Koch's - Speisekarte

Bankgasse 16, 82467 Garmisch-Partenkirchen, Germany

🛍 Cafe, Vegan, Deutsch, Saisonal

4.6 💬 223 Bewertungen

Telefon: +4988219698999

Adresse: Bankgasse 16, 82467 Garmisch-Partenkirchen, Germany

Stadt: Garmisch-Partenkirchen

Gerichte: 19

Bewertungen: 223

Webseite: https://gutbuchwies.de

"„Gehoben, regional, kreativ und raffiniert“, mit diesen Attributen versah vor etwa einem Jahr der um abgedroschene Phrasen nie verlegene Autor dieser Zeilen das „Koch`s“ im Herzen Garmischs im Rückblick auf ein überaus gelungenes Abendessen, das seinerzeit den Abschluss eines unvergessenen Tages bilden sollte. Der diesjährige Besuch sollte diesmal am Anfang unserer oberbayerischen Urlaubswoche stehen, Obachts Schatzl hatte sich frei genommen und somit sollte dieses Highlight auch zusammen genossen werden können, soweit Obachts Plan. Zunächst einmal aber musste vorab ein angemessen großes Hallo mit vielen Umarmungen zelebriert, unsere ess und trinkbaren Mitbringsel überreicht sowie der neue vierbeinige Familienzuwachs mit einem monströsen Knochen und einem Pfund Hundekekse bestochen und hernach geknuddelt werden. Monate hatte ich mich auf diesen Abend gefreut und konnte noch gar nicht richtig glauben, wieder da zu sein, das letzte Jahr ist wahrlich wie im Fluge vergangen und Ruhe und bewusster Genuss außerhalb der eigenen vier Wände kamen wieder einmal viel zu kurz. Gemeinsam ging es also voller Vorfreude auf in den Garmischer Abend, gegen halb neun trafen wir uns vor unserem Hotel, das Koch´s liegt – wie fast alles im Ort – nur wenige Schritte entfernt, das Restaurant liegt abseits des Haupt Touristen Stroms der Fußgängerzone, was aber abends nach Ladenschluss ohnehin keinen Unterschied macht. Im Gegensatz zum letzten Besuch war es an diesem Montagabend nicht proppenvoll, sondern wir sollten die einzigen Gäste bleiben, was ich mitunter etwas bedrückend finde, aber das sollte der Stimmung am Tisch keinen Abbruch tun.   Freundlich und herzlich fiel sie dann auch aus, die Begrüßung des Betreiber Ehepaares Koch, der junge Kellner, den ich aus dem letzten Jahr noch positiv in Erinnerung hatte, sprang zur Seite und bot höflich an, uns unsere Jacken abzunehmen. Die Wahl des Tisches war ideal, von meinem Platz hatte ich durch die großzügig dimensionierte Scheibe einen guten Blick in die hinter ihr liegende Küche, linkerhand beglückte der nett anzuschauende Bar Bereich das Auge des Kritikers. Die Karten wurden gereicht, eine wohltuend überschaubare, dennoch viel Bandbreite bietende Auswahl regionaler Zutaten und Rezepturen, wobei man sich stets wohltuend von der bayerischen Wirtshausküche abhebt ohne die heimische Kulinarik zu verleugnen. Im Gegenteil, so findet sich dort z.B. ein Gericht mit Huchen, eine Art hiesiger Lachs aus einer nachhaltigen Fischerei in einer Nachbargemeinde, schwer zu bekommen da vom Aussterben bedroht und der Fang folgerichtig strengstens kontrolliert wird. Die Gliederung vorbildlich, ein sechsgängiges Degustationsmenü wird von einer etwa 12 Gerichte umfassenden kleinen à la carte Sektion komplettiert. Die Gänge lassen sich munter aus beiden Teilen der Karte einzeln bestellen und so nach Gusto zusammenstellen, der Großteil immer in Menü oder à la carte Portion verfügbar, was für zusätzliche Flexibilität sorgte. Leider war die von Obacht und mir anvisierte Vorspeise „Schwarze Linguine AOP mit Scampi“ nicht verfügbar, weil man keine frischen Meeresfrüchte bekommen hatte, Frau Koch war allerdings engagiert bei der Sache eine Alternative anzubieten.   Aperitif Amuse Zum Aperitif empfahl Frau Koch einen Bellini mit frischem Pfirsichpüree, einer meiner Sommer Lieblinge, da sagte ich nicht nein, Madame sollte auch nicht leer ausgehen, ihr wurde problemlos eine alkoholfreie Variante angeboten. Herrlich gekühlt erreichten diese den Tisch, wir stießen an und wohlige Entspannung machte sich innerlich breit, was für ein schöner Moment. In angenehmen zeitlichen Abstand nach der Aufgabe unserer Bestellungen erreichte neben frischem Brot ein nett anzuschauender Gruß aus der Küche den Tisch. Im Gegensatz zur senflastigen Offerte aus dem letzten Jahr setzte man diesmal passend zu den hochsommerlichen Temperaturen auf