Telefon: +4942187825640
Adresse: In der Vahr 64, 28329, Bremen, Germany
Stadt: Bremen
Gerichte: 5
Bewertungen: 37
Webseite: https://www.the-grill-bremen.de/
"Die Gastroleiter sind größtenteils einer Meinung: In der zehntgrößten Gemeinde Deutschlands geht der Anschluss an die kulinarischen Entwicklungen verloren. Seit vier Jahren kein Michelin-Stern in der Stadt. Nur ein einziger Bib Gourmand, und das auch noch im schwächeren Bremerhaven. Die Reaktion ist überraschend: "Die Tester hatten wohl einfach einen schlechten Tag. Sie stören sich nur am fehlenden Tischtuch und einfachem Besteck. Wir kochen für Gäste, nicht für Kritiker. Das Lokal ist voll, also sind wir auf dem richtigen Weg." Vielleicht liegt es aber auch einfach an den gestellten Ansprüchen. Wie üblich lässt sich auch hier wieder ein Verdächtiger finden. Der Grillmeister des Einzigen gehobenen Steakhauses in der Stadt, mit einer Debütvorstellung auf der Düsseldorfer Kö seit einem Jahr. Die Preise für reguläre Angebote gehen bis zu 130€. Ob ein Stück Rinde so viel Geld wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden; das ist nicht anders bei Kaviar etc. Verwendet wird hauptsächlich US-Nebraska-Rinde, daneben auch südamerikanische (Argentinien) und australische Ware, die genaue Herkunft ist nicht bekannt. Oft wird bei bis zu 800 Grad gegrillt. Die Stücke reichen bis zu 1200g beim Porterhouse und Tomahawk. Ich habe hier vor Jahren das 600g Rib-Eye problemlos geschafft. Mehr Fleisch auf dem Stück habe ich nur einmal mit 870g Chianina im Sheraton am Flughafen Frankfurt geschafft. Tempi passati. Das erinnert mich daran, dass die Stücke am Tisch am Donnerstagnachmittag um 12 Uhr nicht vorhanden waren. Bis 13.45 Uhr waren nur drei Gäste im Carnivoren-Tempel verloren. Das Innendesign als luxuriöse Rocky-Mountains-Lodge mit Einzeltischen ist von hoher Qualität, komplett harmonisch und überzeugt mich auch nach Jahren noch vollkommen. Insbesondere die Plätze auf der Galerie frage ich mich, aber bei guter Belegung sind sie ziemlich laut. Bei unserem Besuch in der Abwesenheit von Gästen, aber nicht so, dass wir in den zweifelhaften Genuss von knuspriger House-Musik kamen. Muss der Angler den Wurm kosten, oder wie war das? Die Toiletten sind ebenfalls sauber und schick; der Mann schaut sich auch erotische Fotografien an. Dazu ein Campari-O (9,50€) und ein alkoholfreier Bellini (6,50€ für 0,1l Industriegetränk mit Softdrink). Ein kritikwürdiger Punkt waren die beidseitig bedruckten Speisekarten, die leider verschmutzt waren, die bereits auf den Tischen lagen und auch günstigere Mittagstische anboten. Wir wählten die größtmögliche Auswahl: Surf 'n' Turf kalte Tattoos von Rinde und Thunfisch (17,5€), 300g US-Rib-Eye (43,5€), Surf 'n' Turf warm 200g Rindenfilet und ein riesiger Garnel, mit grünem Spargel, Kartoffelpüree und Kalbsjus (56,5€), Eiflorentin (6,50€ französisch). Als Beispiel wurde angeboten, die Pommes frühzeitig zu servieren und dann auf dem Fleisch zu bleiben und sie warm zu halten. Wir sollten nicht schwören, wenn die Kartoffelstäbchen ein wenig hart waren. Das haben wir aber nicht getan, weil es nichts anderes zu bemängeln gab. Auf die Frage nach dem amerikanischen Bier verneinte es trocken: "Der Koch ist mit Krombacher verheiratet." Was auch immer das bedeuten soll. Großer Opener im Grill war ein kleines ganzes Wirbelbrot, das jeder warm gebacken bekommt. Knusprig, fluffig, albern, wunderbar! Serviert mit Butter und anderem Salz mit BBQ-Gewürz, könnte man es wirklich schon essen. Dann standen die Vorspeisen auf dem Tisch: Das Florentiner Ei war stark gebräunt, aber noch schön flüssig. Dazu der Spinat, TK-gut, der nicht nur ordentlich gedrückt, sondern auch ziemlich unburtig war; ein wenig dip-ähnlicher Genuss. Besser waren die Tartare: Beide handgeschnitten, Rinde schon klassisch, wachsam, Kapernapfel und schwarzes Brot. Der Thunfisch auch gewürzt und mit Avocado gemischt, dazu Sojasauce und ein Sesamchip. Das war gut, die bereits erwähnten Pommes enttäuschten. Gute Industrieproduktion, dünn geschnitten, heiß. Pommes halten. Ketchup und Mayo von Heinz, was mich in dieser Preisklasse negativ überrascht. Möglicherweise befürchtet man, den Verkauf von (hausgemachten) Saucen und Dips ankurbeln zu müssen. Zum Schluss gab es noch eine Grillzubereitung für das Fleisch. Der Jus schien ein Fertigprodukt zu sein, schmeckte aber fleischig und übel. Alle Beilagen waren ordentlich: Das Kartoffelpüree war sehr buttrig. Der nicht rauchige gebratene weiße Wackelpudding, auch ohne Röstaromen, der grüne Spargel hatte ebenfalls Biss und Geschmack. Und das Wichtigste im Steakhaus? Gut! Medium perfekt, mein Rib-Eye saftig, das Filet an meinem Tisch super zart. Zumindest hätte ich mir mehr von meinem eigenen Geschmack erwartet. Es war auch nicht trocken oder Txogitxu. Fazit: Großes Umfeld, gezackter Betrieb, gutes Fleisch, solide Beilagen. Das beste Steak-Angebot in der Stadt. Kann jederzeit passieren, aber für mich gibt es auch keinen zwingenden Grund, sehr hohe Preise öfter zu bezahlen als alle fröhlichen Jahre."
Alle Preise sind Schätzungen.
Bremen ist eine historische Hafenstadt im Norden Deutschlands, bekannt für ihr maritimes Erbe. Typische Gerichte sind Bremer Labskaus, ein herzhaftes Eintopfgericht, und Knipp, eine Wurst aus Hafer und Schwein.