Käsebrett Käsebrett
PIER 6

PIER 6

Barkhausenstr. 6, 27568 Bremerhaven, Germany

Fisch • Deutsch • Mittelmeer • International


"Wir möchten mit den positiven Eindrücken beginnen: Bei unserem zweiten Besuch des Restaurants durch uns, können wir festhalten,dass das Weinangebot nach wie vor für Bremerhavener Verhältnisse gut ist und auch fair kalkuliert. Durch die großzügig gestaltete Fensterfront hat man einen tollen Rundumblick auf Bremerhavens neu gestalte gute Stube. Das Lokal war ca. zu 1/10 belegt! Der Service wirkt nett, aber für den Anspruch, welchen diese Lokalität an sich selbst stellt, letztendlich unzureichend und zu kühl. Der Gruß aus der Küche, Gurkenkaltschale mit Garnelenspieß bestand aus einer pürierten Salatgurke mit nicht zu definierender Schärfe. Leider trennten sich bereits auf dem Löffel das Gurkenwasser und das Fruchtfleisch und hinterliessen auch haptisch kein gutes Gefühl auf der Zunge. Das Brot zwar warm, aber nicht kross, war begleitet von einer nicht zu definierenden weißen Creme mit auffälliger Zitronennote ob gewollt oder nicht auch hier leider kein Aha Erlebnis. Auf Empfehlung des Gastgebers wählten wir beide die Karotten Orangensuppe mit Jacobsmuscheln. Als diese dann serviert wurde, hiess es, dass diese mit Ingweroel verfeinert wurde (was nun, wenn man keinen Ingwer mag! man hätte Glück gehabt, es schmeckte nicht nach Ingwer! . Ansonsten war die Suppe salzscharf und überpfeffert. Die Hauptgänge: Matjesfilet nach Hausfrauenart ist normalerweise ein köstliches deftiges Gericht von unkomplizierter Art leider nicht im Pier 6. Die Matjesfilets waren lauwarm, warum auch immer. Begleitet von einer mayonsaiselastigen Sauce mit lieblos geschnitten Zutaten wieder salzscharf. Paparikapulver ist auch als Garnitur für dieses Gericht nicht zu tolerieren. Über die Bratkartoffeln als Begleitung möchte ich mich hier nicht äußern, sondern den Mantel des Schweigens legen. Der Reis zum Saltimbocca war föllig verkocht.........es ist nun genug gemeckert. Bitte lieber Betreiber, drehen sie sofort an den Stellschrauben ihrer Küchenleistung. Die bisherige ist ihrer gastronomischen Vita nicht würdig."

Enoteca

Enoteca

Via Mezdi 27, 7500 Sankt Moritz, St. Moritz, Switzerland

Cafés • Kaffee • Europäisch • Mittelmeer


"Wann immer wir in St. Moritz sind wohnen wir im Kempinski oder wenn wir ein anderes Hotel in der Region haben, kommen wir in die Enoteca und waren bisher immer zufrieden.Dieses Mal waren wir „nur“ zum Essen dort, meine Frau hatte einen runden Geburtstag und wir waren mit einem befreundeten Ehepaar zusammen in der Region. Abendessen? Klar, wir grossspurig „lasst uns in die Enoteca“ gehen. Es war immer eine tolle Atmosphäre und der Service lebte vom Flair der Angestellten und dem Chef de Service. Zudem war die Karte noch lokaler ausgerichtet. Nun alles recht und gut soweit. Dann ging es um das Bestellen des Essens und ich fragte nach einer lokalen Wurstplatte, da ich die nicht auf der Speisekarte gefunden hatte. Darauf eine kurze Antwort „doch die ist drin“ und mir wurde die Seite gezeigt. Ich sagte „ich hätte die vorher nicht gesehen und ob es sein könnte, dass die in meiner Speisekarte gefehlt hatte“. Mein Kollege sagte auch, er hätte sie nicht gesehen und die Antwort, die wir bekamen haute uns fast aus den Socken „doch die ist überall drin, wenn wir wollen können wir alle Speisekarten bekommen und durchschauen“. Am Ende beim Bezahlen war dann noch ein Rotwein auf der Rechnung und ich fragte, ob das richtig sei, denn es hatte keiner von uns einen Rotwein. Unsere Bedienung ging dann zum Chef de Service und wir hörten, dass die Chefin die Bedienung fragte, ob das denn wirklich richtig sei, dass wir keinen Rotwein hatten. Nun, der Nebentisch hatte Rotwein.......Alles in allem werden meine Frau und ich beim nächsten Mal wieder in die Enoteca kommen, erst einmal ohne Freunde und hoffen, dass bis dahin die Atmosphäre besser ist, die Wurstplatte wieder auf einem netten Holzbrett serviert wird und nicht lustlos auf einem Teller und dass der Service einen besseren Tag hat."

