nichts. Die Speisekarten liegen bereits auf den Tischen, was gut ist, denn es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis man von der eifrig hin- und herlaufenden Servicekraft wahrgenommen wurde. Die Karte bietet Gerichte aus der gutbürgerlichen deutschen und regionalen Küche. Das Angebot reicht von Suppen (2,90 – 4,60 €) über Schnitzelgerichte (alle 9,95 €), einige Rindergerichte (10,30 – 12,60 €), zwei Gerichte aus der Küche (13,70 – 15,20 €), Fisch (15,20 – 18,80 €) sowie Hausmannskost aus Topf und Pfanne (z.B. Rinderroulade, Sauerbraten, Steaks, u.a. (4,90 – 19,90 €)). Außerdem gibt es eine Seniorenkarte und eine Kinderkarte. Die Wartezeit auf mein Essen (ein Bauernfrühstück mit Salat für 9,20 €) hielt sich in einem tolerablen Rahmen. Die Portion war ausreichend, sogar ein wenig gewürzt. Pfeffer und Salz standen auf einigen Tischen, auf meinem jedoch nicht, weshalb ich mir von einem anderen Tisch holen musste, was die aufmerksame Kellnerin mit einem Lächeln zur Kenntnis nahm. Noch geschmackloser war das Dressing des kleinen gemischten Salats, bei dem ich nicht wirklich wusste, wonach es schmeckte. Ich bin kein großer Fan von Salzen, und auch eine etwas dürftige Würze ist für mich in Ordnung, solange der Koch nicht „lieblos“ kocht. Empfohlen werden die Bier-Spezialitäten der Gievitzer Braumanufaktur. Mein schwarzes Pils war äußerst lecker, auch wenn es mit 4,60 € (0,5 l Flasche) nicht ganz günstig war. Sonst gibt es u.a. auch Lübzer Pils, Duckstein und Faßbier im Angebot. Das hat sich gelohnt. Wie gesagt, die Kellnerin hatte wahrscheinlich ein Zeitmanagementproblem. Trotz der erwähnten negativen Punkte ist die „Alte Schlossbrauerei“ einen Besuch wert."