erfrischende Kühle und Bitternoten. Ein kaltes Gurkencremesüppchen und ein kleiner Löffel von Ochsenzungensalat wurde gereicht, letzterer überzeugte mit absoluter Frische und gutem Fleischgeschmack, dazu eine süß saure Abschmeckung, die entfernt an Gurkenwasser erinnerte, im positiven Sinne wohlgemerkt. Mit dem kalten Süppchen hatte ich gleich zwei persönliche Probleme; ich mag – mit Ausnahme einer wirklich guten Vichyssoise keine kalten Suppen und Gurken sind mir ein Graus. Ich probierte dennoch und musste feststellen, daß das flüssige Küchenprodukt und ich keine Freunde werden sollten. Diese Gurkenbitterkeit in Verbindung mit der Temperatur hatte etwas von einem allzu gesund geratenen Smoothie für mich gönnerhaft schob ich das Gläschen zu Madame. Am von Gurkenunverträglichkeit ansonsten nicht betroffenen Tisch herrschte allerdings Zufriedenheit mit dem Süppchen, persönliche Abneigungen kann ich dem Restaurant sicherlich nicht anlasten, das war einfach Pech. Umso mehr freute ich mich auf die Vorspeisenalternative, die bald den Tisch erreichen sollte, vorab wurde der vorbildlich temperierte Wein serviert. Der Service war dank der Tatsache, daß wir der einzige Tisch waren, rückblickend auf einem Niveau anzusiedeln, das man sonst so wohl nur bei hochklassigen Private Dining Abenden mit handverlesener Mietbrigade vorfindet. Linguine mit Lachs – 11,80€ 2016 Breuer Gris Grauer Burgunder, Weingut Georg Breuer, Rheingau, Deutschland – 0,2l zu 5,80€ Visuell ansprechend wenn auch in seiner Präsentation nicht außergewöhnlich, olfaktorisch zurückhaltend, nur der Fisch und der frische Dill schafften es sich in der Nase bemerkbar zu machen und nicht etwa kitzelnd weil ich diese halb in den Teller tunkte. Ein erster Löffel mit Fisch und etwas Sauce fand seinen Weg auf den Gaumen und dieser zeigte sich leicht enttäuscht. Der Fisch war gut gegart und nicht trocken, allerdings wurde dieser in keiner erkennbaren Weise gewürzt und auch die dünnflüssige Sauce, die mit beherztem Wermut Einsatz entstand, wusste leider außer diffus süßlichen Noten mit einem Hauch von Dill geschmacklich ebenso wenig beizutragen. Die hausgemachte Pasta konnte zudem nicht viel mit Saucen anfangen, leider waren diese nicht in der Lage selbige aufzunehmen, was die blassen sensorischen Eindrücke zusätzlich verstärkte. Ich wollte an diesem Abend die gelöste Stimmung nicht durch Meckereien am Essen stören und behielt meine Kritik für mich. Als ich jedoch zwei Tage später mit Obacht! noch einmal über das Gericht sprach, stellten wir fest, daß wir es geschmacklich beide exakt gleich empfunden hatten, daher erwähne ich es ohne jegliche Beschönigung. Vielleicht fiel das Sößchen auch deshalb so unangenehm blass auf, weil wir uns mit der AOP Variante einen vergleichsweise ausgesprochenen linken Haken auf die Geschmacksknospen ausgesucht hatten. Versöhnend der von Frau Koch angeratene graue Burgunder, seine feine Frucht war eine durchaus passende Begleitung zu Fisch und hob sich positiv von allzu „fetten“ Vertretern seiner Zunft ab. Madame labte sich in diesem Gang an einem kleinen Salat, der sich seine hübsche und aufwändige Anrichte mit 8,80€ bezahlen ließ. Dieser mundete, allerdings wurden sehr essigsaure Noten im Dressing bemängelt. kleiner gemischter Salat   Rinderhüfte mit Röstkartoffeln und Cognac Pfeffer Rahmsauce – 24,80€ 2014 Eguren Ugarte Crianza, Garnacha Tinta Tempranillo, Bodega Eguren Ugarte, Rioja, Spanien – 0,2l zu 5,80€ Hüftsteak mit Cognac Pfeffer Rahmsauce und Röstkartoffeln Der Teller verströmte durchweg appetitliche Noten von grünem Pfeffer und Röstaromen, auch optisch durchaus ansprechend, wenn ich es auch angesichts der herrlichen Garstufe sehr schade fand, daß man die Sauce so rustikal und großzügig über das in dicke Tranchen geschnittene Fleisch gab und es damit in großen Teilen verdeckte. Da gab es dann doch eine gewisse Diskrepanz zum filigran drapierten Salat, die sich auch in Madames Hauptspeise zeigen sollte. Das Fleisch war derart gleichmäßig rosa gegart, daß ich durchaus an Sous Vide glaube, leider wurde für meinen Geschmack viel zu zurückhaltend in der Pfanne nachgebraten, die gewünschte Maillard Reaktion hatte gerade erst begonnen ihr gutes Werk