Gutsschänke

Gutsschänke

Seminarstraße 4, 88709 Meersburg, Bodensee, Germany

Deutsch • Fastfood • Vegetarier • Meeresfrüchte


"Gutsschenke Meersburg Es ist heiß. Auch jetzt um 19:00 Uhr brütet die Hitze in den Straßen und Mauern. Hier und da ein Geschenk des Sees. Kühl kommt die sanfte Brise. Ein Lufthauch. Meersburg brennt! Nein, die gesamte Region um den Bodensee steht in Brand. Wohin man schaut: Kirschbrand, Apfelbrand, Obstbrand! Welch ein Feuer!  Bei der Entscheidung für Meersburg als Urlaubsort wusste ich gar nicht, wie brand gefährlich es hier ist. Nachts unternehme ich verzweifelte Versuche einen Flächenbrand zu verhindern, indem ich Wein und Wasserflasche unmittelbar neben meinem Bett postiere. Aber dennoch immer wieder zündelt es. Mal war das Fleisch zu zäh, dann die Beilage zu fett, der Sauerrahm zu mächtig trotz aller Vorkehrungen immer wieder bricht der Brand aus! Wir besuchen abends die Gutsschänke in der Oberstadt. Hier geht es rustikal zu. Die Wirtin führt ein strenges Regiment. Sich hingesetzt wird da, wo sie befiehlt. Nun ja, was soll sie machen? Die Leute wollen auf der Terrasse den außergewöhnlichen Blick auf den See genießen, der sich mit der Aussicht des Terrassenhotels Weißhaar messen kann. Da der homo modernensis alles haben, aber wenig dafür leisten will, kulminiert hier Masse: bei günstigen Preisen, schönster Aussicht auf wenig Raum und weitgehender Befriedigung von Grundbedürfnissen. Die Gutsschänke  arbeitet in eigener Regie, ist aber verpflichtet, die Weine des angrenzenden Staatsweingutes auszuschenken.  Stil und Form der Gutsschänke scheinen eher den Geist der alten Burg zu repräsentieren, die nicht weit entfernt hoch aufragt. Zwar wird nicht aus einem Topf gegessen, ansonsten jedoch scheinen hier dem Mittelalter zugewandte Vorstellungen durchaus lebendig zu sein. So erlebt sich das gemeine Volk der Besucher in Gemeinschaft nach den Bedingungen der Gutsherrin. Sechs Personen gehören an einen runden Tisch und „Freifrau von Nichtlangefackeln“ ordnet kurz an und lässt die Knappen und Knäppinnen ruckzuck handeln. Ehe wir es richtig begriffen haben, befinden wir uns in Gemeinschaft mit einer jungen Familie aus Australien mit zwei kleinen Kindern. Die Familie begrüßt uns freundlich. Die Verständigung gelingt in deutsch und englisch. Das jüngste Kind befindet sich in einem Alter, das vollkommen elementaren Erfahrungen in dieser Welt gewidmet ist, und so nutzt es die als Speise gedachten Nudeln auf seinem Teller auch zu vielfältigen kreativen Gestaltungen am eigenen Körper, am Stuhl und auf dem schlichten Holztisch ohne Set oder sonstigen Zierrat. Bei seinem Tun lächelt der Kleine so süß und niedlich, dass man mitlachen muss. Als die Familie geht, sieht man das ganze Ausmaß der Umgestaltung. Mit Hilfe von Mundsprüh und Handpatschpatschtechnik ist auf der Tischplatte ein vorzügliches Fett Nudelsprenkelgemälde entstanden, das die Fettwanne von Beuys fast in den Schatten stellt. Bei dem Anblick zückt Knappe „Wischnixwieweg“ einen angefeuchteten Lappen, wedelt damit auf der Tischplatte herum, ungeachtet der Frage, wo die von dem kleinen Erdenbürger so kreativ genutzten Nudelpartikel bleiben würden, und verteilt die Fettschicht so, dass sie nicht mehr den Eindruck eines Konzentrats hinterlässt. Seinem