Zur Ochtumbrücke Spille

Zur Ochtumbrücke Spille

Stromer Landstrasse 53a, 28197 Bremen, Germany

Fisch • Suppe • Gourmet • Deutsch


"Zeche unbekannt eingeladen Allgemein: Das Sterben der Kategorie Landgasthaus habe ich schon für Lesum, Hamme und die Bremer Schweiz festgestellt. Aber auch auf der anderen Weserseite haben in den letzten Jahren zwei Traditionsgastronomien, das Fährhaus Wessels wegen Deichbau und Pieper´s Mühlenhaus, geschlossen. Neben zwei Häusern in Hasenbürgen an der Weser, ist das Restaurant Zur Ochtumbrücke, auch kurz nach Wirt und Adresse  Spille Strom genannt, die eigentliche Traditionsadresse links der Weser. Gelegen an der Ochtum, einem beschaulichen Nebenfluss der Weser, mit eigenem Bootsanleger Biergarten, Grillhütte und mehreren Gesellschaftsräumen ist Spille gut für Ausflüge und Feiern geeignet. Die ganzjährige Hausspezialität sind Aalgerichte und in der kurzen Saison Stinte kleiner, lachsartiger Fisch, der im Zeitraum Februar/März von der Nordsee in die Flüsse zum Laichen kommt und dann gefischt wird ; siehe näher die Kritik von Immer wieder gern . Nach langer Zeit sind wir Ende Oktober an einem Samstagabend wieder mit Freunden bei Spille eingekehrt. In  der Gaststube eine Keglerrunde gesetzteren Alters und auch das ansonsten zu beobachtende Publikum in der zweiten Hälfte des Lebens angekommen. Ich habe Spille mit einem sehr gemischten Eindruck verlassen, aber lest bitte selbst. Die Homepage ist nur bedingt informativ [hidden link] . Der Download der Speisekarte funktioniert nicht und die wenigen Fotos gewähren nur einen Blick in eine dekorative Sitzecke der Gaststube und die übrigen, vom Stil her eher nichtssagenden Gesellschaftsräume, werden dem Betrachter vorenthalten. Das Preis-Leistungs-Verhältnis reicht für drei Sterne. Service: An der Theke arbeitete bei unserem Eintreffen gegen 18:00 Uhr der Wirt Kurt Spille, um den ersten Durst der frühen Gäste zu stillen. Im weiteren Verlauf ward er dann nicht mehr gesehen und die drei weiblichen Kellnerinnen mussten auch die Tresenarbeit übernehmen. Damit die leeren Biergläser an unserem Tisch wieder getauscht wurden, musste unser Freund mehrmals am Tresen vorstellig werden. Das muss mit einem deutlichen Sterneabzug geahndet werden. Die drei Damen sehr klassisch gewandet in längeren schwarzen Röcken, schwarzen Westen und weißen Blusen. Dazu ein Schuhwerk, das man nur noch selten zu sehen bekommt: Der vorne und hinten offene, leicht halbhohe Kellnerinnenschuh. Ein schöner, traditioneller Anblick gegenüber den in der Stadt ansonsten vorherrschenden Turnschuhen am Bedienungsfuß. Überzeugen konnte uns vom Auftreten her eine Stammkraft, die freundlich, offen und mit Spaß bei der Arbeit war. Bei den Getränken wartet Kurt Spille mit wie ein Plakat im Windfang zeigt richtig kaltem, gut gezapften Pils auf. Man kann wählen zwischen Haake Beck 0,3 l 2,80 € , Köpi dito und Kräusen 3,00 € . Die Flasche Wasser 0,75 l kommt auf 5,50 € und die wenigen, uninspiriert zusammengestellten Weine z. B. Dornfelder und lieblich, mag aber auch am Publikum liegen haben einen Einheitspreis von 4,00 € für das Glas 0,2 l. Essen: Auch wenn der Download nicht funktioniert, sieht man auf der Homepage die Saisonangebote Grünkohl, Wildschwein , die Aalspezialitäten und die übrigen Kartenangebote, allerdings ohne Preise. Die Karte bietet neben den Aalspezialitäten eine traditionelle Auswahl an Fischgerichten Hering, Scholle, Rotbarsch, Schellfisch, Lachs, Matjes , Nordseekrabben und deftige Hausmannskost Knipp, Sülze, Sauerfleisch, Brathering, Labskaus mit Bohnensalat und Bratkartoffeln als Beilagen. Schnitzel und Steaks für die Fleischesser runden das Angebot ab. Ich hatte mich auf Aal eingestellt, als ich mir auf der Homepage im Vorfeld Appetit geholt hatte. Also die Aalsuppe nach Art des Hauses als Vorspeise gewählt. Positiv zu berichten ist, dass sie gut heiß serviert wurde und eine sämige Konsistenz hatte. Aal konnte man in der zerkochten Einlage mit Wohlwollen in Reiskorngröße entdecken. Da hatte ich mir mehr versprochen. Der Preis lag nach meiner Erinnerung knapp unter 6,00 €. Dann wählten wir recht gemischt unsere Hauptspeisen aus. Einmal gedünsteter Schellfisch, weiters Knipp, Sülze und mein Aal Rasmussen. Die Hausmannskost Knipp und Sülze lag unter 10,00 €, aber mein Aal erinnerlich bei sehr stolzen 29,00 €. Der Bohnensalat in kleinen Schälchen war klassisch, leicht süßlich angemacht und gefiel uns. Auch die Bratkartoffeln, zwar ohne Speck oder Schinkenwürfel gebraten, waren knusprig und frisch.  Es wurde gleich angeboten, Beilagen nachzubringen. Eine Pfeffermühle wurde mir auf meine Bitte hin gebracht. Mein Gericht bestand aus gebratenem Räucheraal in Zitronenbutter. Liest sich erst einmal gewöhnungsbedürftig, war aber eine gelungene Kreation, denn der gute Rauchgeschmack des zarten Aals bildete einen schönen Kontrast zur leicht säuerlichen Butter. Angesichts des Preises muss die Portionsgröße allerdings schon als geizig bezeichnet werden. Ordentlicher bestückt die Teller mit Sülze und Knipp. Geschmacklich ergab meine Verkostung aber nichts positiv Bemerkenswertes: Die Sülze mit sehr magerem Fleisch und standfestem Aspik, aber wenig gewürzt. Das Knipp ungewöhnlich in dünnen Scheiben angebraten. Dadurch war viel Krosses auf dem Teller, aber das quasi Ausbacken machte das Gericht sehr fettig, wie leichter Druck auf meinem Probierhappen zeigt. Auch hier stellte ich keine merkliche Würznote fest. Der Schellfisch war außerhalb meiner Reichweite. Wegen meines gelungenen Aal Rasmussen gebe ich für das Essen 3,5 Sterne. Ambiente: Wir saßen in der Gaststube, weil es dort am heimeligsten ist. Das stimmt zweifelsohne, denn die anderen Räumlichkeiten haben keine besondere Handschrift. Einige der prägenden Elemente in der Gaststube haben sicherlich mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel. Dominant sind der Tresen und die dunkle Deckentäfelung. Die halbhohe Wandtäfelung, Stühle und Tische weisen mehrere andere Holzfarben auf. Es wirkt sehr zusammengewürfelt. Die Tische sind Billigteile und teilweise ausgezogen;  von der Größe her in Ordnung und die Sitzbänke erzeugen Gemütlichkeit, für die ansonsten einiges an Deko an den Wänden wie schöne alte Fotos sorgt. Berichtet wurde, dass das Ansinnen von Kurt Spille, die Gaststube zu renovieren, von Stammgästen mit Entrüstung und erfolgreich zurückgewiesen wurde. Die Toiletten erreicht man durch Türen im Keller. Die Türen sind entweder zu kurz geraten oder es ist ein Lüftungsschlitz über dem Fußboden, der dieser ins Auge springenden Tatsache Funktion verleiht. Im Keller dann moderne Toiletten. Nur das große Loche in einer Fliese in der obersten Ecke auf der Herrentoilette bannt den Blick und Spinnenweben zeigen sich im sanften Luftzug der Öffnung. Sauberkeit: Neben dem Fliesenloch habe ich nichts Anzukreidendes feststellen können.  "