zu tun. Das Fleisch im Eigengeschmack gut aber einen Hauch zurückhaltend, zudem in der Konsistenz mir etwas zu bissfest, wohlwissend hier kein Filet zu verspeisen, aber Hüfte ist bei „mageren“ Rassen mit wenig Marmorierung oftmals ein Problem, zumal bei den deutschen, auf Milchproduktion gezüchteten – dennoch ein gutes Stück Fleisch und damit Jammern auf einem dem Standard des Restaurants angemessenen Niveau. Für die erhoffte große Opulenz auf der Zunge sorgte aber die nach allen Regeln der Kunst gekochte Soße: ein kräftiger Fond, ein großzügiger Schluck Cognac, beherzter Einsatz von grünem Pfeffer – damit schmeckt auch Bauschaum auf Toast. Köstlich auch die Röstkartoffeln, in diesem Fall war weniger wirklich mehr, die nur mit Meersalz gewürzten, ideal gebratenen Drillinge hielten sich angenehm im Hintergrund und waren zusammen mit der Pfeffersauce genossen ein kleiner Hochgenuss. Zu diesem Gang empfahl Frau Koch zwei unterschiedliche Rotweine, ich entschied mich für Vertrautes aus Spanien, eine schöne Cuvée aus Garnacha und Tempranillo hat noch keinem Steak geschadet. Auch fiel positiv auf, daß der Wein genügend Zeit zum Atmen hatte, er war auch ohne Dekanter auf den Punkt, was bei dem relativ jungen und unkomplizierten Wein keine allzu große Überraschung war. Der Wein gefiel mir sehr gut, rote reife Frucht mit gut eingebundenem Barrique, ein wunderbarer Begleiter zur Sauce. Rechts neben mir vergnügte Frau sich an Wildschwein auf Rahmsauce mit Serviettenknödeln (19,80€ , es schmeckte ausgesprochen gut, allerdings empfand ich auch hier die Anrichtung gemessen am Anspruch und sonstigem Standard des Restaurants als vergleichsweise rustikal. Koch´s Kaiserschmarrn – 7,80€ Den Kaiserschmarrn hatte ich noch aus dem letzten Jahr in köstlicher Erinnerung und auch diesmal sollte ich nicht enttäuscht werden. Mit dem Duft, den der Teller verströmte, könnte man mich aus jedem noch so tiefen Koma wecken.  Stefan Koch hat diesen alpenländischen Klassiker etwas abgewandelt, er zerrupft ihn nicht in der Pfanne sondern backt ihn in einer Form und zerteilt ihn mit dem Messer ihn gleichmäßige Quader – nett anzuschauen.  Zur Mehlspeise gesellte sich ein erfrischend säuerliches, stückiges Aprikosen Ragout, das zusammen mit dem süßen, lockeren Schmarrn genossen eine ideale Balance von Süße und Säure schaffte. In lebhafter Erinnerung blieb auch diesmal die leicht knusprige, karamellisierte Oberfläche des Teiges, was einen netten texturellen Akzent darstellt. Spät war es geworden, wir plauderten noch ein wenig mit Herrn Koch, einen hochwertigen Obstbrand aus Tirol nach Wahl spendierte der redselige Gastronom noch, den wir gemeinsam im Stehen an der Bar einnahmen. Und so ging er dem Ende entgegen, der erste von sieben fast schon unangenehm schönen Abenden, zufrieden und vorfreudig auf die vor uns liegende Woche blickend ging es auf den kurzen Fußmarsch in Richtung unseres gemütlichen Hotelzimmers mit seiner Postkarten Aussicht. Fazit Die Bewertung der einzelnen Gänge wäre 2,5 für die Vorspeise, gefolgt von 4 für das Fleisch und einer klaren 5 für das Dessert. Somit komme ich diesmal trotz der Schwächen, die ich in Häusern mit gehobenem Niveau schon immer vergleichsweise detailliert schildere und sich somit manche Essen negativer lesen, als sie es im Gesamtbild waren, auf knappe vier Sterne für das Essen. Den Service kann man nur mit fünf Sternen bewerten, was wie gesagt aber auch daran lag, daß wir die einzigen Gäste waren und somit die ungeteilte Aufmerksamkeit von Frau Koch und des jungen Mannes vom Fach genießen konnten. Das Ambiente hat sich nicht geändert, hier bleibe ich bei vier Sternen, ebenso wie mit fünf Sternen für die makellose Sauberkeit in allen einsehbaren Bereichen, inklusive der Küche. Beim PLV bin ich diesmal bei soliden vier Sternen, speziell der Rotwein ist angesichts des günstigen Flaschenpreises doch etwas sehr selbstbewusst kalkuliert. Ich freue mich trotz aller hoffentlich fair vorgetragenen Kritik auf ein Wiedersehen im nächsten Jahr, zumal mit Obacht! und ihrem liebenswertem bayrischen Original Schatzl, mit Euch hat es wieder großen Spaß gemacht, danke für die Zeit, die Ihr Euch genommen habt, es war uns eine große Freude."