Gesichtsausdruck, gezeichnet von hoher Zufriedenheit, ist fraglos zu entnehmen, dass ich mich um alles, was bei dieser Aktion auf meiner Hose gelandet ist, selber kümmern müsse. Inzwischen ist es uns gelungen unsere Bestellung aufzugeben, die Plätze so zu wechseln, dass wir direkt auf den See schauen und in kurzfristig geschenkter Zweisamkeit am Tisch ein paar Worte miteinander zu wechseln, die nur mit uns zu tun haben. Wir ordern: 1 Flasche stilles Wasser (es gibt nur medium)   4,00 € ¼ Müller Thurgau, trocken   4,00 € ¼ Spätburgunder trocken   4,90 € 1 Salat m. Schafskäse   9,50 € 1 Flammkuchen m. Speck   8,60 € 1 Tagliata die Manzo 17,50 € Zuerst kommen die Getränke, dann ein reichlich bemessener Korb mit Brot. Nach einer Weile serviert Knappe „Wischnixwieweg“ Zerberuz den Salat und mir die Tagliata. Im ersten Moment können wir es noch gar nicht glauben, aber dann ist es eindeutig: Der Blattsalat mit Tomate, etwas Paprika und Schafkäsewürfeln ist auf einem heißen Teller angerichtet worden.  Welch ein Feuer in Meersburg! Die Tagialta gönnt sich einen großen Auftritt. Auf dunkelgrünem Rucola Untergrund, flankiert von leuchtenden Kirschtomaten ruhen erhaben die rosaroten Rinderfiletscheiben. Zwischen allem verteilen sich Sprenkel des Parmesans. Das Fleisch hat noch einen Hauch von Wärme, nur warum auch der Rucola? Es hat den Anschein, dass man ihm als Ausgleich für recht sparsame Zuwendungen an Olivenöl und Rosmarin einen heißen Teller gegönnt hat. Als ich mich der zweiten Scheibe des Rinderfilets zuwende, bei der sich das Tier eindeutig als widerspenstig erweist, wird unsere Zweiergruppe zur Vierergruppe aufgestockt. Kaum haben sich die Neuankömmlinge aus Speyer orientiert und Platz genommen, da erfolgt auch schon das Kommando zur weiteren Umgruppierung durch „Freifrau von Nichtlangefackeln“. Geistesgegenwärtig rettet das Paar aus Speyer bei dieser Aktion seine Sitzplätze mit Sicht auf den See. Zwei smarte Herren aus Friedrichshafen, die mit Landschaft, See und „Freifrau von Nichtlangefackeln“ sehr vertraut sind, belegen die letzten Plätze am Tisch. Die Herrin der Gutsschänke ist zufrieden und nimmt die nächste Kommandosache in Angriff. Knappe „Wischnixwieweg“ kann direkt die Bestellungen aufnehmen, da ja in der Zwischenzeit sich hier kein weiterer Jünger von Beuys niedergelassen hat. Über dem See hängen massive Wolken, die Hitze brennt hier oben in den Gemäuern. Die Luft steht. Zerberuz hat den Salat beiseite geschoben, der Flammkuchen schmeckt. Die Speckwürfel entsprechen der Bodenseeeinheitsnorm von 2,23 bis 3mm. Auch die Relationen zwischen Speck , Zwiebel und Gemüsewürfeln stimmen offenbar, denn Zerberuz bemängelt nichts. Die letzten Fleischscheiben der Tagliata sind recht gefügig und bei mild gestimmtem Urteilsvermögen könnte man sie auch als zart bezeichnen. Knappe „Wischnixwieweg“ hastet mit vollen und leeren Tellern hin und her. Schweißperlen laufen über sein Gesicht. Er hat kaum Zeit bei den Gästen zu kassieren. Woran wird er wohl denken, wenn er schlafen geht? cc Der letzte Schluck Wein. Zerberuz ist mit dem Müller Thurgau zufrieden, ich toleriere den Spätburgunder. Wir zahlen. Noch ein Blick auf den verhangenen See. Tschüs! Das war‘s. Einen herzlichen Dank an alle, die Spaß an diesen Facetten einer Reise hatten.    "