Gorch Fock Timmendorfer Strand

Gorch Fock Timmendorfer Strand

Strandallee 152, 23669 Timmendorfer Strand, Schleswig-Holstein, Germany

Kebab • Fast Food • Vegetarisch • Mexikanisch


"Das Gorch-Fock wurde uns von der Pension nebenan empfohlen. Wir wurden von mehreren Michelin-Aufklebern, die bis 2014 an der Tür prangen, empfangen. Das Restaurant macht einen sehr netten Eindruck. Der freundliche Oberkellner zeigte uns gleich unseren zuvor reservierten Tisch. Das Baguette war sehr lecker und wurde mit Schmalz serviert. Die Krabbensuppe machte einen guten Eindruck, war allerdings mit etwas zu viel Mehl gekocht, dafür aber gut gewürzt. Der Pannfisch mit Bratkartoffeln und Dijon-Senfsauce sowie die Salate vom Buffet? Naja! Gerade wenn es Tiefkühlfisch ist, sollte man vorsichtig braten, sonst wird er schnell trocken. Die Sauce war lecker. Zum Pannfisch gehört eigentlich Speck; wenn nicht auf dem Fisch, dann vielleicht in den Bratkartoffeln – das bringt auch Würze. Schön, dass die übliche Orangenscheibe fehlte. Allerdings hätte der Pfanne ein Farbtupfer gut getan. Das Salatbuffet sollte eventuell überdacht oder überarbeitet werden. Abgesehen vom fertigen Cole Slaw und Kartoffelsalat gab es alles ohne Marinade. Die Dressingtöpfe hatten bereits angetrocknete Ränder (18:30 Uhr). Oliven und Thunfisch waren ohne jeglichen Tropfen Öl oder Kräuter. Marinierte Oliven mit Stein, frischem Rosmarin, Thymian und Knoblauch schmecken einfach köstlich – auch zum Käse-Dessert danach. Der Tee wurde in der Kaffeetasse serviert. Ronnefeldt hat auch Teetassen im Sortiment. Vielleicht könnte der Chef auch mal ein paar saubere, gebügelte Kellner-Schürzen spendieren. Ich wünsche eine angenehme Wintersaison mit vielleicht nicht so kritischen Gästen wie uns."