Jose Jose

Das war ein erstaunliches Erlebnis mit einem großartigen Service. Das Essen ist phänomenal. Ich kann diesen Ort sehr empfehlen.

Adresse

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Bewertungen

Annalicia
Annalicia

5-Sterne, OMG, ESSENSPARADIES! Im Ernst, das ist erstklassig und die 1-Sterne-Bewertung kam von einer verrückten Person. Das ist kein Restaurant, in das man einfach geht, das...


Adam
Adam

Dies war das beste Restaurant, in dem wir während unserer zweiwöchigen Reise durch Europa mit vielen Zwischenstopps gegessen haben. Ein absolut unglaubliches Essen. Unsere Kellnerin, Oly, war...


User
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„Gehoben, regional, kreativ und raffiniert“, mit diesen Attributen versah vor etwa einem Jahr der um abgedroschene Phrasen nie verlegene Autor dieser Zeilen das „Koch`s“ im Herzen Garmischs im Rückblick auf ein überaus gelungenes Abendessen, das seinerzeit den Abschluss eines unvergessenen Tages bilden sollte. Der diesjährige Besuch sollte diesmal am Anfang unserer oberbayerischen Urlaubswoche stehen, Obachts Schatzl hatte sich frei genommen und somit sollte dieses Highlight auch zusammen genossen werden können, soweit Obachts Plan. Zunächst einmal aber musste vorab ein angemessen großes Hallo mit vielen Umarmungen zelebriert, unsere ess und trinkbaren Mitbringsel überreicht sowie der neue v...


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„Gehoben, regional, kreativ und raffiniert“, mit diesen Attributen versah vor etwa einem Jahr der um abgedroschene Phrasen nie verlegene Autor dieser Zeilen das „Koch`s“ im Herzen Garmischs im Rückblick auf ein überaus gelungenes Abendessen, das seinerzeit den Abschluss eines unvergessenen Tages bilden sollte. Der diesjährige Besuch sollte diesmal am Anfang unserer oberbayerischen Urlaubswoche stehen, Obachts Schatzl hatte sich frei genommen und somit sollte dieses Highlight auch zusammen genossen werden können, soweit Obachts Plan. Zunächst einmal aber musste vorab ein angemessen großes Hallo mit vielen Umarmungen zelebriert, unsere ess und trinkbaren Mitbringsel überreicht sowie der neue v...


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„Gehoben, regional, kreativ und raffiniert“, mit diesen Attributen versah vor etwa einem Jahr der um abgedroschene Phrasen nie verlegene Autor dieser Zeilen das „Koch`s“ im Herzen Garmischs im Rückblick auf ein überaus gelungenes Abendessen, das seinerzeit den Abschluss eines unvergessenen Tages bilden sollte. Der diesjährige Besuch sollte diesmal am Anfang unserer oberbayerischen Urlaubswoche stehen, Obachts Schatzl hatte sich frei genommen und somit sollte dieses Highlight auch zusammen genossen werden können, soweit Obachts Plan. Zunächst einmal aber musste vorab ein angemessen großes Hallo mit vielen Umarmungen zelebriert, unsere ess und trinkbaren Mitbringsel überreicht sowie der neue v...


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„Gehoben, regional, kreativ und raffiniert“, mit diesen Attributen versah vor etwa einem Jahr der um abgedroschene Phrasen nie verlegene Autor dieser Zeilen das „Koch`s“ im Herzen Garmischs im Rückblick auf ein überaus gelungenes Abendessen, das seinerzeit den Abschluss eines unvergessenen Tages bilden sollte. Der diesjährige Besuch sollte diesmal am Anfang unserer oberbayerischen Urlaubswoche stehen, Obachts Schatzl hatte sich frei genommen und somit sollte dieses Highlight auch zusammen genossen werden können, soweit Obachts Plan. Zunächst einmal aber musste vorab ein angemessen großes Hallo mit vielen Umarmungen zelebriert, unsere ess und trinkbaren Mitbringsel überreicht sowie der neue v...


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„Gehoben, regional, kreativ und raffiniert“, mit diesen Attributen versah vor etwa einem Jahr der um abgedroschene Phrasen nie verlegene Autor dieser Zeilen das „Koch`s“ im Herzen Garmischs im Rückblick auf ein überaus gelungenes Abendessen, das seinerzeit den Abschluss eines unvergessenen Tages bilden sollte. Der diesjährige Besuch sollte diesmal am Anfang unserer oberbayerischen Urlaubswoche stehen, Obachts Schatzl hatte sich frei genommen und somit sollte dieses Highlight auch zusammen genossen werden können, soweit Obachts Plan. Zunächst einmal aber musste vorab ein angemessen großes Hallo mit vielen Umarmungen zelebriert, unsere ess und trinkbaren Mitbringsel überreicht sowie der neue v...

Garmisch-Partenkirchen

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Kategorien

  • Cafe Genießen Sie unsere lebendige Cafè-Auswahl, die eine Vielzahl an frisch gebrühten Kaffees, kunstvoll gefertigten Tees und köstlichen Backwaren bietet und mit einer gemütlichen Atmosphäre für ein angenehmes Esserlebnis kombiniert wird.
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  • Saisonal Jahreszeitliche Köstlichkeiten, inspiriert von den frischesten Zutaten und lokalen Ernten. Genießen Sie eine kuratierte Auswahl an Gerichten, die die Aromen und Düfte jeder Jahreszeit feiern und jedes Mal etwas Neues und Aufregendes bieten, wenn Sie uns besuchen.

Ausstattung

  • Cafe
  • Fernsehen
  • Sitzplätze Im Freien

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Bungalow 7

Bungalow 7

Alpspitzstr. 7, 82467 Garmisch-Partenkirchen, Germany

Sushi • Kneipen • Amerikanisch • Meeresfrüchte


"Der Unmengen an Interpretationsraum bietende Titel „Lifestyle Restaurant“ scheint in Garmisch Partenkirchen momentan hoch im Kurs zu stehen, neben dem erst kürzlich von mir rezensierten „4Eck“ rühmt sich auch das „Bungalow 7“ dieses dehnbaren Attributes auf seiner Website.   Lifestyle, tja, wenn man so will ist letztendlich jedes Restaurant ein „Lifestyle Restaurant“ oder?   Ob die Pommesbude oder der Drei Sterne Tempel, alles ist schließlich Ausdruck von Lebensart und Vorlieben, quer durch alle Küchen und Geldbeutel, ich finde den Begriff daher unfassbar hohl, nichtssagend und überflüssig.   Das war aber mitnichten der Grund dafür, dass wir am Abend unserer Anreise statt in der hier beleuchteten „Lifestyle Location“ zu weilen – Obachts eigentlicher Plan – lieber bajuwarische Lebensart in meinem geliebten Bräustüberl pflegten, die Vorfreude auf Pfannkuchensuppe Co. war schlicht zu groß.   Aber bereits am nächsten Mittag sollten wir nach einem ersten Bummel durch den Ort mehr oder weniger zufällig hier landen, was durchaus Lust auf weitere Besuche machen sollte und wir am darauffolgenden Sonntag auch in die Tat umsetzten – daher erfolgt heute eine Kritik zu zwei Besuchen.   Der Tag sollte aber zunächst sehr beglückend beginnen, es war mein Geburtstag und im Frühstücksraum wartete ein liebevoll geschmückter Tisch auf mich, außerdem wurde ich mit einem köstlichen, frappierend an den legendären Kosaken Zipfel erinnernden Gebäck aus einer hervorragenden örtlichen Konditorei bedacht – hoch leben die liebevoll geführten kleinen Hotels in Familienhand! Der Kosakenzipfel :   Das reichhaltige Frühstück und das nicht gerade leichte Konditoren Werk bildeten eine gute Grundlage für den Tag, aber nach dem erwähnten Bummel sollte sich gegen 14 Uhr dann doch der berühmte „kleine Hunger“ melden.   1. Besuch Außenansicht   Das Bungalow7 war da in unmittelbarer Nähe, machte von außen einen einladenden Eindruck, die Karte gefiel, kurzentschlossen traten wir ein und fanden einen ruhigen Ecktisch.   Was von außen betrachtet einen durchaus stimmigen Anblick abgibt mit dem zeitgeistigen Outdoor Mobiliar und der einladenden Glasfront, mutet innen bei näherer Betrachtung bisweilen etwa skurril an.   Der Kachelboden atmet 80er Kellerbar Flair, ebenso manche Tische und deren hölzerne Trenner, die Bar könnte so auch in einer Fake Hafenkneipe für englische Touristen in Benidorm stehen, die Decke beschreit alpine Hüttengaudi, keine Frage also, das eine prominent platzierte Flagge Neuseelands in diesem eklektischen Ensemble ultimativ Sinn ergibt. Gastraum Bar Während ich dies bereits in Gedanken vorformulierte, riss mich eine freundliche Stimme aus meinen latent amüsierten Ambiente Gedanken, eine freundliche ca. 30 jährige Service Dame begrüßte uns herzlich und reichte die Karten. Neben ihr war noch ein ebenfalls leger gekleideter, nicht minder freundlicher junger Mann Anfang 20 zugegen, der später noch sehr angenehm auffallen sollte.   Die unkomplizierte, überschaubare Karte ließ die Hoffnung wachsen, das man hier nicht aus dem großen Eimer kocht, das Prädikat „hausgemacht“ findet sich nicht nur an einer Offerte. Man beachte die FAQs : Beim Angebot selbst geht man auf Nummer Sicher, eine Handvoll wohlklingender Burger, einige durchaus kreative Flammkuchen Varianten, ein kleiner Salat Baukasten, ein Hauch BBQ Americana in Gestalt von Babyback Ribs und Buffalo Drumsticks, ein unvermeidlicher Apple Pie im Dessert – in gut gemacht schmackhafte Alltags Küche mit Soul Food Potential.   Beim ersten mittäglichen Besuch war uns nur nach einem kleinen Snack, Madame wählte einen Flammkuchen, mich sprangen die Buffalo Drumsticks an, dazu zwei Spezi, freundlich plaudernd nahm man unsere überschaubare Bestellung entgegen.   Mich überraschte, das man im Heimatland der „Spezi“ nicht das Original im Angebot hat, sondern sich auf das weit weniger charmante Produkt des globalen Brause Riesen aus Atlanta verlässt, das gepflegt mit Eis und Zitrone servierte Soft Getränk (0,3l  zu je 3,20€ erfüllte jedoch auch seinen Zweck.   Nach etwa 20 Minuten wurde serviert, wobei ich den Flammkuchen optisch zunächst als eher enttäuschend betrachtete, meine Hühner Schlegel glänzten mich hingegen verheißungsvoll an und verströmten äußerst appetitanregende Düfte.   Flammkuchen „Classic“ in klein, 6,40€ Flammkuchen „Classic“ klein   Meine Begleitung lobte ihren mit Zwiebeln, Sour Cream und Südtiroler Speck belegten Flachling jedoch nach dem ersten Happen und mampfte sichtlich zufrieden vor sich hin.     Ich probierte etwas später ein großes Stück, weil sie ihn nicht schaffte und konnte die Zufriedenheit trotz der blassen Optik gut nachvollziehen: Der knusprige Boden in idealer Dicke, die Sour Cream feinwürzig abgeschmeckt, der fast schon zu großzügig bemessene Speck aus Alto Adige von hervorragender Qualität eine sehr leckere Angelegenheit die vielleicht noch der Optik halber ein paar Sekunden mehr im Ofen vertragen hätte.   Meine Buffalo Drumsticks kennt man klassisch eher als Buffalo Wings, also Flügel statt Bollen, einem in den USA äußerst beliebten Klassiker, den man in jeder Sportsbar oder Bowlinghalle bekommt.   „Original Buffalo Style Chicken Drumsticks“ – 7,90€ Original Buffalo Style Chicken Drumsticks“   Die vorab gewürzten Flügel werden frittiert und hernach in Buffalo Sauce, einer essig und cayennelastigen Sauce mit hohem Butteranteil, geschwenkt.   Dazu reicht man in der Regel einen Blauschimmelkäse Dipp mit Sellerie und Karottensticks sowie weitere mehr oder weniger scharfe Saucen für die Wings – alles in allem eine sehr glücklich machende Sauerei aus der Kategorie „bierbegleitende Speisen“.   Mir persönlich waren die Hühnerbeine etwas zu groß geraten, ich hätte entweder kleinere Unterschenkel oder eben klassisch Flügel genommen, sie lassen sich wesentlich besser essen und das Verhältnis von Sauce zum Fleisch pro Biss ist stimmiger, vom Dippen selbst ganz zu schweigen.   Ein erstes Probieren begeisterte dennoch, ich habe bislang hierzulande noch nie derart authentische Buffalo Sauce gegessen, man traut dem deutschen Gaumen was Essig und Cayenne angeht einfach keinen Wohlwollen zu oder weiß es nicht besser, meist geht es in die Richtung „pikante BBQ Sauce“.   Speaking of which: Aus Neugier hatte ich die hausgemachte „Smoky BBQ Sauce“ zu einem Euro Aufpreis dazu bestellt und war durchaus angetan, schöne Balance von süß, sauer und salzig mit leichter Hickory Note, das geht viel schlechter aber auch noch besser, obere Mittelklasse im BBQ Saucen Universum.   Auch sehr gelungen war der Blauschimmelkäse Dipp, absolut hausgemacht mit richtigen kleinen Brocken, dadurch fest und stückig in der Textur, eine kleine, leicht gekühlte Köstlichkeit.   Die für mich leider nur bedingt essbar war (ich tunkte schließlich frevelhafter Weise die Drumsticks darin , weil die Rohkost, die eigentlich dazu gehört, nicht aus Karotten und Sellerie bestand sondern aus Gurken – kreisch, ich hasse Gurken.   Dennoch war ich happy, das ich diese nicht erwartet hatte und warum ließ ich den netten jungen Kellner beim Abräumen wissen; er war sehr interessiert und versprach es an die Küche weiterzugeben.   Ob und wie Kritik weitergegeben wird, ist ja manchmal sehr fraglich, hier aber wurde ich zufällig Zeuge dieses Weitergebens, als ich von der – bemerkenswert sauberen – Toilette im Keller zurückkehrte, wo ich mir nach der Fingerfood Schlacht (selbstredend hat meine helle Hose Kampfspuren davon getragen…. die Hände wusch.   Der Weg führte an der Küche vorbei, die Türe halb offen:     Kellner: „Gast war sehr zufrieden, hat die Buffalo Sauce sehr gelobt, meinte aber er hat keine Gurken erwartet, da kommen wohl in USA immer Karotten und Sellerie zu.“   Koch: „Ja das stimmt auch, aber wir hatten…“ (Rest ging im Küchenlärm unter und ich wollte nicht lauschen…   Vielleicht endete der Satz mit „grade keine mehr da!“, man weiß es nicht, zumindest hat mich gefreut, wie man hier Feedback weitergab, das war sympathisch.   Zufrieden zahlten wir bar und widmeten uns weiterem Müßiggang, hier würde ich gerne noch einmal hin, soviel stand fest.   2. Besuch   Bei der zweiten Einkehr wurde uns auch bereits zum zweiten Mal die Ehre zuteil, bei Frau und Herrn Obachts seit Jahrzehnten gepflegten Sonntags Dinner mit ihrer Clique am Tisch sein zu dürfen.   Es war ein herrlicher, lauer Sommerabend nach einem heißen Tag, am späten Nachmittag erquickte ich mich noch im – erstaunlicherweise angenehm wenig besuchten Alpspitzbad, vorfreudig machten wir uns gegen 20 Uhr auf den Weg zum Restaurant welches äußerst gut besucht war – nur gut, dass wir einen großen Tisch im Garten reserviert hatten.   Die Stimmung in jenem ist toll an einem solchen Abend, das Publikum war angenehm und gepflegt, die Beleuchtung ist ideal, die Musikauswahl geschmackvoll und unaufdringlich. Abendstimmung   Zunächst die Getränke, ein gut gekühltes Corona zu 4,40€, sowie eine große Rhabarberschorle (0,4l zu 3,50€ fanden alsbald ihren Weg auf den Tisch, ein Prosit in die nette Runde und schon konnten die Speisen bestellt werden.   Die Herren aus Obachts Sonntags Gang labten sich größtenteils an Burgern, die man hier schon des Öfteren zur Zufriedenheit verspeist hatte. Leider habe ich kein Foto von jenen, sie machten aber in der Tat einen sehr guten, appetitlichen Eindruck, das Brioche glänzte mit dem Fleisch um die Wette, es roch himmlisch.   Leichtes „Sapperlotchen“ Raunen am Tisch beim Servieren meiner wenig babyhaft dimensionierten   „Baby Back Spareribs” (Full Rack – 18,90€ Knoblauch Parmesan Fries 1,50€ „Baby Back Ribs” (Full Rack   Der auch als Loin Ribs bekannte Cut gehört zusammen mit Brisket und Pulled Pork zur Holy Trinity des Südstaaten BBQs und sind mir weit vor St. Louis Style Ribs oder klassischen Schälrippchen die liebsten was den Fleischanteil angeht.   Dass die Knochen derart weit hervorlugten ist bei Ribs immer ein gutes Zeichen, in der Karte steht diese werden low slow gegart, auf Nachfrage zwar leider nicht im Smoker aber immerhin keine Turbo Nummer im Kombigarer.   Das Fleisch ließ sich quasi vom Knochen lutschen, hatte aber immer noch einen angenehmen Biss, die hausgemachte BBQ Sauce kannte ich ja bereits vom ersten Besuch und auch hier passte sie gut, ein köstliches Gericht, das natürlich mein weißes Hemd (Memo an mich selbst: geniale Auswahl. Nicht. nicht unversehrt lassen sollte.   Das anständige bayerische Schweinderl hatte buchstäblich einiges auf den Rippen, ich schaffte den Strang nur zu 80%, nur gut, dass Herr Obacht hier selbstlos zur Unterstützung eilte!   Nun, für das Schwächeln könnte aber auch die sensationell gute Beilage verantwortlich sein, die ich als Extra Wunsch noch mit Buffalo Sauce bestellte. Diese steht als Dipp gar nicht gesondert in der Karte, diesen Wunsch erfüllte man aber sehr gerne. Garlic Parmesan Fries   Die rustikalen Pommes Frites wurden mindestens zweimal frittiert, waren knusprig und besaßen einen guten, ehrlichen Eigengeschmack in Sachen Kartoffel.   Dazu eine üppige Ladung Parmesan und etwas Knoblauch, einmal durchschwenken und den Käse schmelzen lassen: Et voilà, fertig ist der Umami Uppercut, köstlich.   Diese sündige Beilage wurde mit 1,50€ Aufpreis berechnet, solo kommen sie zu 5,90€, was sie meiner Ansicht nach auch wert sind.     Casesar Salat Chicken – 10,90€ Caesar Salad Chicken   Madame entschied sich wieder einmal für einen Caesar Salad, diesmal mit Hähnchen, und war ebenfalls hochzufrieden. Der Romana taufrisch, die Sauce gelungen abgeschmeckt, das Fleisch aromatisch und staubfrei beim Anschneiden alles prima, wobei ich den Käse lieber fein gehobelt habe als gerieben bei diesem Salat. Der Salat ließ ihr dann – im Gegensatz zum zu diesem Zeitpunkt proppenvollen Autor – Platz für einen „leichten“ Nachtisch:   Banana Split im Glas – 4,90€ Banana Split im Glas Eine ebenfalls wenig hüftschonende, geschichtete Angelegenheit: unten Bananen Eis, darüber Schokomousse, Sahne und Kirschkompott. Keine Sternstunde der Patisserie, aber sehr zielführend was die Erfüllung archaischer Dessert Gelüste angeht.   Obacht erfreute sich zum Dessert an einem „Caramel Apple Pie“ mit Vanilleeis und Sahne und ich durfte probieren. Seufz, ich ärgerte mich sehr, keinen Platz mehr für jenen zu haben, absolut köstlich, neidisch blickte ich fortan nach rechts.   Da die Temperaturen angenehm mild bleiben sollten, hielten wir es noch bis nach 23 Uhr draußen aus, es wurde viel gelacht, ein Herr aus Obachts Clicque unterhielt dank seiner recht lauten Stimme den halben Biergarten mit Schwänken aus seinem Leben, ein herrlicher Abend ging zu Ende und wir trotteten, äh besser „rollten“ glücklich zurück zu unserem Urlaubs Domizil.   Fazit   Lifestyle hin oder her, hier wird gepflegt und ehrlich gekocht mit guten Zutaten aus der Region. Wer kulinarisch mit diesen etwas zusammenhanglosen Angeboten klarkommt und eine legere Location für eine nette Runde mit Freunden sucht wird hier glücklich. Ich gebe der Küche 4,5 Sterne, Kleinigkeiten wie der optisch etwas blasse Flammkuchen oder die Gurken zu den Wings, pardon, „Drumsticks“, sind mir keinen vollen Stern Abzug wert.   Den Service sehe ich bei vier Sternen, absolutes No Go war die Kartenzahlung, was ich dem Service aber nicht anlasten kann. Statt eines vernünftigen EC Terminals von Ingenico und Co. hatte man eines dieser billigen Spielzeug Dinger von Sumup. Es gab dauernd Probleme mit der App, dauernd musste das dazugehörige Handy erst an der Theke geholt werden, es dauerte Minuten pro Zahlung.   Das Ambiente in Summe vier Sterne, der Abend im Garten war in dieser Hinsicht herrlich, leicht skurriler Stilmix im Gastraum, dennoch durchaus behaglich, die Sauberkeit tadellos, auch auf den Toiletten.   Beim Preis Leistungs Verhältnis bin ich bei einem gut, und damit bei vier Sternen, vor allem angesichts des Tourismus Hot Spots GAP, das Gebotene war aller Ehren wert zu diesen Preisen.   Ich kann das Bungalow 7 allen kulinarisch kompatiblen Zeitgenossen empfehlen und werde selbst auch gerne wiederkommen, wenn es sich im nächsten Jahr ergibt."